Sind die Preise für Spiegel Plus Artikel gerechtfertigt?
Mit einigem Erstaunen stellte ich die Tage fest, dass neben anderen Portalen nun auch Spiegel Online auf seiner Startseite diverse Interviews nur gegen eine Bezahlung seitens der Leser anbietet, das Ganze firmiert unter dem Begriff Spiegel Plus. Der Preis pro Artikel lag dabei, wenn ich mich richtig erinnere, bei 0,39 Euro. Ich hatte tatsächlich kurz überlegt, muss aber sagen, dass mir das für ein einziges Interview, welches ich innerhalb von zwei bis drei Minuten gelesen habe, zu teuer ist.
Wenn man sich täglich zwei bis drei solcher Artikel kauft, ist man am Monatsende bis zu 30 Euro los, und das finde ich preislich einfach nicht mehr gerechtfertigt für die erbrachte Leistung. Schließlich zahlt man ansonsten für das ganze Magazin mit Hunderten von Artikeln, Berichten und Interviews nur einige Euro, da erscheinen mir 40 Cent für einen einzelnen Beitrag zuviel. Bei der Hälfte oder noch etwas weniger, wäre ich vielleicht sogar bereit, ab und zu einen Artikel zu kaufen, aber nicht für fast einen halben Euro.
Findet ihr diese Preise gerechtfertigt? Wenn ja, wie begründet ihr das? Falls nein, was wäre für euch die Grenze dessen, was ihr zu zahlen bereit seid? Was denkt ihr überhaupt über diese neue Art des Angebots? Sollen die Leute vielleicht dazu gebracht werden, wieder mehr Magazine vor Ort zu kaufen?
Nein, ich finde das nicht gerechtfertigt. Entweder man macht alles kostenlos oder man muss als Nutzer einen monatlichen Betrag zahlen und kann dafür alles lesen. Zweite Variante finde ich sinnvoller, weil es eben auch alles bezahlt werden muss und heutzutage immer weniger Leute eine Zeitschrift kaufen. Es ist denke ich kein Problem jeden Monat etwas Geld für eine Zeitschrift auszugeben, die man eh lesen würde und so bekommt man eben auch Geld.
Ich habe dieses Angebot für die Spiegel-Plus-Artikel auch schon gesehen und interessiere mich nicht die Bohne dafür. In meinen Augen ist das die reinste Abzocke. Es reicht doch schon, dass das Spiegel Magazin kostenpflichtig ist und da eben längere und "bessere" Artikel stehen als in der Online-Version. Wenn da genau dasselbe drinstehen würde wie in den kostenpflichtigen Magazinen, wären die Redakteure doch ganz schön dumm, wenn ihr mich fragt.
Ich vermute, dass diese Spiegel-Plus-Artikel eigentlich Artikel aus den kostenpflichtigen Magazinen sind und dass die Nachfrage an den Magazinen sinkt, sodass man eben so rum versucht, die Leser "anzufixen" und zum Kauf zu verführen. Wenn die Leute die teuren Magazine nicht kaufen wollen, dann versucht man es eben häppchenweise mit den Artikeln und das so lange und so oft, bis es günstiger gewesen wäre, sich das Magazin zu kaufen.
Ich finde das schon gerechtfertigt, denn mal ehrlich wer ließt jeden Artikel in der Printausgabe? Die meisten kaufen sich das Magazin wegen einem oder zwei Artikeln die sie interessieren und kämen somit auf 80 Cent, wenn man es mit dem Online Angebot vergleicht. Damit ist das noch günstiger, als wenn man das komplette Heft kauft und im Anschluss eben nur die zwei interessanten Artikel auch ließt.
Somit kommt es doch sehr auf den Nutzer drauf an ob sich da ganze finanziell lohnt oder nicht. Möchte man wirklich alles lesen, dann würde ich doch eher auf die Printvariante zurückgreifen und wenn es nur ein paar wenige spezielle Sachen sind, dann fährt man mit dem Online Angebot deutlich günstiger. Die Forderung nach kostenlosen Artikeln im Internet finde ich einfach nur lächerlich, denn das Heft kostet etwas und wieso sollte man es dann im Internet kostenlos zur Verfügung stellen?
Auch kommt es darauf an ob die Artikel die gleichen wie im Heftchen sind. Ist das ganze Online umfassender und dort werden mehr Quellen, Informationen und auch Fakten beschrieben, dann fände ich das deutlich besser als wenn man sich auf die zwei Seiten im Heft beschränken muss. Somit kann man viele Informationen auch weiter ausarbeiten, was für manche Leser doch sehr interessant sein kann. Somit müsste man es einmal vergleichen, ob es sich dabei um das komplett gleiche handelt oder eine erweiterte Form.
So oder so finde ich es gerechtfertigt, denn die Autoren bezahlen sich auch nicht von alleine und auch zur Recherche fallen immer weitere Kosten an. Wieso sollte das der Verlag alleine finanzieren, wenn sich hinterher dafür doch andere Leute auch interessieren. Diese müssen sich somit nicht selbst hinsetzen und alles im Detail recherchieren sondern bekommen die gebündelten Informationen direkt am Stück vorgesetzt. Solche Artikel werden teilweise Monatelang bzw. Jahrelang recherchiert bevor sie veröffentlicht werden, das ist eine Menge Arbeit die auch entsprechend entlohnt werden soll.
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