Sind deutsche Lehrer zu wenig weltoffen?

vom 11.02.2019, 08:43 Uhr

Der Bund kritisiert, dass die deutschen Lehrer angeblich zu viel fehlende Weltoffenheit hätten und will die angehenden Lehrer nun öfter ins Ausland schicken, um dem entgegen zu steuern. Wie seht ihr das? Findet ihr, dass da was dran ist? Empfindet ihr die Lehrer hier in Deutschland als nicht weltoffen genug oder ist das eurer Ansicht nach Unsinn? Wie würdet ihr die Weltoffenheit eurer (ehemaligen) Lehrer einstufen? Wie würdet ihr Weltoffenheit bei einem Lehrer charakterisieren?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich weiß es nicht. Man kann aber auch Lehrer der alten Schule nicht mit modernen jungen Sprösslingen aus den 80er Jahren vergleichen. Das dürfte auch klar sein. Doch deutsche Lehrer seien auch nicht weniger offen oder deutlich offener, als andere. Da kenne ich etliche Beispiele, die viel schlimmer sind.

Wir hatten eine Koreanerin als Lehrerin mit semi guten Deutschkenntnissen. Derart schlechte Kenntnisse, dass wir teilweise als Schüler verrückt wurden. Weiß der Geier, wie sowas möglich ist. Sie war ganz schrecklich, wenn es um Korea ging. Die hat im Unterricht angefangen zu heulen, wenn wir ihre Begeisterung für Korea ( Südkorea ) nicht teilten oder Nordkorea erwähnt haben. Sie hat etwas gegen Schwule und Lesben geäußert, das weiß ich noch ganz genau, weil ein Pärchen auf der Schule bei uns natürlich das Gesprächsthema war usw. Auch kam es gerne mal immer wieder zur Sprache, wie stramm wir in Korea stehen würden, dort hat man ja noch Respekt usw.

Dann hatten wir eine Spanierin auf der Schule. Im Übrigen 0 Worte Deutsch. Die hat sich mit uns auf Englisch unterhalten müssen, wenn wir nicht gerade die Spanischklasse waren. Katholische Weisheiten durften wir uns anhören und vieles mehr.

Also ich kann schlechte Beispiele für Lehrer geben, aber auch gute. Ich habe 2 Lehrerinnen gehabt, mit denen ich heute noch im Kontakt stehe. Die waren damals Referendaren, als sie zu uns kamen. Beides bomben Personen und dank ihnen habe ich es auch zu einiges im Leben gebracht. Sie haben meine Talente gesehen, meine Defizite usw. Per E-Mail gelernt, in ihren freien Stunden mit mir gerne gelernt und mehr. Wirklich 2 Personen, die viel für mich getan haben!

Weltoffenheit ist die eine Seite, viel wichtiger ist, wenn Lehrer auch die Zeit nicht aus den Augen lassen, die unterschiedlichen sozialen Schichten etc. Das hat schon manchmal ausgereicht, um auch schwierigere Schüler zu bessern! So waren jedenfalls die Erfahrungen bei mir.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich habe nicht den Eindruck, dass deutsche Lehrer nicht weltoffen genug seien. So sehr ich viele meiner Lehrer gehasst habe, zumindest diesen Vorwurf konnte ich ihnen nicht machen. Im Gegenteil, es waren viele an den wenigen Migrantenkindern interessiert und fragten sie über eventuelle Zweisprachigkeit und andere kulturelle Dinge aus.

Manchmal ging es aber auch zu weit. So wurde das einzige Kopftuch bei uns im Jahrgang eindeutig bevorzugt behandelt. Sie beherrschte trotz Geburt in Deutschland und deutschem Kindergarten teilweise nicht mal die grundlegendsten Dinge wie Artikel. Trotzdem hatte sie in Deutsch als Einzige in der Klasse eine 1 auf dem Zeugnis.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^