Sind Deutsche fauler, als Menschen anderer Nationen?
Heute kam in den Nachrichten ein Bericht über die Probleme mit de Flüchtlingen, die es derzeit in Deutschland gibt. Es gibt zu wenige Sprachkurse, so dass viele Leute nichts tun können, obwohl sie gerne arbeiten gehen würden. Es wurde dann ein Unternehmen vorgestellt, dass dringend Mitarbeiter suchte und auch diverse Stellenausschreiben veröffentlichte. Leider aber kamen vom Arbeitsamt immer nur sehr unmotivierte Leute, die einfach nur ihren Stempel haben wollten und kein Interesse an der Stelle hatten.
So hat das Unternehmen bereits seit Jahren Probleme, gute Mitarbeiter zu finden. Diverse Flüchtlinge hingegen sind aber viel motivierter und würden gerne solche Stellen annehmen. Oftmals können sie es aber eben leider nicht, da Stellen für Sprachkurse zu knapp sind. Generell bekommt man dadurch schon ein wenig den Eindruck von verwöhnten arbeitslosen Deutschen, die sich zu gut für diverse Arbeiten sind, während viele Ausländer deutlich motivierter sind. Sind euch solche Zustände auch in euren Städten bekannt?
Versteht ihr, warum so viele Menschen über die Einwanderung meckern, wenn es offenbar zu wenige Arbeitskräfte gibt und Deutsche viele Arbeiten nicht übernehmen wollen und stattdessen lieber von Hartz IV leben?
Also ich kenne das von vielen hier in Österreich, dass sie seit Jahren arbeitslos sind und immer wieder neue Ausreden erfinden um nicht arbeiten gehen zu müssen. Und in Österreich bekommen die Arbeitslosen noch um einiges mehr Geld als in Deutschland, man kann ja abgesehen von Arbeitslosengeld auch Wohnbeihilfe und Heizkostenzuschuss beantragen. Aber andererseits, wenn hier nun der Krieg ausbrichst und du um dein Leben kämpfst, nimmst du woanders auch motivierter jeden Scheiß Job an, oder?
Eigentlich ist das ja einer der Gründe, weshalb man die Agenda 2010 und Hartz 4 umgesetzt hat. Man wollte die Menschen dazu bewegen, eher Jobs anzunehmen, für die sie sich vor der Reform zu schade gewesen wären. Man sprach von einen "sklerotischen Markt", weil es viele Langzeitarbeitslose gab, die mit dem Arbeitslosengeld zufrieden waren und nicht einsahen, niedere Jobs anzunehmen. Hat aber offenbar nicht so einwandfrei funktioniert, wie sich unsere Politiker das vorgestellt haben.
Ich würde aber auf keinen Fall sagen, dass die Deutschen deswegen fauler sind als Menschen anderer Nationen. Natürlich gibt es Assis, die sich lieber im sozialen Netz ausruhen, und gerade bei niederen Jobs sehen es einige glaube ich auch einfach nicht ein. Bei vielen schlecht bezahlten Jobs, in denen man Vollzeit arbeitet, wird man so wenig von der Rente haben, dass man auch in Altersarmut abrutschen wird. Dann hat man sein Leben lang gebuckelt und hat am Ende genauso wenig davon wie jemand, der nichts gemacht hat.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, wie viele Zeitarbeiter es mittlerweile in Deutschland gibt, die jeden noch so schlechten Job annehmen, um einfach zu arbeiten. Und diese Zahl wächst ja leider und Zeitarbeit wird als eine der boomenden Branchen der Zukunft angesehen.
Einerseits wäre es natürlich gut, Flüchtlingen dann einen Job zu geben, für den sich Deutsche zu schade sind. Arbeit ist immer noch die beste Form von Integration. Soweit ich weiß, darf ein Asylant auch erst dann einen Job annehmen, wenn kein EU-Bürger ihn will. Und es wird ja auch in einigen Branchen seit Jahren so praktiziert, siehe polnische Spargelernter.
Andererseits finde ich es nicht gut, Deutsche so gegen Asylanten auszuspielen. Man sollte für vernünftige Bezahlung und Arbeitsbedingungen sorgen, anstatt schlechte Arbeitsverhältnisse beizubehalten in dem Wissen, dass sich schon irgendein Asylant findet, der den Job sowieso macht.
In Regionen mit sehr niedriger Arbeitslosigkeit kann ich mir sehr gut vorstellen, dass einige Unternehmen Probleme haben, noch motivierte Arbeitskräfte zu finden. Das gilt besonders dann, wenn das Unternehmen nicht viel bezahlen kann oder die Arbeit nicht besonders schön ist.
Es ist in den Gegenden einfach so, dass einige wenige große Unternehmen, die gut bezahlen, die vorhanden guten Arbeitskräfte anziehen oder teilweise sogar aus einer ungekündigten Stelle abwerben. Leiharbeit gibt es dort auch, aber hauptsächlich um den Bedarf in Boomzeiten zu decken. Die besten Leiharbeiter werden dann fest eingestellt.
Motivierte Arbeitskräfte gibt es also schon noch, aber für die kleinen Betriebe, die keinen Tariflohn bezahlen können, bleibt nicht mehr viel davon übrig. Da bin ich mir ganz sicher, dass man gerne Flüchtlinge nimmt, die motiviert sind und mit dem gebotenen Lohn sehr glücklich sind.
In den Gegenden, in denen die Arbeitslosigkeit hoch ist, sieht das vielleicht wieder anders aus. Da dürfte die Konkurrenz etwas härter sein und man wird bestimmt auch mehr motivierte Deutsche finden.
Ich denke, dass man z.B. in Asien fleißiger ist als hier. Da sind ja 80 Stunden Wochen teilweise normal. Trotzdem sind die Deutschen immer noch fleißiger als die Griechen oder Spanier.
Ich gehe z.B. auch nicht arbeiten, da ich noch keinen Job gefunden habe, wo ich mehr verdienen würde als mit Hartz IV. Also ja irgendwie bin ich schon faul und natürlich habe ich keine Motivation einen Job anzunehmen durch welchen sich meine finanzielle Situation nicht verbessert.
Weasel_ hat geschrieben:Motivierte Arbeitskräfte gibt es also schon noch, aber für die kleinen Betriebe, die keinen Tariflohn bezahlen können, bleibt nicht mehr viel davon übrig. Da bin ich mir ganz sicher, dass man gerne Flüchtlinge nimmt, die motiviert sind und mit dem gebotenen Lohn sehr glücklich sind.
In einem anderen Thread verlangst du, dass Unternehmer, die nicht von ihrem Unternehmen sicher leben können, sich ein anderes Betätigungsfeld suchen. Wenn Unternehmer aber ihre Angestellten nicht vernünftig entlohnen können, dann ist das ok? Dann benötigen sie keine andere Geschäftspolitik, sondern können Lohndumping mit Asylbewerbern betreiben? Das nenne ich eine verquere Logik!
In NRW gelten aktuell in 174 Wirtschaftszweigen Tariflöhne von weniger als 10, 36 pro Stunde. Ohne den Mindestlohn waren in 43 Wirtschaftszweigen die niedriger als 8,50 Euro pro Stunde. Alles unter 10,36 Euro entspricht fällt in den Niedriglohnsektor. Und unter diesen Bedingungen ist Lohndumping für dich in Ordnung? Warum gelten bei dir für Unternehmen völlig andere Maßstäbe als für den Unternehmer selbst?
In einem anderen Thread verlangst du, dass Unternehmer, die nicht von ihrem Unternehmen sicher leben können, sich ein anderes Betätigungsfeld suchen. Wenn Unternehmer aber ihre Angestellten nicht vernünftig entlohnen können, dann ist das ok? Dann benötigen sie keine andere Geschäftspolitik, sondern können Lohndumping mit Asylbewerbern betreiben? Das nenne ich eine verquere Logik!
Nein, ich würde mich als Unternehmer auch von solchen Branchen fern halten. Ich würde lieber ein Unternehmen haben, bei dem ich meine Mitarbeiter gut bezahlen kann, weil man damit die Leute auch einfacher lange an Bord halten kann und nicht ständig mit Fluktuation zu kämpfen hat.
Außerdem ging es im anderen Thread um Selbstständige, die selbst weniger als den Mindestlohn haben. Das wird bei Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigen, selbst im Niedriglohnsektor, wohl kaum der Fall sein. Der Unternehmer hat also nach meiner Logik nichts falsch gemacht.
Ich finde Lohndumping nicht in Ordnung, aber wenn Leute aus anderen EU-Ländern nach Deutschland kommen, weil der Mindestlohn hier für sie richtig viel Geld ist und sie damit super glücklich sind, ist das für mich nicht wirklich Lohndumping.
Wenn Menschen aus anderen Ländern bereit sind für weniger zu arbeiten als die inländische Bevölkerung und die Wirtschaft so das Lohnniveau, das in Deutschland sowieso niedrig liegt, zu drücken, was ist das anderes als Lohndumping?
Seit Jahrzehnten wird der wirtschaftliche Erfolg des Landes zu Lasten der Arbeitnehmer erzielt. Wir haben einen Niedriglohnsektor etabliert, den benachbarte Länder als echtes Problem empfinden. Wir haben die schwächste Entwicklung der Reallöhne in der gesamten EU und mit wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Mitteln wird alles getan, um diese Entwicklung zu verstärken. Das ist Lohndumping gemäß der Definition des Begriffs.
Gut, das ist deine Meinung über Lohndumping. Nur was hat die überhaupt mit dem Thema zu tun? Oder dienen deine Beiträge nur dazu, mich persönlich anzugreifen und mir jedes Wort im Mund herum zu drehen?
Das ist nicht meine Meinung über Lohndumping, das ist die offizielle und auch international anerkannte Definition. Du deklarierst doch normalerweise deine persönliche Sicht als wirtschaftlich allgemeingültige Tatsachen. In deinem ersten Beitrag erklärst du, dass Menschen anderer Nationen, die bereit sind für weniger zu arbeiten, eine Chance für die Wirtschaft sind.
Damit befürwortest du Lohndumping. Außerdem sprichst du dich damit dafür aus, verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Das ist zynisch und menschenverachtend allen Beteiligten gegenüber.
Dazu wertest du Menschen aus ärmeren Ländern, die hier leben und arbeiten auch noch ab. Du sprichst ihnen das Recht ab, von ihrer Hände Arbeit leben zu können und hältst es für angemessen, deren Situation schamlos auszunutzen. Den gleichen Lebensstandard wie der einheimischen Bevölkerung gestehst du ihnen nicht zu. Gleichzeitig nimmst du in Kauf, dass der Lebensstandard der Gesamtbevölkerung sinkt. Das hat also durchaus mit dem Thema zu tun.
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