Sind Chic-Lit-Romane euch nicht anspruchsvoll genug?

In meinem Studium muss ich hauptsächlich Klassiker der deutschen Literatur lesen und auch sonst lese ich in meiner Freizeit am liebsten historische Romane und auch sehr gerne richtig dicke Wälzer. Von daher werde ich doch meistens mit anspruchsvoller Literatur konfrontiert, wobei ich es dennoch genieße, gerade im Sommer zu einem schönen Chic-Lit-Roman zu greifen. Diese Bücher sind herrlich leicht zu lesen und gerade für den Strand ist das daher perfekt geeignet, wie ich finde.

Ich weiß, dass vielen Leuten Chic-Lit-Romane nicht anspruchsvoll genug finden, wobei ich das von mir nicht unbedingt behaupten kann. Zwar finde ich diese Art von Romanen wirklich nicht anspruchsvoll, wobei ich nicht behaupten würde, dass sie deshalb nicht gut genug für mich wären. Ich finde es nämlich ganz schön, wenn man hin und wieder ein Buch lesen kann, ohne sich richtig dabei konzentrieren zu müssen und wenn man ein Buch eben auch locker innerhalb von zwei Stunden lesen. Das macht mir hin und wieder auch Spaß und ich brauche manchmal einfach diese Abwechslung beim Lesen.

Sind euch Chic-Lit-Romane nicht anspruchsvoll genug? Verzichtet ihr deshalb vielleicht sogar ganz darauf, diese Art von Büchern zu lesen?

Ich habe mal so einen Stapel von diesen Romanen geschenkt bekommen, weil jemand sie schon durchgelesen hatte und keinerlei Verwendung dafür hatte. Ich habe da diese Romane eben durchgeguckt, ob mich da thematisch etwas anspricht und bei einem oder zwei habe ich sogar flüchtig reingelesen, weil mich der Schreibstil und die Story interessierte.

Fakt ist, mir sagt diese Roman-Form überhaupt nicht zusagt. Mir sind die Storys oft zu seicht und realitätsfremd und ich kann damit überhaupt nichts anfangen. Auch der Schreibstil sagt mir nicht zu, da bringt es mir auch nichts, dass man mit diesen Heftchen in einer halben Stunde fertig ist mit lesen.

Für mich sind diese Romane gar nichts und das liegt nicht nur am Anspruch, den ich an ein Buch habe, auch wenn das sicher mit eine Rolle spielt. Aber vor allem interessieren mich die Themen nicht sonderlich, weil sie alle irgendwie ähnlich sind. Darum verzichte ich auf solche Bücher, auch wenn ich hin und wieder gerne mal ein Jugendbuch lese, was sicher auch nicht gerade anspruchsvoll genug ist. Aber dabei sind dann wenigstens die Themen dabei, die mich interessieren.

Ich lese gerade, wenn ich mal wieder im Zug sitze, ganz gerne leichte und unterhaltsame Literatur, einfach um mir die Zeit zu vertreiben und mich zu entspannen. Mir macht es nichts aus, wenn ich mich nicht allzu sehr konzentrieren und mitdenken muss, um anspruchsvolle Erzählstrukturen und sprachliche Kunstgriffe auch zu verstehen und darüber nachzudenken.

Aber Frauenromane, oder neudeutsch auch Chick-Lit genannt, langweilen mich trotzdem. Mich interessiert einfach nicht, ob "Sie" und "Er" am Ende zusammen kommen. Wirklich nicht, nicht einmal ein bisschen. Und ob die vorhersehbare Romanze jetzt in Afrika, Cornwall, der hessischen Provinz oder in den Wäldern Kanadas spielt, macht für mich keinen großen Unterschied.

Wenn ich etwas Seichtes lesen möchte, greife ich eher zu Fantasy mit Helden und Schlachten oder auch gelegentlich zu historischen Romanen, solange sie keine ganz schlechten Kritiken bekommen und die Hauptfigur nicht unbedingt eine junge Frau auf der Suche nach der großen Liebe ist. Diese Art Unterhaltungsroman entspricht einfach mehr meinem Geschmack.