Sind Bausparverträge eigentlich relativ nutzlos?

vom 15.07.2015, 10:02 Uhr

Bausparverträge werden häufig abgeschlossen, weil die Kunden später mal Wohneigentum erwerben möchten. In jungen Jahren dient als Verkaufsargument außerdem noch die vermögenswirksame Leistung vom Arbeitgeber mit der dazugehörigen Prämie vom Staat. Fraglich ist allerdings, ob der Bausparvertrag wirklich so einen großen Nutzen hat.

Wenn man sich vorstellt, dass man einen Bausparvertrag mit einer Bausparsumme von 30.000,00 EUR abschließt, dann muss man 15.000,00 EUR ansparen und erhält die anderen 15.000,00 EUR als "zinsgünstiges" Darlehen. Bei einer Bausumme oder aber auch Kaufsumme von 250.000,00 EUR für eine Immobilie ist das doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Außerdem haben die meisten Bausparverträge eine hohe Tilgungsrate.

Dazu kommt noch, dass viele zinsgünstige Darlehen gar nicht so zinsgünstig sind. Was bringt mir beispielsweise heute ein Vertrag mit einem Darlehenszins von 3,50 %? Die Zinsen am Kapitalmarkt sind viel niedriger. Ist ein Bausparvertrag also eigentlich nutzlos? Was meint ihr?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Da kann man sich jetzt drüber streiten und ich habe das letzte Woche erst getan. Ich habe noch zwei Altverträge, die sich unter den heutigen Bedingungen für mich zunächst sehr gut verzinsen. Natürlich taugen sie nichts, wenn ich damit finanzieren will. Daher argumentiert natürlich die Bausparkasse, ich soll einen dritten Vertrag abschließen, weil die Zinsen gerade im Keller sind und ich mir damit eben günstige Darlehenszinsen sichern könnte.

Fakt ist aber, dass ich dieses Argument schon vor 20 Jahren bei meinem ersten Vertrag gehört habe und seither beobachten musste, dass die Zinsen immer tiefer in den Keller sanken. Es hat also de facto gar nicht gebracht sich günstige Darlehenszinsen zu sichern. Und ich lasse ich auch jetzt nicht drängen, wiederum in ein Produkt zu sparen, das nichts abwirft. Ich erwarte keine Erholung der Zinssätze in nächster Zeit und wenn, kann ich kurzfristig immer noch mal eben reagieren. Zumal die ja auch erstmal satt in die Gebührenkiste greifen.

Was Sinn macht ist aber wahrscheinlich eine Einzelfallentscheidung. Ich würde mich da aber momentan eher von einer unabhängigen Stelle beraten lassen, denn nicht nur mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Bausparkassen nicht optimal beraten: klick

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^