Sind ältere Studenten an Unis oftmals nervig?

Als ich mit meinem Studium begonnen habe, gab es auch einige Stundenten die schon deutlich älter waren. Es war beispielsweise ein Mann um die 40-50 Jahre dabei und eine Frau die 37 Jahre alt war und bereits ein abgeschlossenes Studium hatte.

Eine Bekannte von mir hat gerade erst zu studieren begonnen und meinte, dass solche Leute sie sehr nerven würden. Oftmals sind diese nämlich nebenher auch noch berufstätig und brauchen daher immer eine Extrawurst, da sie die gängigen Praktikumszeiten nicht einhalten können.

Da sie auch an vielen Übungen nicht teilnehmen können, wird sie manchmal gefragt, ob sie ihnen die Lösungen ausleihen kann. Das macht meine Bekannte nicht gerne. Abgesehen davon sind die ganzen Extrawürste am Ende meist doch umsonst, da nach dem zweiten und dritten Semester fast alle älteren Stunden verschwinden.

Kennt ihr auch ältere Studenten an eurer Universität und nerven diese euch mitunter auch etwas? Ist es bei euch auch so, dass diese eine andere Zeiteinteilung haben und daher an einigen Veranstaltungen nicht teilnehmen können, so dass man sich nach ihnen richten muss?

In meinem Studium gab es mehrere Studenten, die schon über 30 waren. Das lag daran, dass ich ein NC-Fach studiert habe und viele hatten diesen NC im Abitur nicht und haben daher vor dem Studium eine Ausbildung gemacht oder etwas anderes studiert. Der älteste war über 40.

Aber mir war das eigentlich egal, warum sollten diese Leute stören? Wenn Sie an Veranstaltungen oder Praktika nicht teilnehmen, ist das doch nicht mein Problem, das hat doch mit meinem Studiumsablauf nichts zu tun, was andere machen oder nicht machen.

Ich fand es zwar merkwürdig, denn wenn man gerade 18 ist und studiert, dann kommen einem Leute über 40 sehr alt vor und man fragt sich, warum die überhaupt noch studieren, aber gestört hat es mich nicht. Es sind tatsächlich manche verschwunden, die dann das Fach aufgegeben haben, aber einige und auch der Herr über 40 haben es geschafft und den Abschluss gemacht.

Man erlebt immer solche und solche Menschen. Mein Schatz ist beispielsweise nun auch in der Situation, dass er schon ein Studium versucht hat und dann gewechselt hat, weswegen er natürlich auch nicht der Jüngste in dem Studiengang ist. Er selber ist aber sehr diszipliniert und mag gar nicht so sehr auffallen. Wobei es natürlich auch immer Leute gibt, bei denen das dann komplizierter wird, aber das muss ja nicht immer so sein. Immer sind solche Leute ja nicht nervig.

Ich hatte auch schon einmal einen Kommilitonen gehabt, welcher über sechzig Jahre alt war. Er hatte nicht schon mehrere abgeschlossene Studiengänge, sondern er hatte dabei sogar in einigen Fächern auch schon den Doktortitel. Doch scheinbar hatte er sich unterfordert als Rentner gefühlt und wollte sich in seiner Freizeit daher auch noch weiter bilden, so dass er sich normal als Student eingeschrieben hatte.

Ich muss gestehen, dass ich den Mann damals schon ein wenig nervig fand. Dadurch, dass er schon einen Doktortitel in einem ähnlichen Fachgebiet hatte, wusste er natürlich auch wesentlich mehr, als alle anderen Studenten und stellte dem Dozenten auch ständig Fragen, an dem der Dozent dann auch verzweifelte. Die Fragen wurden dabei jede Stunde gestellt, wodurch sich das ganze Seminar dann auch immer in die Länge zog. Und die Fragen waren eben auch so kompliziert gestellt, dass auch niemand außer dem Dozenten und dem Studenten mitkam.

Dass solche älteren Studenten aber immer nervig sind, würde ich nun auch nicht so pauschal sagen. Sicherlich kommt es immer ganz auf die jeweilige Situation und auf die Motivation an. Von daher habe ich da nun nicht direkt Vorurteile und bin mir sicher, dass es auch viele ältere Studenten gibt, die auch sehr angenehme Kommilitonen sind.