Sind Abschlussprüfungen für Homeschooler ungerecht?

vom 10.04.2017, 04:38 Uhr

Ein Bekannter von mir ist absolut gegen Homeschooling. Es gibt ja auch die Möglichkeit, die Kinder eben zu Hause zu unterrichten und diese dann eine externe Abschlussprüfung an einer Schule absolvieren zu lassen. So könnte man eben sehen, ob die Heimkinder auf dem gleichen Stand sind wie die Schulkinder. Diese Note würde aber auch im Prinzip eine Abschlussnote zum Ende des Schuljahres darstellen.

Mein Bekannter ist aber der Ansicht, dass eine derartige Praxis die Heimschüler ja total diskriminieren würde. Denn die Schulkinder hätten ja die Chance durch mündliche Beteiligung, Tests, Klassenarbeiten im Schuljahr und durch Referate und Gruppenarbeiten zig Einzelleistungen zu erarbeiten, die gemeinsam in die Endnote des Zeugnisses einfließen. Bei Heimkindern würde im Prinzip alles von einer Abschlussprüfung abhängen und das wäre seiner Ansicht nach diskriminierend und ungerecht. Könnt ihr seinen Standpunkt nachvollziehen? Findet ihr das auch diskriminierend oder ist das gar nicht mal so schlecht in euren Augen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Den Standpunkt kann ich nicht nachvollziehen. Immerhin hätte man das Kind dann auch in die Schule schicken können. Wenn man nur die Prüfung machen möchte, hat man eben auch nur diese Möglichkeit seine Noten auf das Zeugnis zu bringen. Was will man denn auch sonst machen? "Bei Mama und Papa war ich so lieb, dass ich bisher überall eine Eins habe." Soll es so ablaufen? Ich denke nicht. Ich finde diese Lösung schon sehr fair und gerecht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die gleiche Situation hat man doch auch, wenn man sein Kind auf eine private Ergänzungsschule schickt. Dort werden zwar Klausuren geschrieben, Referate gehalten und ganz normal Noten vergeben. Aber all das zählt nicht, am Ende steht immer die externe Prüfung.

Natürlich ist das härter. Beim Abitur muss der gesamte Stoff der Oberstufe sitzen. Man hat bei den schriftlichen Fächern die Chance auf eine Nachprüfung, bei den mündlichen muss es klappen. Aber ist das so viel schlechter? Man muss eben nicht nur den Stoff beherrschen, man muss sich auch auf eine fremde Prüfungskommission einstellen und funktionieren. Davon hat man am Ende mehr. Es erfordert eben mehr Reife.

» cooper75 » Beiträge: 13427 » Talkpoints: 519,05 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich kann das Problem hier auch nicht verstehen, denn selbst wenn man eine normale Schule besucht, dann zählen die Abschlussarbeiten immer mehr als die restlichen Punkte. In manchen Dingen fallen die Punkte vorher kaum ins Gewicht wenn ich an meine Ausbildung dabei denke. Dabei machte die Note zu 75% das Ergebnis der Abschlussprüfung aus, 15% vom Vorsteher und die restlichen 10% kamen von den Klausuren die Jahre davor. Wo hätte es da jemand schlechter der diese 10% nicht hat?

Denn dieser kann an anderer Stelle dann vielleicht mehr Punkte oder muss sich damit abfinden, denn er hätte auch auf eine ganz normale Schule gehen können und diese "Vorteile" dann genießen wenn es so ungerecht ist und lieber wäre, wenn man diesen mitnehmen kann. Es hat halt immer alles seine Vor- und Nachteile die man gegenseitig abwägen muss was einem wichtiger ist, ob man Zuhause mehr Zeit hat zum lernen und damit eine höhere Punktezahl erreicht oder die 10% von mündlicher Mitarbeit und Klausuren der Vorjahre dann mitnehmen wollte. Diese sind übrigens kaum ins Gewicht gefallen und haben nur an der Stelle nach dem Komma noch etwas verändert.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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