Sind Abifeiern sehr viel teurer, als früher der Fall war?

vom 22.04.2016, 09:25 Uhr

Neulich habe ich in der Lokalzeitung gelesen, dass die Abifeiern hier in der Gegend immer teurer werden. Früher hat man pro Person um die 50 Euro für eine Karte verlangt, da die Feier nicht mehr gekostet hat. Heute sind es an einigen Schulen bis zu 400 Euro. Das erscheint mir schon sehr viel für eine Feier, bei der man eh nur seine Klassenkameraden und ein paar Lehrer sieht und bei der sonst nichts spektakuläres passiert.

Offenbar eifern die Deutschen aber den Amerikanern nach, die sehr prunkvolle und üppige Abibälle feiern. Das wollen die Deutschen auch und so lassen sich viele sogar mit der Limousine feiern. Das finde ich ziemlich lächerlich, zumal man meiner Meinung nach mit dem Abitur noch nichts geschafft hat. Erst im Studium geht es doch richtig los.

Wie war das an eurer Schule, wie viel hat eine Karte für euren Abiball gekostet? Findet ihr es noch normal, dass man mehrere hundert Euro dafür ausgibt? Würdet ihr in einem solchen Fall vielleicht sogar darauf verzichten auf einen solchen Ball zu gehen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist schon krank, wie viel sich manch ein Jahrgang so eine olle Veranstaltung kosten lässt. Für eine vier köpfige Familie bedeutet das mal eben 200 Euro, dazu kommen noch ein teures Kleid oder ein Anzug für den Abiturienten und festliche Kleidung für den Rest der Familie, dafür kann sicher nicht jede Familie ohne Weiteres aufkommen.

Selbst bei uns waren die Karten mit 45 Euro pro Person meiner Meinung nach schon unverschämt teuer für die schlechte Leistung, die uns geboten wurde. Der Raum war nicht geschmückt, das Buffet erinnerte stark an Kantinenessen und die Getränke waren nur bis Mitternacht kostenlos. Einige waren auf die Idee gekommen, Flaschen auf ihren Tischen zu horten, doch das Personal sackte alles in einem unbemerkten Augenblick kurz nach Mitternacht wieder ein.

Bei meinem Exfreund, der ebenfalls auf meine Schule ging, jedoch 2 Jahre älter war, lief es ganz anders ab. Sein Jahrgang war deutlich kleiner. Man hatte einen wesentlich schöneren Raum gemietet, besseres Essen und die Karten kosteten dagegen nur 25 Euro.

Ich glaube, das Problem liegt unter anderem auch darin, dass die Jahrgänge immer größer werden (es macht heutzutage ja jeder Depp Abitur), man sich entsprechend größere Räume mieten muss und diese oft unverhältnismäßig teuer sind.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe auch beobachtet dass das Ganze teurer geworden ist, aber das ist ja auch ein bisschen nachvollziehbar. Immerhin mietet man dann ja einen Raum und da braucht man dann auch Personal und da sind die Kosten eben in den letzten Jahren gestiegen, weil beispielsweise ja auch Lebensmittelpreise gestiegen sind. Ich denke, dass ein prunkvoller Ball eh nichts bringt und man sich die USA da nicht zum Vorbild nehmen muss. Immerhin muss ja noch irgendjemand eine Karte bezahlen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube, dass die Kosten nicht nur von der Größe der Jahrgänge abhängig sind, sondern auch vom Management selbst. So hat man bei uns zum Beispiel regelmäßig Abifeten veranstaltet und das daraus eingenommene Geld sollte in den Abiball fließen, sodass der Einzelne nicht so viel bezahlen musste für Eintritt und Essen und dergleichen.

Leider saßen ein paar sehr große Pfeifen am falschen Hebel und haben überhaupt nicht mit Geld umgehen können, sodass es im Endeffekt viel teurer war als unbedingt nötig. Zwischendurch war auch eine Geldkassette von einer Abifete "verschwunden" und dieser Verlust musste dann durch zusätzliche Zahlungen von jedem einzelnen wieder ausgeglichen werden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann mich auch noch erinnern, dass wir als Jahrgang alle regelrecht zusammengearbeitet haben, damit die Feier am Ende einigermaßen finanziell für jeden stemmbar ausfiel. Mal abgesehen vom monetären Aspekt, waren diese Aktionen das Geld zu verdienen, für die Klassengesellschaft und den Spaß nicht zu verachten. Aus heutiger Ansicht kommt einem das ja fast schon betulich vor.

Im Gegensatz zu dem, was man heute so auf einzelnen Abi-Bällen zu sehen bekommt, war unser Ball dann auch fast schon profan, aber mir wäre es damals nicht so wichtig gewesen, einen großen Zinnober zu veranstalten und viel Geld für einen Abend auszugeben, obwohl ich damals ein großer Fan der amerikanischen Bälle gewesen bin. Aber mein Geiz hätte es nicht zugelassen eine Limousine zu mieten und sich in teure Ballgarderobe einzukleiden.

Eigentlich fand ich unseren Ball dann auch ziemlich langweilig und hätte mich im Nachhinein geärgert, wenn ich im Vorfeld ernsthaft Geld hätte investieren müssen. Wer braucht denn in dem Alter schon das ganze Drumherum für eine gute Party? Da hatten wir zwanglosere und interessantere Veranstaltungen.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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