Sich zu Lob durch andere gezwungen fühlen?

vom 28.03.2019, 09:39 Uhr

Kürzlich las ich einen interessanten Artikel in einer Zeitschrift über eine Frau, die sich aufgrund ihrer Biographie schwer damit tat, anderen Menschen Lob entgegenzubringen und auch begründete warum das so war. In ihrem speziellen Fall ging es um ihren Vater, der ein Komplimenten-Schwamm war und andere immer dazu bringen wollte, ihn ständig zu loben, Anerkennung zu geben usw.

So eine Person habe ich auch in meinem weiteren Umfeld und seit ich diesen Menschen kenne, kann ich gut nachvollziehen, wie es sich anfühlt, wenn es nie genug ist und jemand bei jedem Kontakt nach Lob und Anerkennung heischt. Wenn die eigenen Antennen fein genug sind, durchschaut man das ja irgendwann recht schnell. Und dann wird es anstrengend.

Vielleicht kennt ihr ja auch solche Leute, die immer und ständig nach einer Bestätigung suchen und ein Lob haben möchten. Wie geht ihr damit um? Grenzt ihr euch ab, werdet vielleicht sogar zynisch oder ein wenig spöttisch? Gebt ihr nach, damit ihr eure Ruhe habt oder würde es euch nicht einmal auffallen, wenn jemand ständig so ein Muster bedient? Könnt ihr dieses Unwohlsein nachvollziehen oder wäre es vielleicht sogar einfach egal?

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ganz ehrlich für mich sind solche Menschen Energievampire und ich distanziere mich deutlich von ihnen. Ich lobe sowieso nie Menschen, nur weil sie es von mir erwarten. Lob bekommt nur der, dessen Leistungen ich persönlich gut finde und sollte mir jemand sagen "Lob mich doch mal!" oder "Du kannst mir ruhig mal auf die Schulter hauen.", obwohl ich das für nicht unbedingt angebracht halte, dann wird derjenige auch meine Meinung dazu hören. ich nehme nämlich kein Blatt vor dem Mund, nur um "dazuzugehören".

» cherrypie » Beiträge: 567 » Talkpoints: 30,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich musste da auch an Kinder denken. Wenn das Kind auf der Blockflöte ganz schief "Schneeflöckchen, Weißröckchen" spielt und das Geschwisterchen ohne Taktgefühl dazu singt, wird man diese auch eher loben und kein ehrliches Feedback geben. Auch wenn ein Kind ein eher hässliches Bild malt wird man nicht sagen, dass es sich bitte noch einmal hinsetzen soll und etwas anderes malen soll, sondern man wird es sich trotzdem mit einem Magnet an den Kühlschrank hängen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es kommt natürlich immer darauf an. Bei einem kleinen Kind würde ich nun auch nicht so ehrlich sein, wenn es fragt wie es das gemacht hat und es schlimm aussieht, schlimm geklungen hat oder was auch immer. Bei einer erwachsenen Person ziehe ich da aber schnell eine Grenze, wenn ich merke, dass diese nur auf Lob und Anerkennung, beziehungsweise Aufmerksamkeit aus ist. Solche Personen versuche ich dann schon eher zu meiden, wobei man das ja auch nicht immer kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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