Sich wegen seiner Herkunft schämen?
Ich hatte mal jemanden in meinem alten Jahrgang, dessen Mutter Türkin war, der Vater hingegen Deutscher. Ich habe mich eine Zeit ganz gut mit ihm verstanden und er meinte damals zu mir, er würde seine Herkunft nicht gut finden. Ihm sei das unangenehm und er möge Türken nicht.
Ich fand es komisch, wie man wegen seiner Herkunft unglücklich sein kann und versuchte ihn aufzuheitern, dass Türken doch sehr gastfreundlich seien und eine ausgesprochen gute Küche hätten. Er ließ sich nicht umstimmen und meinte, die Küche sei tatsächlich das einzig Gute an der Kultur.
Wir waren nicht so gut befreundet, als dass ich da noch weiter nachbohren wollte, fand das aber komisch. Kennt ihr es, dass Migrantenkinder sich ihrer Herkunft wegen schämen oder sie gar zu verleugnen versuchen?
Ich habe dieses Phänomen schon häufiger mitbekommen. Ich hatte schon häufiger mit Gleichaltrigen zu tun, die denselben Migrationshintergrund hatten wie ich. Bei den meisten war es aber so, dass sie ihre Herkunft verleugnet haben und auch verleugnet haben, andere Traditionen zu haben oder eine andere Muttersprache als Deutsch in Deutschland.
Ich finde so ein Verhalten ehrlich gesagt ziemlich kindisch und bescheuert. Nur weil ein paar "Verrückte" unter den eigenen Landsleuten sind, muss das doch lange nicht heißen, dass alle so sind. Ein paar schwarze Schafe gibt es überall, aber so lange es nur ein Paar sind, sehe ich nicht ein, warum ich mich wegen meiner Herkunft schämen sollte.
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