Sich wegen Hund vor Einbrechern geschützt fühlen?

vom 22.11.2015, 12:07 Uhr

Viele Menschen haben Familienhunde daheim und denken mitunter auch, dass sie deswegen vor Einbrechern besser geschützt wären, als Menschen die gar keine Hunde besitzen. Meist stimmt das aber gar nicht, denn die gängigen Familienhunde wie Golden Retriever sind gar nicht als Wachhunde geeignet und müssten erst aufwendig ausgebildet werden.

Einbrecher haben da meist ein leichtes Spiel und können den Hund durch ein Leckerli sehr schnell ablenken und in Ruhe das Haus ausnehmen. Deswegen sollten Hunde andere Vorsichtsmaßnahmen wie beispielsweise Alarmanlagen in gefährdeten Regionen auf keinen Fall ersetzen.

Besitzt ihr einen Hund und fühlt ihr euch mit eurem Hund auch vor Einbrechern besser geschützt, als ohne Hund? Wissen viele Menschen gar nicht, dass normale Familienhunde auf einen Einbrecher oftmals gar nicht reagieren?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass allein die Anwesenheit von einem Hund Einbrecher schon abschreckt, wenn sie es denn wissen und sich vorher über ihre Opfer informiert haben. Selbst wenn der Hund grundsätzlich in die Kategorie Kampfschmuser fällt, kann er doch durch ein einziges Bellen den ganzen Einbruchsplan schon zunichte machen, weil er die Besitzer weckt und damit kein heimlicher Einbruch mehr möglich ist.

Meine Freundin hatte einen schwarzen Labrador-Mischling, der am gefährlichsten war, wenn man ihn dem Einbrecher entgegen geworfen hätte oder wenn er sich vor ihm zu Füßen geworfen hätte, um gestreichelt zu werden. Dieser Hund war ein unheimlich liebes Tier, was auch viele wussten. In einer Situation hat dieser Hund trotzdem geknurrt und hätte vielleicht angegriffen, wenn er eine Bedrohung für meine Freundin wahr genommen hätte. Und gerade diese Unberechenbarkeit auch von diesen Kampfschmusern ist denke ich eine Abschreckung für Einbrecher.

Wir haben inzwischen wieder einen Hund, der auch relativ wachsam ist und leider schon jeden anzeigt, der auch nur über den Hausflur geht. Aber auch mit dem anderen Hund hätte ich mich vor Einbrechern recht sicher gefühlt. Zumindest hätte ich mich sicherer gefühlt als ganz ohne einen Hund. Und selbst mit einem Winzling von Hund wie etwa einem Chihuahua würde ich mich wohl sicherer fühlen, denn wie schon erwähnt kann er allein mit seinem Gebell viel ausrichten.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Genau das ist der Punkt. Hunde bellen und alles, was Einbrecher nicht gebrauchen können, ist Aufmerksamkeit. Daher wird sehr oft ein Haus ausgewählt, in dem kein Hund wohnt. Natürlich ist ein Hund keine Garantie, dass nie jemand einbricht, aber es passiert seltener.

In meiner Kindheit war die Siedlung meiner Mutter im Herbst und Winter ein beliebtes Ziel für Einbrecher. Einfamilienhäuser mit relativ großen Grundstücken und Besitzer im gehobenen Mittelstand, deren Kinder meist schon aus dem Haus sind.

Bei uns lebte ein wehrhafter Hund und es ist nie etwas passiert. Auch der Anwalt mit dem Riesenschnauzer, meine Lehrerin mit Chow Chow und die Familie mit dem Boxer ist nie bestohlen worden. Selbst der Dackel mit der großen Klappe hat zur Abschreckung ausgereicht. Alle anderen hatten keine Hunde und waren betroffen, viele hat es mehrfach erwischt.

Heute bin ich völlig gelassen. Hier leben 5 geprüfte Diensthunde, die auch in der Bewachung von Gegenständen, Grundstücken und Gebäuden trainiert sind. Wer es versucht, der wird keinen Erfolg haben. An unserem alten Wohnort ist einmal jemand in die Geschäftsräume eingestiegen, die am anders Ende des Grundstücks lagen.

Das war ein schlechter Plan. Der damalige Hund des Hauses hat mich aus dem Bett geworfen und unmissverständlich gezeigt, dass er in den Hof will. Hund und Einbrecher trafen sich am Zaun. Er hat es zwar geschafft zu flüchten, aber das blutige Stück Jeans, das der Hund mitbrachte, zeigt, dass er eine üble Verletzung erlitten hat. Wären Hose und Fleisch nicht gerissen, wäre er nicht weggekommen. :whistle:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wir hatten früher einen Hund, so einen kleinen Minikläffer. Sie war ein Dackel-Terrier-Mix und ging mir bis zum Knie. Sie war schon recht aggressiv fremden Leuten gegenüber, aber ich weiß, wäre damals jemand bei uns eingestiegen, hätte sie uns nicht helfen können. Für einen Einbrecher wäre es ein Leichtes gewesen, sie zu packen und in einem Raum zu sperren.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe einen recht kleinen Hund, also im Notfall ist das sicherlich nur bedingt eine Hilfe. Dennoch schlägt sie sicherlich an, wenn ein Fremder bei uns an der Tür herummachen würde. Wenn Fremde im Gang mal ein bisschen lauter sind, was durchaus schon vorkam, knurrt sie kurz. Deswegen denke ich schon, dass ich mitbekommen würde, dass da jemand ist und dann kann man ja selber Maßnahmen ergreifen.

Dennoch würde ich nun nicht denken, dass mein Hund zu einem Helden wird und dann den Einbrecher in die Flucht schlägt. Sie ist ja auch klein und kann da sicherlich wenig machen, wobei sie sich auch nicht bestechen lässt. Ich denke, dass es sicherlich für einen Einbrecher abschreckend ist, wenn ein Hund bellt, aber dass das nicht alles sein kann und man sich deswegen besser schützen muss mit Kameras und ähnlichen Dingen. Bei unserer kleinen Wohnung macht das aber keinen Sinn.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich fühle mich durch meine Hunde schon sehr geschützt. Meine Logik sagt mir natürlich, dass ein Einbrecher zu mir eh nicht kommen würde, da es hier nichts zu holen gibt und wenn doch, würde er vermutlich kommen, wenn ich mit den Hunden im Urlaub bin.

Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass doch mal ein Einbrecher kommt und ich zuhause bin brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Meine Hunde würden bellen und notfalls auch zubeißen.

Eine Alarmanlage würde sich für mich auch absolut nicht lohnen. Die würde den Wert meiner Habseligkeiten übersteigen. :D

Wissen viele Menschen gar nicht, dass normale Familienhunde auf einen Einbrecher oftmals gar nicht reagieren?

Das halte ich für Blödsinn. Selbst ein Schoßhund oder Retriever würde bellen und seine Besitzer wecken und ein Einbrecher würde beim Anblick des Hundes sofort umdrehen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hab ja eher Angst um meinen Hund, wenn hier mal eingebrochen werden sollte. Entweder sie geben ihr Giftköder, damit sie Ruhe gibt oder sie erschießen sie gleich. Ja, die meisten Einbrecher sind nicht schießwütig, aber ich neige zu Kopfkino mit Horrorszenarien. Und daher habe ich total Angst, dass Einbrecher meinem Hund Schaden würden.

Hier auf dem Land werden Hunde sehr häufig draußen in Zwingern gehalten. Leider sind sie überhaupt nicht als Wachhunde ausgebildet und kläffen daher die halbe Nacht. Ihre Besitzer halten sie dennoch für eine gute Abwehr gegen Einbrecher, was ich überhaupt nicht verstehe.

Der Schäferhund meiner Nachbarn ist mal unter´m Zaun durch und in unseren Garten. Er hat eine unsere Katzen gejagt, die sich dann versteckt hat, so dass der Hund nicht dran kam. Ich hab zehn Minuten versucht, den Hund von ihrem Versteck wegzuholen. Der Hund hat gebellt, ich hab ihn angebrüllt. Zehn Minuten hat der Besitzer gebraucht, bis er mal aus dem Bett kam und nachsah, was da los war. In der Zeit hätte ich locker einbrechen können.

Hier sind alle so an den allnächtlichen Krawall ihrer Hunde gewöhnt, dass das definitiv kein Grund ist, aufzustehen oder Gefahr zu wähnen. Verjagen und Beißen können die meisten auch nicht, weil sie die ganze Nacht in ihren Zwingern eingesperrt sind. Also keine Ahnung, was das soll. Meiner Meinung nach schützt das Einbrecher eher, weil die dann nicht so super leise sein müssen.

Mein Hund wohnt drinnen und würde definitiv bellen, wenn nachts jemand ins Haus kommt. Da bekommt sie bestimmt den Schreck ihres Lebens. Allerdings wohnen wir eben auch ländlich und bekommen nicht viel Besuch. In einer Stadtwohnung, an der allein schon täglich dutzende Male die Nachbarn vorbeigehen, ist ein normaler Hund da sicherlich gelassener. Also ich halte das schon für realistisch, dass Hunde kein guter Schutz sind.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Sei doch froh, dass dein Hund nicht beißen würde. Denn das darf er in Deutschland nicht. Ansonsten kann der Einbrecher Schadenersatz von dir fordern. Das ist hier leider so. Zwar bekommt er eine Mitschuld, aber du hast deinen Hund so zu sichern, dass er nichts tun kann. :wall:

Dass Einbrecher einen Hund erschießen, das hat echten Seltenheitswert. So leicht erschießt sich kein Hund und Schüsse lassen selbst auf dem Land Nachbarn aufmerksam werden. Gegen Gift oder Betäubung kann man dem Hund beibringen, dass er nichts frisst, was nicht von seinen Menschen kommt. Das ist gar nicht so schwer.

In der Stadt oder in dichter bewohnten Siedlungen ist ein Hund sehr praktisch. Denn dort finden die Nachbarn das Bellen nicht witzig und schauen nach. Meine Nachbarn wären als halbe Mobilmachung da, wenn meine fünf mitten in der Nacht bellen würden. Die kämen zwar nicht angeschossen, weil sie mir helfen wollten, die würden mich lynchen wollen. :lol: Aber für Einbrecher ist das ziemlich egal, sie könnten gesehen werden.

Dass ein Hund in der Stadtwohnung ruhiger ist, das ist klar. Aber da unterscheiden Hunde schon sehr fein zwischen dem, was üblich ist und dem, was sie nicht kennen. Meine kennen den Tritt aller Nachbarn. Bei Besuch im Treppenhaus wird schon gegrummelt. Besuch in der Nacht löst deutliches Knurren aus. Stehen die Fremden auch noch vor unserer Tür, gibt es Alarm.

Das kenne ich durchweg so von den eigenen Hunden und von solchen Tieren wie Zwergpudeln oder auch Yorkshire Terriern oder Zwergpinschern und kleinen Mischlingen. Das sind nun nicht die Rassen, die man als Schutzhund sehen würde. Krach machen die aber auch.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Entweder sie geben ihr Giftköder, damit sie Ruhe gibt oder sie erschießen sie gleich.


Du meinst also wirklich, dass sich ein Einbrecher die Mühe macht deinem Hund irgendwie Gift unterzujubeln, damit er dann hoffentlich 5 Tage später beim geplanten Einbruch in der Tierklinik liegt oder dass sie sich einen Schalldämpfer besorgen, damit niemand mitkriegt wie dein Hund erschossen wird? Und dann sucht der Einbrecher erstmal die Patronenhülse und fummelt am besten noch die Kugel aus dem Hund raus um keine Spuren zu hinterlassen? Und selbst wenn sie das täten: Ein Hund jault natürlich fürchterlich, wenn er erschossen wird. Das verpennst du dann auch noch?

Hier auf dem Land werden Hunde sehr häufig draußen in Zwingern gehalten. Leider sind sie überhaupt nicht als Wachhunde ausgebildet und kläffen daher die halbe Nacht. Ihre Besitzer halten sie dennoch für eine gute Abwehr gegen Einbrecher, was ich überhaupt nicht verstehe.


Nicht? Ist doch logisch: Hund bellt und Besitzer/Nachbar wird wach.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Nein Sternenbande, die Nummer mit dem Zwinger ist nicht logisch. Denn auf dem Land, wo es kaum stört, sorgt kaum jemand dafür, dass die Hunde leise sind. Dazu gibt es wegen der reizarmen Umgebung immer wieder Alarm.

Auf dem Land sieht das dann so aus: Am Grundstück von X fahren pro Tag 3 bis 5 fremde Autos am Tag vorbei. Dazu kommen am Wochenende eine Handvoll Wanderer und immer wieder gibt es einen Spätheimkehrer auf dem Rad vorbei. Jedesmal flippt der gelangweilte Hund A von X völlig aus. X reagiert darauf schon lange nicht mehr.

In Hörweite von Hund A leben die Hunde B, C und D auf ihren Höfen ebenfalls in Zwingern. Immer wenn Hund A loslegt, machen die anderen mit. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Alle diese Menschen haben Hunde, die mehrmals täglich wegen harmloser Dinge und noch viel öfter wegen "nichts" bellen. Niemand reagiert mehr darauf.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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