Sich wegen Hund vor Einbrechern geschützt fühlen?

vom 22.11.2015, 12:07 Uhr

Und selbst wenn sie das täten: Ein Hund jault natürlich fürchterlich, wenn er erschossen wird. Das verpennst du dann auch noch?

Ich hab ja nicht gesagt, dass meine Ängste logisch oder rational sind. Ich meinte nur, im Gegensatz zu anderen Hundebesitzern, die in ihren Hunden eine gute Einbrecherabwehr sehen (und damit laut dem Artikel aus dem Ausgangsthread falsch liegen), wünschte ich, mein Hund würde sich bei Einbrechern verkriechen und nicht zeigen, weil ich mehr Angst um den Hund hab als um irgendwelche Sachen, die die stehlen wollen. Und verpennen würde ich das gar nicht. In meinem Kopfkino muss ich zusehen, wie die Einbrecher meinen Hund killen.

Nein Sternenbande, die Nummer mit dem Zwinger ist nicht logisch. Denn auf dem Land, wo es kaum stört, sorgt kaum jemand dafür, dass die Hunde leise sind. Dazu gibt es wegen der reizarmen Umgebung immer wieder Alarm.

Ganz genau so wie Cooper es beschrieben hat, läuft es hier jede Nacht ab. Es gibt drei Hunde in meiner Straße, die sich ständig gegenseitig aufschaukeln. Und die restlichen aus dem Dorf machen auch noch mit, wenn der Wind günstig steht. Bei einem läuft eine Katze vorbei und dann ist zwanzig Minuten Kläffen angesagt. Da reagiert kein Besitzer mehr. Die wären schon vor Schlafmangel gestorben, wenn die da jedes Mal nachsehen würden.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@cooper75: Aber die meisten Menschen würden schon mal aus dem Fenster schauen, wenn ein Hund bellt. Ein Hund der ernsthaft anschlägt bellt doch ganz anders als einer der aus Langeweile bellt. Und wenn bei euch so wenig los ist, dann fällt es erst recht auf, wenn ein Hund nachts bellt.

@Bienenkönigin: Dann wohnst du aber in einem komisch Ort, wenn da niemand das Ordnungsamt ruft bei solch einer massiven nächtlichen Ruhestörung. Dann sind das bei euch vermutlich eh alles Kriminelle, die nichts mit der Polizei zu tun haben wollen. Da wird aber vermutlich auch keine Alarmanlage helfen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei uns ist es so, dass wir zwei Hunde daheim haben. Es sind zwei Jack Russell Terrier und sie reagieren vor allem abends durchaus darauf, wenn es draußen Geräusche gibt. Huscht eine Katze beispielsweise an der Tür zur Terrasse vorbei, schlagen sie auch schon mal an. Bei Besuch sind sie in der Regel voll freudiger Erwartung und auch schnell brav. Kommt aber ein Fremder in den Garten, wird erst mal gebellt.

Ein Nachbar stieg mal über den Zaun, da haben sie auch erst mal angeschlagen und ihn angebellt. Da man aufgrund des Gebells hinter der Tür vor allem abends erst mal nicht sieht, wie groß und aggressiv die Hunde sind, könnte sich ein Einbrecher dabei durchaus erst mal abgeschreckt fühlen.

Ich zumindest in der Rolle eines Einbrechers würde nicht mit einem Leckerli in der Hand darauf hoffen, dass die Hunde sich beschwichtigen lassen und brav das Leckerli fressen, sondern lieber die Türe geschlossen lassen und das nächste Haus nehmen. :)

» TheWishmaster » Beiträge: 64 » Talkpoints: 36,99 »



Sternenbande, es ist eben nicht so, dass auf dem Land deshalb geschaut wird. Denn es ist zum normalen Hintergrundgeräusch geworden. Es ist ja auch nicht so, dass diese Hunde gelangweilt vor sich hin bellen. Die geben richtig Gas. Denn für die macht es keinen Unterschied, ob ein normaler Fußgänger da geht oder ein Einbrecher. Das ist fremder Mensch, der dort nichts zu suchen hat.

Im Haus ist das völlig anders. Dort gibst du deinem Hund ständig Rückmeldungen. Er lernt, dass es deutliche Unterschiede bei Fremden gibt. Du möchtest kein Gebell wegen harmloser Passanten, Paketboten und Besuchern. In der Nacht oder am Abend dagegen schaust du nach. Schon bald meldet der Hund nur noch ungewöhnliches.

Im Garten könnte der Hund dagegen das Haus gegen Eindringlinge verteidigen. Das darf er hierzulande nicht, aber es ginge eben. Im Zwinger bringt ein Hund gar nichts. Einbrecher wissen, dass der Hund sicher verwahrt ist und das kein Nachbar auch nur aus dem Fenster sehen wird. Besser geht es kaum. Da übertönt der Hund noch alle Geräusche, die den Nachbarn misstrauisch machen könnten.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Sternenbande hat geschrieben:@Bienenkönigin: Dann wohnst du aber in einem komisch Ort, wenn da niemand das Ordnungsamt ruft bei solch einer massiven nächtlichen Ruhestörung. Dann sind das bei euch vermutlich eh alles Kriminelle, die nichts mit der Polizei zu tun haben wollen. Da wird aber vermutlich auch keine Alarmanlage helfen.

Ich kannte das so vorher auch nicht. Aufgewachsen bin ich im Westen und nicht so ländlich. Da wurden Hunde ausschließlich als Familienhund gehalten, also drinnen. Jetzt wohne ich ländlich und im Osten. Hier ist das vollkommen normal, Hunde im Zwinger zu halten. Die meisten im Dorf sind alte Leute, die einen Polizisten wahrscheinlich noch mit "Herr Wachtmeister" anreden. Keine Kriminellen. Sie sind es einfach seit Jahrzehnten gewohnt.

Diese Haltung erschwert die Erziehung aber erheblich. Wenn er bellt braucht der Besitzer locker mal zwei Minuten, bis er aus dem Wohnzimmer in den Garten zum Zwinger gegangen ist, um den Hund zu schimpfen. So lernt kein Hund irgendwas. Und die Mühe macht sich eben auch keiner. Die Geräuschkulisse gehört einfach dazu. Ebenso wie Schafblöken und Kikeriki um 6 Uhr morgens.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Sternenbande, dann ist die gesamte Bevölkerung auf dem Land in Deutschland kriminell. Genauso wie die Niederländer, Belgier und Franzosen. Auf dem Land verständigt niemand das Ordnungsamt oder die Polizei, nur weil 200 oder 500 Meter oder noch weiter weg ein Hund bellt.

Ich bin übrigens mitten im Ruhrgebiet groß geworden. Wir hatten damals einen Nachbarn, dessen Hund hat in der Nacht die ganze Siedlung unterhalten. Der Boxer hat stundenlang so vor sich hingebellt und geheult wie ein Wolf. Vor mehr als 30 Jahren hat sich da auch in der Stadt niemand beschwert. Heute geht das nicht einmal eine Nacht gut, der Hund damals erreichte jede Nacht bellend ein normales Alter.

In der Stadt hat sich viel geändert, was auf dem Land immer noch so ist. Unser Hundeplatz hatte 40 Jahre Bestand. Vor 30 Jahren wurden Häuser gebaut, die etwa 400 entfernt sind. Die Bewohner damals hat das Training zweimal pro Woche mit einigen Schüssen und etwa einer Stunde bellen nicht im geringsten gestört.

Und heute? Den Platz gibt es nicht mehr. Nachdem immer mehr ursprüngliche Bewohner zu alt wurden und ins Heim gingen, war den neuen Käufern das alles zu laut. Außerdem sind 10 Autos, die zweimal pro Woche durch die Siedlung fahren zu laut. Die Messungen des Ordnungsamts zeigten zwar, dass es nicht zu laut ist, der Pachtvertrag wurde trotzdem nach 40 Jahren nicht verlängert.

Dagegen trainieren wir in den Niederlanden mitten im Ort. Dabei sind das keine Sporthunde, sondern zivil trainierte Exemplare. Geschossen wird statt mit leisen 6 mm mit 10 mm, die dagegen gewaltig sind. Ein Zaun steht nicht und niemand hat Angst. Da spielen die Kinder der Anwohner direkt nebenan. Es ist immer eine Frage der Mentalität. Und die ist auf dem Land oft noch anders.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich denke schon, dass ich mich, wenn ich mal ein Haus oder eine größere Wohnung mit Garten hätte, mit einem Hund sicherer fühlen würde, weil ich denke, der schreckt Einbrecher ab. Allerdings mag ich selbst Hunde auch nicht so gerne und daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, einen Wachhund zu halten.

Zudem mag ich es selbst nicht, wenn ich irgendwo einen Gehweg oder die Straße entlanglaufe und überall kläffen Hunde. Jedes mal erschrickt man total und zuckt zusammen. Zu diesem Zustand wöllte ich nicht noch mehr beitragen. Da würde ich lieber eine Alarmanlage kaufen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nur weil du die Ausnahme bist, spiegelt das nicht das weit verbreitete Verhalten in vielen ländlichen Regionen wieder. Das ist genauso wie es für dich einen Unterschied macht, ob jemand ein Einbrecher oder ein harmloser Fußgänger ist, für den Hund aber nicht, wenn ihm nie jemand gezeigt hat, dass Fußgänger normal sind.

Und 2 Minuten bellen sind in ländlichen Gebieten für Einbrecher unerheblich. Bellt der Hund und es steht kein Auto da und es geht kein Licht an, kann er bequem einsteigen. Es wird niemanden kümmern. Da nützt kein Anruf beim Ordnungsamt, das ist auf dem Land nicht nachts besetzt. Und bis die Polizei da ist, ist der Einbrecher lange weg. In genügend Regionen gibt es in der Nacht nur 2 Streifenwagen für 1.000 Quadratkilometer.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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