Sich wegen Geschäftsessen für Partner ausgenutzt fühlen?
Eine Bekannte von mir muss häufiger mal mit ihrem Mann zu Geschäftsessen von dessen Arbeitgeber. Ihr Mann findet das wichtig, denn man wird mit dem Partner zusammen eingeladen und viele der Männer geben auch ein wenig mit ihren Frauen an und schmücken sich mit ihnen.
Meine Bekannte fühlt sich inzwischen schon ein wenig ausgenutzt deswegen und überlegt nicht mehr zu diesen Geschäftsessen zu gehen. Allerdings finden viele das normal und auch die Mutter ihres Mannes meint, dass sie das früher auch machen musste und es selbstverständlich ist.
Ich selbst gehe in der Regel nicht zu solchen Essen, auch wenn mein Freund mich immer fragt. Wenn ich keine Zeit habe und am anderen Tag früh raus muss dann mache ich das einfach nicht. Ich habe schließlich mein eigenes Leben und meine eigene Arbeit.
Wie ist das bei euch? Geht ihr immer zu den Geschäftsessen eures Partners mit, auch wenn es euch zu Tode langweilt und die Anwesenheit der Frauen meist keinen besonderen Sinn hat? Oder fühlt ihr euch deswegen mitunter auch ein wenig ausgenutzt?
Meines Erachtens sollten Ehepartner sich gegenseitig bei allen Dingen, also auch in beruflichen Angelegenheiten, nach Kräften unterstützen. Daher ist alleine das regelmäßige Begleiten zu solchen beruflichen Abendessen meiner Meinung nach kein Ausnutzen.
Allerdings sollte eine solche Unterstützung gegenseitig sein, das bedeutet, dass auch der andere Ehepartner dann im Gegenzug Unterstützung gewähren oder sich sonstwie für die Begleitung erkenntlich zeigen sollte. Es würde bei mir daher wohl sehr darauf ankommen, ob und wie sich der Partner für solche Begleitungen revanchiert. Würde er nichts machen, also mich in keiner Weise unterstützen würde, würde ich mich ausgenutzt fühlen.
Ich gehe zu den Geschäftsessen immer mit, wenn ich es einrichten kann. Es ist zwar oft langweilig, weil ich von den geschäftlichen Themen nicht viel verstehe, aber mit der Zeit habe ich Techniken entwickelt, mich selber zu amüsieren.
Beispielsweise kann man mit gutem Smalltalk die langweiligste Runde amüsant gestalten, oder ich plane einfach in Gedanken schon die nächsten Tage. Lustig ist es aber auch, mit dem Partner solche Essen vor- und nachzubereiten, beispielsweise zu besprechen, wie sich wer verändert hat, wie sich wer verhält und ob das Essen besser oder schlechter ist als sonst.
Wie gesagt sind Beziehungen dazu da, sich gegenseitig zu unterstützen. Wenn die Unterstützung aber nur einseitig erfolgt, sind solche Geschäftsessen aber das geringste Problem. Denn dann ist die Beziehung nicht wirklich ausgewogen.
Mein Mann hat noch keine Geschäftsessen, da er noch studiert. Ich finde es aber durchaus wichtig und richtig, dass man da als Freundin oder Ehefrau auch mitgeht. Immerhin ist man ja zusammen und kann sich dann auch mit dem Partner zeigen. Schlimm finde ich das nicht und verstehe auch nicht, wie man sich daran stören kann.
Wobei ich auch immer finde, dass man dann auch als Frau etwas erwarten kann, also als Ausgleich sollte es dann auch bestimmte Sachen für die Frau geben, beispielsweise kann der Mann dann ja auch zu ihren Essen mitgehen oder sie zum Essen einladen, je nachdem. Es muss eben ausgeglichen sein und keiner sollte sich schlecht fühlen.
Wir haben bei uns im Betrieb eigentlich nie einen Grund für irgendwelche Geschäftsessen, weswegen sich dieses Problem, welches meiner Meinung nach gar keines ist, für meine Partnerin auch nicht ergibt. Die einzigen Gelegenheiten, bei denen bei uns im Betrieb oder eben vom Betrieb aus irgendwelche gemeinsamen Essen der Belegschaft stattfinden, sind das Sommerfest und die Weihnachtsfeier. Dass dazu auch die Frauen kommen, beziehungsweise eben auch die Männer unserer Büroangestellten, ist ganz normal. Ich habe noch nie gehört, dass sich darüber jemand beschwert hat oder gar dachte, man würde ausgenutzt werden oder dergleichen.
Als meine Partnerin noch in ihrem alten Job gearbeitet hab, "musste" ich auf der anderen Seite hin und wieder mal zu einem Geschäftsessen mitkommen. Das lag daran, dass meine Partnerin beinahe ausschließlich männliche Kollegen hatte und diese zu solchen Essen eben auch ihre Freundinnen und Frauen (getrennt voneinander ) mitgebracht haben. So wurde auch ich gefragt, ob ich denn nicht ihr Zuliebe mitkommen könnte, was ich selbstverständlich ohne großes Nachdenken gemacht habe.
Es ist klar, dass man darauf nicht immer Lust hat, weil man beispielsweise andere Dinge im Kopf hat, von der eigenen Arbeit selbst müde ist oder schlicht und ergreifend keine Lust hat. Auch die Essen selbst müssen nicht immer Spaß machen, wobei es darum auch gar nicht geht. Es geht, wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, darum, den Partner bei diesem Essen zu unterstützen und wenn es nur durch die eigene Anwesenheit sei, die ihm vielleicht etwas mehr Selbstvertrauen oder ein gutes Gefühl gibt. Das ist dann für mich selbstverständlich und ausgenützt fühle ich mich deswegen nicht. Stattdessen freue ich mich, schon durch die einfache Anwesenheit von Hilfe sein zu können.
Ich habe auch mein eigenes Leben und meine eigene Arbeit. Das hindert mich aber nicht daran, zu Geschäftsessen mitzugehen oder eines auszurichten. Wenn nötig präsentiere ich mich auch als glückliches Weibchen, das dem Mann immer den Rücken freihält und ungemein stolz auf das erfolgreiche und anbetungswürdige Wesen ist.
Schließlich haben wir beide etwas davon, wenn der traditionelle Schein ihn weiterkommen lässt. Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn nicht jeder weiß, dass ich ebenso gut ausgebildet bin und ebenso gut verdiene. Später kann man dann herrlich gemeinsam über die Deppen lachen.
Mein Mann absolviert dafür ohne mit der Wimper zu zucken das Damenprogramm auf Kongressen oder Symposien. Denn umgekehrt ist es ebenso hilfreich, wenn der Partner offensichtlich hinter der Tätigkeit steht. Wir sind beide mit unserem Leben zufrieden, daher haben wir beide kein Problem damit, den anderen glänzen zu lassen und nur schmückendes Beiwerk zu sein.
cooper75 hat geschrieben:Wenn nötig präsentiere ich mich auch als glückliches Weibchen, das dem Mann immer den Rücken freihält und ungemein stolz auf das erfolgreiche und anbetungswürdige Wesen ist.
Selten so gelacht wie bei diesem Satz. Ich finde, dieser Satz beschreibt genau das, was ich auch denke. Ich finde, in einer Beziehung, wo man direkt von "ausnutzen" in diesem Kontext spricht, stimmt etwas nicht. Es sollte alles im Gleichgewicht sein und man sollte sich gegenseitig unterstützen, sowohl beruflich als auch in allen anderen Bereichen und Ebenen.
So würde es mir persönlich auch nichts ausmachen, meinen Partner zu Geschäftsessen zu begleiten, weil ich der Ansicht bin, dass wir davon eben beide profitieren würden. Schließlich unterstützt er mich beruflich auch soweit er kann.
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