Sich während Klausuren Zeit zum Essen nehmen?

Bei mir war es öfter so, dass ich während Klausuren auf einmal Hunger bekommen habe. Gerade dann, wenn ich davor viel zu aufgeregt war, um etwas zu essen oder wenn die Klausur länger ging, dann bekam ich Hunger. Allerdings fand ich das dann auch nicht weiter schlimm, da ich mir in der Regel immer einen kleinen Snack vor der Klausur auf den Tisch legte. Meistens handelte es sich dabei um einen Müsliriegel, den ich davor schon auspackte, so dass es keinen Krach gab. Diesen konnte ich dann auch gemütlich während dem Schreiben essen.

Nicht immer war es jedoch so. Oftmals war die Zeit auch einfach so extrem knapp, dass man gar nicht ans Essen denken musste. In so einem Fall war ich dann aber auch so extrem im Stress, dass ich auch gar keinen Hunger verspürt habe.

Als ich noch zur Schule ging, war es auch normal, dass man Aufsätze über mehrere Stunden geschrieben hat. Da haben dann so gut wie alle Schüler auch eine richtige Pause zum Essen gemacht, wobei man dann ja dennoch an seinem Platz sitzen bleiben musste, wobei die Zeit ja auch weiter ablief. Dennoch hat man sich dann zehn bis fünfzehn Minuten fürs Essen genommen.

Nehmt ihr euch während Klausuren die Zeit zu essen oder nutzt ihr jede Minute, um zu schreiben und nachzudenken? Reicht euch die Zeit überhaupt, um ans Essen zu denken?

Ich nutze die Zeit lieber zum Schreiben und Denken, ich kann mich gerade auch nicht erinnern, dass ich jemals in einer Klausur ein so starkes Hungergefühl verspürt hätte, dass mich dies vom Weiterarbeiten abgehalten hätte. Manchmal hatte ich etwas zu Essen mit, das habe ich dann aber nur in Situationen gegessen, wenn ich mit der Bearbeitung schon fertig war und nur eine kurze Pause machte, bevor ich mir alles nochmal durchgelesen habe.

Bei längeren Klausuren war es bei mir schon mal so, dass ich während der Klausur Hunger bekam und dann auch eine Kleinigkeit gegessen habe. Aber oft war das nicht der Fall. In der Regel habe ich mich bei einer Klausur so sehr auf das Schreiben konzentriert und darauf, dass ich in der vorgegebenen Zeit alle Aufgaben bewältigt bekomme, dass ich nicht an etwas zu essen gedacht habe. Dann habe ich lieber jede freie Minute genutzt, an der Klausur zu schreiben und danach etwas gegessen.

Bei gewöhnlichen Klausuren hatte ich nie etwas zum Essen dabei und habe meistens auch wirklich von Beginn an komplett durch geschrieben, ohne eine relevante Pause zu machen. Meistens waren einfache Klassenarbeiten (außer in Deutsch und Englisch) ja maximal mit zwei Zeitstunden angesetzt, und gerade in der Oberstufe wurden die Aufgaben immer ausführlicher und mehr, sodass man prinzipiell die gesamte Zeit gut beschäftigt war. Ergab sich dennoch eine Verschnaufpause, dann habe ich lieber noch einmal über meine bisherigen Antworten drüber gelesen und Verbesserungen vorgenommen.

In den großen Prüfungen, die ich bisher abgelegt habe, also in meinen schriftlichen Abiturklausuren und meinen beiden Staatsexamina habe ich allerdings bewusst eine ganze Menge Proviant eingepackt. Bei bis zu 5 Stunden Arbeitszeit hätte ich zwischendrin ansonsten in jedem Fall Hunger bekommen und dadurch eventuell Probleme gehabt, mich auf die Aufgaben zu konzentrieren, da das bei mir beim Lernen zuhause auch immer der Fall war, wenn mir der Magen geknurrt hat. Außerdem blieben bei dieser angesetzten Zeitspanne immer eine halbe bis sogar 1 1/2 Stunden Zeit übrig, die man nicht komplett durcharbeiten musste, wenn man vorher einigermaßen schnell war.

Ich habe es dann meistens so gemacht, dass ich alle Aufgaben zunächst am Stück durchgearbeitet und danach eine ca. 20-minütige Essens- und Verschnaufpause eingelegt habe, um den Kopf etwas frei zu bekommen und den Adrenalinspiegel wieder zu senken. Durch einen Snack und etwas Süßes wie einen Schokoriegel habe ich meine Kräfte gesammelt und meine Konzentration wieder aufgefüllt und hatte ein wenig Zeit, meinem Gehirn die Gelegenheit zu geben, das eben Bearbeitete abzuspeichern und sacken zu lassen. Nach der Pause bin ich meist noch auf Toilette gegangen und habe mich dann wieder von vorne an die Aufgaben gemacht, Korrekturen durchgeführt, wo diese nötig waren, und mir noch einmal den Kopf über Fragen zerbrochen, die ich beim ersten Durchgang nicht sicher zu beantworten wusste.

Mir hat diese Strategie wirklich gut geholfen, die gesamte Arbeitszeit über fokussiert und motiviert zu bleiben, denn es ist schon sehr hart, sich 5 Stunden lang ohne Nahrung und Atempause zu konzentrieren. Allerdings kenne ich auch Freunde, die meinen, dass sie durch eine solche Pause völlig aus dem Konzept kommen und später gar nicht mehr in ihren Arbeitsfluss zurückfinden, sodass sie lieber ihre Arbeit komplett schreiben und dafür einige Stunden früher abgeben, um sich im Anschluss dann aber ordentlich auszuruhen. Ich denke, da hat jeder seine ganz eigene Strategie und muss für sich entscheiden, was ihm mehr liegt.

Während Klausuren habe ich normalerweise überhaupt keinen Hunger und esse daher auch nichts oder so gut wie nichts. Ich achte höchstens auf genug Wasser, aber sonst brauche ich nichts. Ausnahmen bestätigen die Regel und hängen eher davon ab, wie lange die Klausur dauert.

Bei den Vorabiklausuren und Abiklausuren, die locker bis zu 5 oder 6 Stunden gedauert haben, habe ich schon zu Essen und zu Trinken mitgenommen und davon nicht zu knapp. Schließlich ist es anstrengend so lange so hochkonzentriert arbeiten zu müssen und das Gehirn braucht Zucker zum Denken. Bei kurzen Klausuren von 1,5-2 Stunden komme ich auch gut ohne Essen aus und ich saß noch nie in einer so kurzen Klausur und habe bedauert, nichts zu Essen dabei gehabt zu haben.