Sich von Haustier verabschieden, wenn man aus dem Haus geht?

Eine Freundin von mir hat ein Meerschweinchen, wobei sie sich immer ausgiebig verabschiedet, wenn sie aus der Wohnung geht. Vor allem dann, wenn sie mehrere Stunden oder sogar den ganzen Tag weg bleibt, bekommt das Meerschweinchen immer ein Küsschen und wird noch einmal gestreichelt und meine Freundin spricht dann auch immer noch mit ihm. Das ist ein richtiges Ritual, genauso wie es immer begrüßt wird, wenn meine Freundin nach Hause kommt.

Verabschiedet ihr euch auch immer von eurem Haustier, wenn ihr aus dem Haus geht und begrüßt dieses dann auch wieder sofort, wenn ihr kommt? Wie sieht das Verabschiedungs- und Begrüßungsritual bei euch aus?

Ich habe einen Hund und normalerweise soll man Hunde ja nicht verabschieden, aber ich mache es trotzdem. Wenn ich gehe kommt sie immer noch mit in Richtung Tür uns setzt sich auf einen Teppich. Dann wartet sie bis ich ihr noch mal über den Kopf streichel und Tschüss sage. Dann geht sie wieder und legt sich schlafen bis ich wieder da bin. Dann kommt sie auf mich zugerannt und wackelt um mich herum bis ich sie begrüßt habe.

Bei einem Meerschweinchen würde ich das aber nicht machen, weil es mir da ein bisschen zu peinlich wäre. An sich finde ich es aber in Ordnung, wenn man ein gutes Verhältnis zu dem Tier hat und sich dann eben auch kurz verabschiedet, wenn man geht.

Früher habe ich mich auch von meinem Haustier (einem Hund) verabschiedet, wenn ich aus dem Haus gegangen bin und dieses auch wieder ausführlich begrüßt, wenn ich wieder zurück nach Hause gekommen bin.

Allerdings war dies bei meinem ersten Hund und zu dem damaligen Zeitpunkt kannte ich mich mit der Erziehung von Hunden auch noch nicht so aus, wie ich es heute tue. Ansonsten hätte ich es damals nämlich schon anders gemacht, da das Verabschieden und Begrüßen von Hunden ein falsches Verhalten seitens der Besitzer ist.

Dadurch werden die Hunde nur darauf getrimmt, immer wilder beim Verlassen und Betreten des Hauses zu sein. Stattdessen sollte man sie sowohl beim Verlassen als auch bei der Rückkehr weitestgehend oder zumindest keine große Sache daraus machen.

Also ich würde da nie so ein Drama drum machen, aber mein Sittich hat damals beispielsweise immer sehr genau bemerkt und beobachtet, wenn ich mich angezogen habe oder meine Tasche gepackt habe. Der wusste dann ziemlich genau, dass ich weg gehe und hat jedes Mal einen Heidenlärm veranstaltet. Darauf hat man natürlich reagiert, so dass das eine Art Verabschiedungsritual war.

Auch ich gehöre zu den Personen, die sich vom eigenen Haustier verabschieden. Ich verabschiede mich von meiner Katze immer, wenn ich zur Schule gehe, da ich sie meistens bis zum Abend nicht mehr sehe.

Allerdings glaube ich, dass das meiner Katze egal ist, beziehungsweise weiß ich nicht, ob sie wirklich versteht, dass ich mich von ihr verabschiede. Meine Katze macht nämlich kein großes Drama aus der Sache, da sie weiß, dass ich in ein paar Stunden wieder bei ihr bin.

Katzen sind da eher eigenartig, man muss schon längere Zeit weg sein, bis sie einem freudig begrüßen. Ich habe aber meinen Hund früher auch immer begrüßt und verabschiedet. Auch meine beiden Vögel werden begrüßt und verabschiedet. Wenn man vor der Haustüre steht, dann hören sie einem schon und fangen freudig an, zu zwitschern und zu singen.

Auch ich bin so eine die sich vom Hund verabschiedet. Allerdings mach ich da auch keine große Sache daraus. Er merkt eh wenn ich mich angezogen hab, meinen Rucksack schnappe das ich ohne ihn, bzw. ohne Leine in der Hand die Wohnung verlassen möchte.

Ich streichle ihn nur kurz über den Kopf und sage: "ich komm gleich wieder, beeile mich" und gehe. Wenn ich wieder komme auch so ähnlich. Dann streichle ich ihn wieder kurz und sage: Hi Spatzi, bin wieder da". Er ist aber auch nicht der Hund der einen riesen Freudentanz veranstaltet und anspringen tut er auch nicht.

Ok, mit meinen Nagern hab ich sowas auch nicht gemacht, aber warum auch nicht, jeder so wie er mag. Ich find das völlig ok.

Ich muss mich schon insofern von meinem Hund verabschieden, als dass ich ihr dadurch sage, dass sie nicht mitkommt. Ansonsten würde sie nach draußen rennen. Ich könnte ihr natürlich auch den Befehl geben, dass sie auf ihren Platz gehen soll, aber stattdessen sage ich eben "Tschüss". Dann weiß sie, dass es diesmal ohne sie raus geht. Da sie meistens mit darf, ist das schon irgendwie notwendig.

Dass man das bei Hunden nicht machen soll, ist mir eigentlich ziemlich egal. Von mir aus darf sie sich ruhig freuen, wenn ich wiederkomme. Wenn man seinen Hund da ignoriert, wird man zwar nicht angesprungen, was ganz nett ist. Aber ich finde es nicht schön, dem Hund jegliche Freude abzutrainieren. Mein Hund ist trotzdem keiner, der die halbe Wohnung zerstört, wenn man sie alleine lässt.

Ich habe noch etliche andere Tiere, von denen ich mich verabschieden könnte. Die leben allerdings alle nicht im Haus, weshalb es mit einigermaßen viel Aufwand verbunden wäre. Den Kaninchen und Hühnern ist es wohl auch total egal, ob ich weg bin. Falls allerdings gerade eine Katze vor der Haustür sitzt, sage ich schon auf Wiedersehen.

Dass man sich von einem Meerschweinchen verabschiedet, finde ich auch nicht wirklich schlimm. Es klingt so, als ob es sich nur um ein einzelnes Meerschweinchen handelt. Somit ist es ja tatsächlich sehr alleine, wenn das Frauchen weg ist. Bei meinem Hund habe ich auch immer bisschen ein schlechtes Gewissen, weil sie dann ganz alleine ist. Alle anderen meiner Tiere sind nicht allein. Also ich würde sagen, es liegt daran.

Ich persönlich verabschiede mich eher selten von meinen Haustieren. Es ist aber nun mal so, dass das Kaninchen von meiner Tochter kein großes Interesse daran hat, ob wir nun gehen oder wiederkommen oder desgleichen. Die Vögel von meinem Mann interessiert das genauso wenig und meine Degus haben auch kein Interesse gezeigt, auf jeden Fall bisher nicht. Nur die Katzen werden ab und zu von uns verabschiedet. Wir verabschieden sie zwar nicht immer, also es ist kein Ritual. Aber, wenn die Katzen zur Haustür oder zur Terrassentür gelaufen kommen, wenn wir gehen, dann streicheln wir der Katze schon über den Kopf und sagen dann bis später oder desgleichen. Meine Tochter kuschelt dann meist noch eine schnelle Runde mit der Katze und dann gehen wir auch.

Und, wenn wir dann irgendwann wieder kommen, interessiert das auch kaum ein Haustier. Manchmal eben kommen die Katzen angelaufen. Es sieht dann fast so aus, als, wenn sie sich über das Wiederkommen der Familie freuen würden. Dann werden sie eben begrüßt, gestreichelt, bekuschelt. Und je nachdem, wie lange wir eben aus dem Haus waren, werden sie auch schnell noch gefüttert. Dann sind die Katzen auch glücklich. Aber ansonsten gehört es hier nicht zum Alltag, dass wir die Haustiere hier verabschieden oder Begrüßen oder desgleichen.

Aber ich muss sagen, dass ich früher meine Haustiere immer verabschiedet habe, da war ich aber eben erst so zwischen zehn und zwölf Jahre alt. Vor allem, wenn ich länger aus dem Haus war oder eben bei einer Freundin übernachtet habe, dann musste ich mich einfach von meinen Haustieren verabschieden oder ich musste sie eben einfach begrüßen. Da ich mein Kaninchen oder meine Hamster damals eh füttern musste und ihnen Wasser geben musste, bevor ich bei einer Freundin schlafen durfte, habe ich den Tieren halt immer gesagt, dass ich morgen wieder komme, und desgleichen. Und dann habe ich sie eben noch gestreichelt, bevor ich aus dem Zimmer gegangen bin.

Meine beste Freundin hat zwei kleine Hunde. Sie verabschiedet ihre Hunde auch immer, bevor sie aus dem Haus geht. Das gehört bei den schon zum Ritual. Wenn sie die Hunde mal nicht verabschiedet oder begrüßt, dann bellen die Hunde so lange, bis sie es eben macht. Sie springen dann auch immer ganz wild herum, was ich persönlich schon ein bisschen nervig finde. Wenn sie die Hunde dann streichelt und dann eben sagt, dass sie bald wieder kommt oder desgleichen, dann wedeln die Hunde mit ihrem Schwanz, aber geben letztendlich Ruhe. Und man kann ohne Hundegebell das Haus verlassen.

Hier gibt es keine Verabschiedung. Dass ich gehe, soll für die Hunde das Normalste auf der Welt sein. Ob ich nur zum Briefkasten gehe oder mehrere Stunden weg bleibe, das ist für die nicht aufregend. Die sehen anhand der Sachen, die ich anziehe, ob sie mitkommen oder nicht.

Der einzige Moment, wo ich ihnen etwas sagen muss, ist, wenn ich Hundesachen anziehe, aber nur einen Hund mitnehme. Dann wird eben nur einer angeleint und die anderen gehen nach "Ihr nicht" wieder schlafen. Ein Hund, der angespannt wartet, wann ich denn wohl wiederkomme, wäre mein Grauen.

Oder so ein Modell wie mein einer Rüde, der meinte vergessen worden zu sein und durchs Fenster kam. Da saß dann der blutige Hund mit Scherben in den Schultern und hechelte uns begeistert an. Dem ging gar nicht auf, dass er ziemlich verletzt war. Im Gegenteil er war total verwirrt, warum wir nicht fahren, wo er doch jetzt da ist. Dass er wieder rein musste, damit ich ihn nähen kann, irritierte ihn deutlich.