Sich von Autoritätspersonen eher angezogen fühlen?

Eine Bekannte von mir hat mir neulich unterstellt, dass ich mich angeblich zu Autoritätspersonen besonders hingezogen fühle. Sie hat darüber einen Artikel gelesen und meinte, dass viele Frauen eher auf Männer in Führungspositionen stehen und ich auch dazu gehören würde. Das könnte man auch an meinem jetzigen und meinem Exfreund sehen.

Es gab auch andere Männer die mich treffen wollten und mit mir geflirtet haben, aber ich bin auf keinen davon eingegangen. Laut meiner Bekannten liegt dies daran, dass diese sich mit mir quasi auf Augenhöhe befinden und ich eher einen Partner möchte der autoritärer ist.

Ist es bei euch auch so, dass ihr euch zu Männern in Führungspositionen ganz besonders hingezogen fühlt? Könnt ihr das auch bei anderen Frauen beobachten oder ist das eher ein Klischee, dass so gar nicht unbedingt der Wahrheit entspricht?

Jeder Jeck ist anders. Sicher gibt es Frauen, die Männer in höheren Positionen bevorzugen. Und dann gibt es Frauen, die haben so einen Partner, weil sich kein "gleichwertiger" Mann findet. Es gibt genügend Männer, die fühlen sich einer ähnlich starken und erfolgreichen Frau nicht gewachsen.

Und natürlich gibt es auch noch ganz viele weitere Konstellationen, die Kriterien für die Partnerwahl sind schließlich bei beiden Geschlechtern sehr breit gefächert. Es gibt auch Männer, die finden erfolgreichere Frauen interessant. Frauen lassen sich von bodenständigen Männern erden, andere finden ähnlich starke Partner oder Partnerinnen ideal.

Ich selbst empfinde die meisten Menschen, die andere als Autoritätspersonen ansehen, als vollkommen normal und nicht erwähnenswert. Die wenigen Menschen, die mich beeindrucken, ziehen mich nicht an. Ich respektiere sie und manchmal mag ich sie, aber für eine Partnerschaft sind sie nicht interessant. Es mag so jemanden geben, aber ich habe ihn noch nicht getroffen.

Mir genügt ein Mann, der mir ebenbürtig ist, vollkommen aus. Das ist schon schwer genug zu bewerkstelligen. Wenn ich ihn dann auch noch anziehend finde, gut mit ihm reden kann, er mich zum Lachen bringt und eine gemeinsame Zukunft möglich ist, dann ist das mehr als ein Sechser im Lotto. Ich bin extrem glücklich, so einen Mann seit sehr vielen Jahren an meiner Seite zu wissen. Müsste ich ein wenig zu ihm aufschauen, wäre das auch in Ordnung, aber glücklicher wäre ich damit nicht.

Ja, so bist du - den Eindruck habe ich aufgrund deiner Posts hier auch. Du schreibst auch oft sehr schlecht über Menschen, die Schwäche zeigen, sodass ich nicht angenommen hätte, dass ein Mann, der keine Autorität ausstrahlt, für dich interessant wäre.

Ich mag keine autoritären Personen, weder Männer noch Frauen. Ich kann das gar nicht leiden, wenn Menschen sich für besser als andere halten. Es gibt auch Menschen in hohen Positionen, die sehr bescheiden und bodenständig sind, aber trotzdem würde ich mich neben so jemandem nicht wohlfühlen.

Vielleicht hätte ich da Konkurrenzgedanken oder ich würde mich irgendwie klein fühlen neben jemandem, der super erfolgreich ist. Denn das kann man meistens nicht nachmachen, die hatten oftmals einfach Glück und man fühlt sich dann daneben total unpassend.

Zudem, denke ich, dass sehr erfolgreiche Menschen auch für andere Frauen sehr attraktiv wirken. Treue ist ja auch eine Frage der Alternativen und bei jemandem, der vielleicht extrem erfolgreich ist und um Geld badet würde ich mich fragen, was der denn von mir will.

Für mich sind Männer in Führungspersonen total uninteressant, wenn ich ehrlich bin. Na gut, die haben teilweise eine interessante Ausstrahlung und wirken sehr selbstbewusst und charismatisch, aber anziehend finde ich sie trotzdem nicht. Warum das so ist?

Weil ich das Vorurteil habe, dass Männer in Führungspositionen eine Tendenz zum Workaholic haben und ich einen Mann will, der der Arbeit nicht über alles andere stellt und auch genug Zeit für mich und unsere zukünftige Familie hätte. Bei so einem Mann würde ich mich chronisch vernachlässigt fühlen und hätte eher das Gefühl, eine Strohwitwe zu sein und dieser Gedanke behagt mir nicht.

Ich mag starke Männer, die wissen was sie wollen und in gewisser Weise auch auf Krawall gebürstet sind und ihre Meinung klar vertreten können. Aber in Führungspositionen muss so ein Mann für mich nicht sein. Da ziehe ich es doch vor, mit meinem Partner ebenbürtig zu sein wie das zur Zeit der Fall ist.

Wie das bei mir ist, kann ich nicht wirklich sagen. Ich fühle mich einfach von gebildeten, intelligenten und ehrgeizigen Menschen angezogen. Eine Führungsperson hatte ich noch nie als Partner und auch mein jetziger Partner arbeitet in einer führenden Position. Allerdings hat sich bei mir im Laufe der Zeit herauskristallisiert, dass jemand ordentlich was im Kopf haben muss, damit er für mich interessant ist und dass ich es mag, wenn jemand erfolgreich im Job ist und sich gerne und viel bildet. Und das ist bei meinem Partner definitiv der Fall.

Möchtest du einen autoritären Partner oder einen Partner, der wegen seines Jobs als Autoritätsperson betrachtet wird? Für mich sind das zwei völlig verschiedene Dinge. Jemand, der einen Job hat, mit dem du angeben kannst, ist nicht zwangsläufig jemand, der in der Partnerschaft dominant ist und Dominanz über dich ausüben möchte. Scheint tatsächlich öfter so zu sein, dass der devote Teil einer solchen Partnerschaft der beruflich erfolgreicherer ist.

Ich beurteile Männer erst mal nach ihrer Intelligenz und ihrem Humor, wenn das nicht stimmt kommen sie gar nicht dazu mir von ihrem tollen Job zu erzählen, weil sie eh schon durchgefallen sind. Und wenn jemand direkt mit dem beruflichen Erfolg angibt kann es mit der Intelligenz nicht weit her sein. Also auch abgehakt.

Und was der Wunsch nach einem autoritären Partner angeht, das ist so gar nicht meine Baustelle. Ich verurteile niemanden, der auf so etwas abfährt, schließlich sprechen wir hier von Beziehungen unter zurechnungsfähigen Erwachsenen, aber mich macht es nicht an von einem Mann dominiert zu werden.