Sich um kranken Partner kümmern als komisch empfinden?
Wenn ich krank bin und eben nicht so kann, wie ich gerne möchte, dann übernimmt mein Mann einige Dinge, wenn er Zeit hat. Er macht mir dann schon mal etwas zu essen oder fährt etwas einkaufen und geht mit den Hunden und saugt auch schon mal durch. Auch macht er mir dann Tee oder eine Wärmflasche wenn ich ihn darum bitte.
Ebenso kümmere ich mich um ihn, wenn er mal krank ist. Aber auch wenn er am Wochenende zu Hause ist und nicht krank ist, verwöhne ich ihn etwas. Und mache ihm auch schon mal kleinere Dinge, für die er dann nicht aufstehen muss. Ich sehe es eigentlich als selbstverständlich an, dass man sich um den Partner kümmert, wenn dieser eben krank ist. Man weiß doch selbst, dass einem eigentlich alles zu viel ist, wenn man sich schlecht fühlt.
Eine Bekannte fand es nun komisch, dass mein Mann mir eine Suppe gekocht hat, als ich krank war. Sie meinte, dass sie diese Dinge trotzdem alle alleine erledigt, auch wenn sie krank ist. Ihr Mann würde sich dann nicht besonders um sie kümmern oder eben nach ihr schauen. Für sie wäre es aber auch normal, dass sie sich weiterhin um alles kümmert und ihn nicht darum bittet, irgendwas für sie zu erledigen. Mich macht das eher traurig, da man doch eigentlich weiß, dass sich der Partner schlecht fühlt und man ihm dann Erleichterung verschaffen möchte.
Findet ihr es komisch euren Partner etwas zu versorgen und euch zu kümmern, wenn er krank ist? Oder seht ihr das auch eher als selbstverständlich an?
Ich finde das selbstverständlich, dass man sich in einer Beziehung umeinander kümmert. Wenn das nicht so ist, kann man genauso gut befreundet sein. Wenn ich Hilfe brauche oder es mir nicht gut geht, dann sorgt mein Mann für mich und kocht dann eben auch und führt den Haushalt. Wenn es ihm mal nicht gut geht, mache ich das auch für ihn. In einer Ehe sollte das ja auch so laufen. Als Besonderheit empfinde ich das nicht.
Deine Bekannte scheint eine sehr merkwürdige Beziehung zu führen, wenn ich das mal so sagen darf. Ich nehme den Grundsatz "In guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit" sehr ernst. Wenn ich mir nicht vorstellen kann, mit einem Partner unter derartigen Bedingungen zusammen zu sein und zusammen zu bleiben, dann macht eine Beziehung für mich gar keinen Sinn.
Wenn mein Partner krank ist, dann kümmere ich mich auch um ihn. Ich koche ihm Suppe, ich hole ihm Medikamente, ich wechsle auch häufiger mal die Bettwäsche, je nachdem wie viel er schwitzt. Ich möchte eben, dass es ihm gut geht, dann kann er sich allein auf seine Genesung konzentrieren. Umgekehrt ist das genauso. Er holt mir auch mal eine zusätzliche Decke, wenn mir kalt ist. Ich finde es schon fast selbstverständlich, sich so um den Partner zu kümmern.
Mit einem absoluten Egoisten, der sich dafür zu fein ist, würde ich keine Beziehung wollen. Ich ekle mich nicht vor den Bakterien meines Partners, egal ob er gesund oder krank ist und ich habe auch kein Verständnis mit Keimphobikern, die bei einer Erkältung des Partners direkt ausziehen und erst wieder kommen, wenn der Partner gesund und die ganze Wohnung wieder steril ist.
Für mich kommt es durchaus auch auf die Art der Krankheit und des Unwohlseins an. Mir fehlt es ein bisschen an dieser mütterlich-fürsorglichen Art, die sich nichts Schöneres vorstellen kann, als für einen schniefenden Erwachsenen Tee zu kochen. Wenn der gute Mann also nur einen Männerschnupfen hat, und sich schlecht gelaunt in die Arbeit schleppt, fange ich nicht das Betüdeln an.
Wenn er jedoch mit einer handfesten Grippe im Bett liegt, werde ich auch den Teufel tun und ihn aufscheuchen, damit er den vereinbarten Teil der Hausarbeit erledigt, sondern dann wasche ich natürlich die Wäsche für ihn mit, koche Tee und trabe zur Apotheke um Aspirin plus Zeh. Das ist in meinen Augen nicht im Mindesten "komisch", sondern eine absolute Selbstverständlichkeit, die ich auch für einen WG-Mitbewohner oder nicht-romantischen Freund tun würde.
Falls es mich umgekehrt erwischt haben sollte, breche ich ebenfalls nicht gleich zusammen und fordere Rundum-Betreuung, Hühnersuppe und Schlafliedchen, sondern betreibe mich selber, so gut es geht. Nur wenn ich wirklich nicht mehr in der Lage bin, Dinge selbst zu erledigen, drücke ich sie meinem Partner auf.
Ich finde nämlich, dass ein erwachsener Mensch auch bei kleineren gesundheitlichen Schwächeleien noch für sich selber sorgen können muss und nicht immer gleich in die Kinderrolle zurückzufallen braucht und "verwöhnt" werden muss, nur weil sich eine Erkältung festgesetzt hat.
Ich sehe das wie Gerbera. Für mich kommt es darauf an, was krank sein in dem Zusammenhang bedeutet. Wenn man einfach nur ein wenig Schnupfen hat und sich etwas kränklich fühlt, ist das natürlich etwas anderes, als wenn man mit vierzig Grad Fieber im Bett liegt. Je nachdem, mache ich dann mehr oder weniger für meinen Partner. Bei ein wenig Schnupfen muss er ja auch nicht den ganzen Tag im Bett liegen, sondern wird es auch selbst schaffen, das eine oder andere allein zu machen. Wenn er richtig krank ist, sieht es natürlich anders aus.
Ich versuche dann schon nach Möglichkeit, mich um meinen Partner zu kümmern, wobei ich aber auch schauen muss, inwieweit mir das möglich ist. Derzeit wohnen wir ja ohnehin nicht zusammen, so dass wir uns auch nicht sehen, wenn einer von uns sehr krank ist. Da wäre die weite Fahrt einfach zu anstrengend und zum anderen würde es ja nichts bringen, sich gegenseitig anzustecken.
Wenn wir beieinander sind und mein Partner krank ist, muss ich aber auch schauen, wie ich Zeit habe, um mich zu kümmern. Solange es keine tödliche Krankheit ist, geht die Uni unter Umständen auch vor, so dass ich dann auch nicht ständig die Zeit habe, um mich rund um die Uhr um meinen Partner zu kümmern. Die Zeit kann ich mir dann natürlich auch nicht nehmen und mir mehrere Tage frei zu nehmen, um mich um meinen erkälteten Partner kümmern zu können, finde ich dann doch etwas übertrieben.
Krank sein finde ich auch ein Unterschied, denn mit einer leichten Erkältung wüsste ich nicht wieso ich einen Partner dermaßen verwöhnen sollte, ihn ins Bett stecken, Suppe kochen, Bett machen und alles weitere. Denn dazu sollte man als erwachsener Mensch noch in der Lage sein sich nicht wie ein Kind zu verhalten und alles stehen und liegen zu lassen wegen einer solchen Kleinigkeit.
Bei schweren Dingen ist es etwas anderes, bei hohem Fieber oder auch chronischen Erkrankungen die es teilweise unmöglich machen aus dem Bett zu kommen würde ich auch nicht erwarten, dass derjenige es selbst machen kann und das ganze mit übernehmen. Das gehört für mich nicht nur zu einer Beziehung sondern generell zum engeren Kreis und dazu gehören eben auch Freunde, wenn dort niemand anderes vorhanden ist der das übernehmen kann.
Aber es gibt auch den Männerschnupfen, dann geht rein gar nichts mehr und diese arme Spezies ist dem Untergang geweiht. Dort wird eigentlich mehr übertrieben und durch eine solch fürsorgliche Umsorgung wird der Mann darin noch bestätigt und macht das immer und immer wieder. Von daher hat jemand damit bei mir keine Chance, denn ich kann es schon abschätzen ob jemand nur Simuliert oder tatsächlich krank ist.
Mein Ex Partner hat es auch gerne dramatischer dargestellt als es ist. Nach jeder Fuß OP meinte er Wochenlang nicht laufen zu können, aber kaum wollte er in den Elektromarkt ging es auf einmal. Aber zum Einkaufen im Supermarkt hat es nicht gereicht oder zum aufstehen und sich etwas zu essen machen. Von daher habe ich dort auch nicht die treusorgende Frau gemacht und ihn von vorne bis hinten bedient.
Denn als ich wirklich krank war und mehrere Tage flach im Bett lag, beim Aufsetzen direkt umgefallen bin wegen dem Kreislauf hat es ihn auch nicht sonderlich interessiert wie ich aufs Klo komme, was zu essen bekomme und sonstiges. Da war alles andere wichtiger und ich musste zusehen wie ich zurecht komme. Es geht, wenn man denn nur will. Von daher sind meine Erwartungshaltungen in dieser Hinsicht sehr tief angesetzt und solange ich noch atmen kann, schaffe ich es auch mich selbst zu versorgen bei einer Krankheit. Es wurde auch noch kommentiert, dass Frauen ohnehin härter im nehmen sind als Kerle und das hat dieser Mann eindeutig bewiesen.
Ich finde es auch selbstverständlich das man sich in einer Beziehung um den anderen kümmert wenn es ihm schlecht geht oder er krank ist. Natürlich kommt es darauf an wie krank man ist.
Hat mein Mann eine Grippe und liegt womöglich auch noch mit Fieber im Bett, versuche ich ihm schon alles abzunehmen was ich ihm abnehmen kann. Da fahre ich zum einkaufen, besorge ihm Medikamente in der Apotheke und koche ihm Tee.
Hat er "nur" einen Schnupfen, darf er sich hingegen natürlich seine Taschentücher gerne auch selber holen. Und ich selber Handhabe es auch so. Wenn ich wirklich krank bin, bin ich froh wenn mich mein Mann unterstützt. Wenn ich mich einfach nur ein bisschen unwohl fühle mach ich mir mein Essen durchaus auch selber.
Für mich ist gegenseitige Fürsorge immer eine Mindestvoraussetzung für Harmonie in der Beziehung. Ich habe einen unglaublichen Brutpflegetrieb - da ich aber, zum Glück, keine Brut habe, bekommt mein Partner diesen im vollen Umfang ab. D.h. dass ich mich immer nach der Abendsprechstunde beeile, um zu Hause kochen zu können, bevor mein Partner heim kommt.
Ebenso achte ich darauf, dass er zum Frühstück seine Lieblingsmarmelade hat und dass immer sein Lieblingsjoghurt im Kühlschrank ist. Es geht aber nicht nur um materielle Dinge sondern auch um Zärtlichkeiten wie eine Fußmassage beim Fernsehschauen oder um ein paar nette Worte zum Abschied oder vor der abendlichen Reise ins Bett.
Wenn er krank ist, mache ich es umso mehr. Ich koche Hühnersuppe und bringe ihm diese zur Arbeit. Einmal als er krank war habe ich ihm ein Paket zusammen gestellt. Schmerztabletten, Taschentücher, Bonbons, Tee, Honig, Halsschmerztabletten und Obst mit Vitamin C. Da waren wir noch gar nicht fest zusammen, aber er war sehr beeindruckt, als ich ihm schrieb, ob er mal kurz vor sein Dienstgebäude kommen würde. Wenn ich krank bin, kümmert er sich aber nicht so sehr um mich.
Ich glaube aber, das würde mich sogar stören. Ich bin da anders. Ich gebe lieber und kann es nur schwer ertragen, wenn sich jemand solche Mühe für mich machen würde, obwohl er selbst so viel um die Ohren hat. Ich finde es dann aber schön, wenn er für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Wenn er ein offenes Ohr hat oder wenn er sich an Tagen, die wir eigentlich ohne einander verbringen wollten doch Zeit nimmt, wenn ich ihn für mein Wohlbefinden an meiner Seite brauche.
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