Sich überraschen lassen, wichtige Fähigkeit des Menschen?

vom 06.01.2018, 19:19 Uhr

Überraschungen sollen das Lernen beim Menschen fördern. Das wollen Forscher der Harvard-Universität heraus gefunden haben. Bei Babys würde die Aufmerksamkeit stark gesteigert, wenn sie etwas Unerwartetes beobachten könnten. Das Gehirn braucht quasi einen überraschenden Moment, damit sich ein Aha-Moment einstellt.

Meint ihr, dass es wirklich eine wichtige Fähigkeit des Menschen ist, sich überraschen lassen zu können? Was ist dann mit Menschen, die keine Überraschungen mögen? Lernt man wirklich durch solche Überraschungen? Oder ist das eher etwas Nebensächliches?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir erschließt sich nicht, was der Überraschungseffekt damit zu tun haben soll und gerade wenn man Babys als Probanden benutzt, finde ich das ziemlich fragwürdig. Je nach Alter und Persönlichkeit sind diese sehr aufmerksam und beobachten alles ganz genau, um zu lernen. Das hat mit Überraschung an sich doch gar nichts zu tun.

Meiner Ansicht nach sollte man dieses "sich überraschen lassen" nicht mit der Fähigkeit zu Aufmerksamkeit verwechseln. Denn es gibt auch Menschen, die sehr aufmerksam sind ohne dass ein Überraschungsmoment eintritt. Ich bin auch ohne Überraschungsmoment sehr aufmerksam und lerne durch Beobachtung. Das ist aber sicherlich eine Charakterfrage.

Ich persönlich mag keine Überraschungen, das bezieht sich allerdings nur auf Geschenke und solche Sachen. Unerwartete Reaktionen, Situationen und Sätze finde ich gar nicht so schlimm, daher halte ich derartige Pauschalisierungen von dir, dass direkt alles Überraschende gemeint ist, wenn man keine Überraschungen mag, ziemlich realitätsfern und unreif.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde es unmittelbar einleuchtend, dass es für den menschlichen Verstand förderlich ist, wenn auch mal etwas Neues erlebt wird, mit dem man nicht gerechnet hat. Was wäre denn die Alternative? Endlose Routine ohne Abwechslung mit daraus resultierender endloser Langeweile? Quasi Einzelhaft in einer fensterlosen Zelle?

Da ist es doch klar, dass das Hirnkastl irgendwann abschaltet, weil offensichtlich alles gelernt wurde, was nötig ist und von außen einfach nichts Neues mehr kommt. Allerdings sind dafür wohl schon Laborbedingungen nötig. Gerade Babys lernen ja ständig etwas völlig Neues, das ist eben so, wenn die Lebenserfahrung noch in Monaten zu messen ist.

Es ist ja schon eine "Überraschung", wenn ein Schmetterling durchs Bild fliegt oder der übliche Pastinakenbrei durch Kürbis ersetzt wurde. Also bei Babys. Und klar lernt man so eher dazu, auch wenn es nur "Oh, bunt und bewegt sich", oder "Schmeckt anders" ist.

Und dass es vermutlich ein Privileg des Menschen, oder zumindest kognitiv gut entwickelter Tierarten ist, aus überraschenden Situationen zu lernen, finde ich auch nachvollziehbar. Als Maus ist die erste "Überraschung" deines Lebens oft genug auch die letzte, weil du im Magen der Katze keine Chance mehr hast, die Situation zu verarbeiten und fürs nächste Mal abzuspeichern.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^