Sich über Touristen bei sich in der Stadt freuen?

Bei mir in der Stadt gibt es vor allem im Sommer einige Touristen, wobei sich das definitiv im Rahmen hält und in Ordnung für mich ist. Das war bei meinem Heimatort nicht so. Da gibt es im Sommer so unfassbar viele Touristen, dass es schon richtig nervig ist. Die Stadt ist dann völlig überfüllt und oft findet man in der Bahn nicht einmal mehr einen Stehplatz, da so viele Fahrradtouristen alles mit ihren Fahrrädern versperren. Ich fand das damals einfach unangenehm und unschön.

Eine Bekannte die dort jetzt noch wohnt, kann meine Ansicht hingegen nicht verstehen und ist sogar froh über die Touristen. Sie meint, dass sie stolz drauf ist, an einem Urlaubsort zu wohnen und freut sich daher über die ganzen Touristen, die nur einige Tage oder Wochen dort sind, während ihr bei deren Anblick immer bewusst wird, welches Glück sie hat, dort zu wohnen.

Wie ist es bei euch? Freut ihr euch über Touristen bei euch in der Stadt, da es euch dann stolz macht, dort wohnen zu können, während andere da nur Urlaub machen oder findet ihr solche extremen Touristenmassen auch eher nervig und anstrengend?

Ich selbst komme aus einer ländlichen Region und kannte das nicht so mit Touristen und lebe seit 7 Jahren in einer größeren Stadt (>200.000 Einwohner) und mag die Touristen sehr (vor allem wenn es dann noch internationale Touristen sind). Das macht die Stadt so lebendig. Und erinnert mich auch oft daran das ich die Sehenswürdigkeiten, Museen, Ausstellungen etc auch mehr nutzen und schätzen sollte.

Das muss man ja dann nicht in den Haupt-Touristen-Monaten machen. Man selbst hat ja den Vorteil das man immer dort ist und sich die Orte vielleicht auch mal im Frühjahr oder im Herbst anschauen kann. Oder an Wochentagen wo nicht viel los ist. Die Touristen haben dann die Fotos mit 100 anderen Touristen drauf und man selbst sieht den Ort vielleicht sogar mal ganz alleine. Sowas weiß ich schon zu schätzen.

Natürlich habe ich auch schon die Situation gehabt, dass ich mal genervt war, wenn sich vor dem Bäcker wo ich in der Pause was kaufen wollte eine riesige Schlange bildet, die Bahn überfüllt ist etc. Das kann ich nicht abstreiten, aber hält sich bei mir in Grenzen das es mich wirklich nervt.

Mein Heimatstädtchen weist in Sommer und Frühling auch recht viele Touristen auf, aber selten so, als dass man sich eingeengt fühlen würde oder überall ewig anstehen muss. Die Stadt, in der ich jetzt lebe, ist groß und bekannt und an Touristen mangelt es da zu keiner Jahreszeit. Hier sind sie mir eher gleichgültig.

In meinem Heimatstädtchen freue ich mich darüber, dass es so beliebt ist und die Leute kommen, um die versteckten Schönheiten zu betrachten, denn wild geht es hier sicher nicht zu. Über Touristen in meiner aktuellen Stadt freue ich mich weder, noch regen sie mich auf, wenn sie nicht gerade wie eine unkontrollierte Herde ganze Meter Weg beim Gehen versperren.

Ich stehe Touristen eher neutral gegenüber. Wenn man an der "Romantischen Straße" (die bei uns schlicht als B2 geführt wird) wohnt, ergibt es sich schon hin und wieder mal, dass man in einer touristisch gut erschlossenen Stadt landet. Mein Heimatkaff mit seinen 10 000 Einwohnern und dem Wasserkraftwerk als Hauptattraktion zieht natürlich keinerlei Urlauber an, aber ein paar Städte in der Nähe durchaus. Ich kann weder behaupten, mich zu freuen, noch, mich zu ärgern, wenn ich in eine Busladung Touristen gerate, die gerade eine Stadtführung machen.

Oft handelt es sich um ausländische "Europa in drei Tagen"-Reisende, die eben noch eine historische süddeutsche Altstadt und ein paar Barockkirchen mitnehmen möchten. Das gönne ich den Leuten natürlich, aber für mich als Einheimische wird weder die FuZo noch die Sankt-Johannes-Kathedrale in irgendeiner Form dadurch aufgewertet oder interessanter, dass ein paar Japaner oder US-Amerikaner darüber staunen, weil bei ihnen daheim anders gebaut wird bzw. kaum ein Gebäude älter ist als 150 Jahre.

Ich kann also nicht behaupten, dass mir dadurch Preußens Glanz und Gloria wieder positiv vor Augen geführt wird, dass irgendwelche Touristen noch nie eine Stuckdecke gesehen haben. Aber sie stören mich natürlich auch nicht, weil Urlauber und Ausflügler einfach zum Stadtbild dazugehören, sich meistens ganz normal benehmen und natürlich auch Devisen in die Kasse spülen. Fußball- und Eishockeyfans sind hier viel schlimmer!

Ich muss sagen, dass ich Touristen in meiner Stadt auch recht neutral sehe. Sicher ist es manchmal nicht uninteressant, wenn man durch Touristen an manche Sehenswürdigkeiten nochmal erinnert wird und sie sich selber noch einmal oder überhaupt einmal ansieht. Aber sonst ist es mir eigentlich egal, weil ich mit den Touristen nicht viel zu tun habe. Manchmal fragen sie nach einem Weg, aber das war es dann auch schon. Das ist für mich weder ein Grund, genervt zu sein, noch ein Grund zur Freude.

Gerade in meiner Stadt gibt es tonnenweise Touristen, egal zu welcher Jahreszeit. Aber mich stört das nicht im geringsten, weil ich ja nie da bin, wo die Touristen auch sind. Die berühmten Sehenswürdigkeiten muss ich als Einwohner nicht betrachten, die kenne ich schon und im Alltag treffe ich nie irgendwelche Touristen. Dementsprechend juckt mich das gar nicht, wie viele es schon wieder sind, da sie mich in meinem Alltag gar nicht einschränken und ich sie auch gar nicht zu Gesicht bekomme. Ich weiß aber dennoch, dass sie da sind.

Mittlerweile wohne ich in einem ruhigen kleinen Ort. Vorher haben wir in der Stadt gewohnt und da gab es jede Menge Touristen. Mich hat das nun schon manchmal gestört. Oft hat mal einer im Weg gestanden, Wege waren verstopft und dennoch ist es ja auch gut für die Stadt. Touristen bringen Geld in die Stadt und in die Geschäfte, was man letztendlich ja auch möchte. Deswegen bin ich generell schon ehr für die Touristen. Zumal ich nichts gegen andere Menschen habe und wenn sich jemand etwas ansehen möchte, dann soll er es doch machen.