Sich über Öffnungszeiten an Feiertagen aufregen?

vom 19.06.2017, 06:12 Uhr

Ein Bekannter von mir kam Fronleichnam sehr spät auf die Idee, sich noch eine Aloe Vera Creme zu besorgen, da er sich einen Sonnenbrand zugezogen hat. Nun war er nach 22 Uhr am Hauptbahnhof und wollte sich in der dortigen Drogerie das Zeug kaufen, aber die hatten schon geschlossen. Die Geschäfte am Hauptbahnhof haben zwar geöffnet an Feiertagen, allerdings nur bis 22 Uhr. Das ist aus Sicht meines Bekannten natürlich ein absoluter Skandal.

Für mich ist das eher eine Art "Luxusproblem". Dann hätte er eben früher aufstehen und hinfahren müssen, wenn das so notwendig gewesen ist. Ich meine, die Mitarbeiter am Hauptbahnhof aus den Geschäften haben schließlich auch Familie und wollen auch mal Feierabend haben und schlafen. Ich würde da auch nicht länger arbeiten wollen als unbedingt nötig, besonders an Feiertagen. Habt ihr euch auch schon darüber aufgeregt, dass die Geschäfte am Bahnhof so "komische" Öffnungszeiten haben? Könnt ihr das "Luxusproblem" meines Bekannten verstehen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Die Öffnungszeiten von Geschäften aller Art sind doch sowieso ein ewiger Zankapfel. Die einen wollen, dass man praktisch rund um die Uhr sieben Tage die Woche von Aloe Vera über Klopömpel bis hin zum Energydrink alles kaufen kann, was das Herz begehrt, während andere mit den aktuellen Öffnungszeiten insofern zufrieden sind, als dass das sowieso schon ausgebeutete Verkaufspersonal wenigstens noch ein paar Nischen hat, in denen sie nicht im Laden stehen müssen.

Lästig ist es nur, wenn einem völlig entfällt, dass gerade mal wieder Feiertag ist. Gerade in Bayern ist mir das auch schon passiert. Besonders beliebt ist Mariä Himmelfahrt im August, wenn nur in Gemeinden mit katholischer Bevölkerungsmehrheit Feiertag herrscht. Da muss man selbst als Ureinwohner gelegentlich recherchieren. Fronleichnam ist ebenfalls so ein Feiertag, der gerne etwas plötzlich kommt, und dann kann man sich schon ein bisschen ärgern, wenn man improvisieren muss. Aber die 12 Stunden ohne Aloe Vera lassen sich bestimmt auch irgendwie überbrücken.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich es an einem Feiertag schon gar nicht versucht hätte, irgendwo einzukaufen. Ich plane immer schon vor und habe beim Essen immer einen gewissen Vorrat im Haus. Wenn man dann sonst etwas brauchen würde, dann muss ich sagen, dass man leider Pech gehabt hat, aber ich finde es unpassend, sich dann aufzuregen. Aber bei den Öffnungszeiten wird man es doch nie allen Menschen recht machen können.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ehrlich gesagt geht mir die Diskussion um Ladenöffnungszeiten allmählich auf die Nerven, denn ich habe das Gefühl, dass es sowieso immer nur Beschwerden und keine allgemein akzeptierte Lösung für das Problem gibt. Der eine regt sich auf, weil er an einem Feiertag (wo ich vermutlich gar nicht erst auf den Gedanken gekommen wäre, einkaufen zu gehen, sondern mich ein paar Tage im Voraus schon um ausreichend Vorräte bemüht hätte) um 22 Uhr keinen offenen Laden mehr findet; der andere protestiert vor dem Hintergrund der Rechte der Arbeiter, dass es unmenschlich ist, überhaupt an einem Samstag oder Sonntag arbeiten zu müssen. Das Ende vom Lied ist dann, dass nie jemand zufrieden ist und dass sowohl von Partei A als auch von Partei B immer nur weitere Forderungen verkündet werden.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es eigentlich jedem möglich sein sollte, mit den gegebenen Öffnungszeiten in unserem Lande zurechtzukommen. Ja, es mag knapp werden, wenn Läden zwischen 9 und 19 Uhr auf haben und man einen Vollzeit-Job hat; aber mittlerweile gibt es auch genug Einkaufsgelegenheiten mit Schließungszeiten zwischen 21 und 24 Uhr und Samstagsöffnungszeiten. An einem Feiertag brauche ich auch nicht zwingend noch zum Laden zu laufen, und wenn mir wirklich mal etwas elementares wie ein Frühstücksbrötchen oder eine Tüte Milch fehlt, dann bekomme ich das zur äußersten Not 24 Stunden lang an der Tankstelle und lerne aus dem Aufpreis eben meine Lektion, mich nächstes Mal rechtzeitig darum zu kümmern. Klar gibt es im Ausland die Modelle der 24/7-Shops, aber ich würde selbst bei der Gelegenheit dazu keinen regelmäßigen Gebrauch davon machen, weil es meinem normalen Rhythmus widerspricht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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