Sich schlecht fühlen, wenn Partner viel für einen bezahlt?
Meine Freundin hat nur einen geringfügigen Job, in dem sie nicht so viel verdient. Sie lebt mit ihrem Partner zusammen und sie teilen trotz allem die Kosten für die gemeinsame Behausung. Wobei meine Freundin schon weniger bezahlt, als ihr Partner, da dieser einfach besser verdient. Für Beide ist das aber so in Ordnung und auch nicht anders machbar.
Nun kommt es immer mal vor, dass mein Freundin größere Kosten hat. So brauchte sie aktuell einen neuen Lattenrost für ihr Bett. Diesen hat dann auch ihr Partner bezahlt, da er ihr einen besseren Lattenrost kaufen wollte, weil sie häufig unter Rückenschmerzen leidet. Meine Freundin hat dann wohl schon den etwas günstigeren Lattenrost ausgesucht, bei dem man das Kopfteil nicht Höhenverstellen kann. Sie hatte eh schon ein schlechtes Gewissen, weil ihr Partner dies für sie bezahlt hat.
Auch wenn schon mal bei ihrem Auto eine Inspektion ansteht, zahlt ihr Partner das öfter mal oder gibt ihr etwas Geld dazu. Auch wenn Beide unterwegs sind, lädt er sie gerne ein und bezahlt ihr auch schon mal die ein oder andere Kleinigkeit. Meine Freundin weiß das sehr zu schätzen und ist nun auch kein Mensch, dass das leichtfertig ausnutzen würde. Meistens ist es so, dass ihr Freund dann schon sagt, dass er ihr dies oder jenes bezahlt.
Meine Freundin hat dann nur immer das Gefühl, dass sie es ihrem Partner nicht so zurückgeben oder wieder gut machen kann. Sie macht den Haushalt alleine und tut ihrem Freund natürlich auch hin und wieder Gefallen. Auch bringt sie ihm schon mal Kleinigkeiten mit, bei denen sie weiß, dass er sich freut. So ist das mal etwas Süßes oder auch mal etwas wie ein neues Portemonnaie, da sein altes schon nicht mehr so gut aussieht. Sie hat nur einfach nicht die Mittel, um es ihm finanziell genauso gleich zu tun. Für ihn ist das aber keine große Sache, aber meine Freundin fühlt sich dann doch manchmal ein bisschen schlecht, wenn sie an die Kosten denkt, die ihr Partner für sie übernommen hat.
Könnt ihr verstehen, dass meine Freundin sich deswegen schon mal schlecht fühlt? Sie spart auch meistens für bestimmte Dinge, wenn sie weiß das bald etwas anstehen wird. Aber oft sagt ihr Freund dann, dass sie sich das Geld für etwas anderes sparen soll und er das zahlen möchte. Findet ihr, dass meine Freundin einen Grund hat, sich deswegen irgendwie schlecht zu fühlen?
Vielleicht gefällt es ja dem Mann, der Freundin etwas zu kaufen? Wenn er das so bereitwillig macht und beinahe schon aufdrängt, dann hat er vielleicht wirklich Freude daran, ihr etwas zu kaufen und sieht das nicht als Opfer oder Last, sondern als etwas Schönes.
Wenn die Frau ein schlechtes Gewissen hat, dann bedeutet das ja, dass sie diese Geschenke als Opfer des Freundes sieht, als würde er es sich bringen müssen und gar nicht zahlen wollen. Aber der hat da Freude dran und daher würde ich mich da auch nicht schlechte fühlen.
Sie trägt anteilig, nach ihrer Leistungsfähigkeit zum Unterhalt bei und putzt, kocht und wäscht unentgeltlich für ihn und fühlt sich dann schlecht, wenn er etwas zahlt? Etwas mehr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl wäre wohl angebracht, oder?
Ich finde durchaus, dass sie derartige Geschenke verdient hat, wenn der Partner sie freiwillig gibt und damit glücklich ist. Wie schon gesagt wurde, sind die beiden zwar nicht verheiratet laut deiner Aussage, aber sie leistet ja auch ihren Teil zum Haushalt bei in dem sie ihn zu Hause entlastet, für ihn wäscht, kocht, putzt und vielleicht sogar einkauft.
Ich finde, da hat sie durchaus Anerkennung verdient in Form von solchen Geschenken. Es ist ja auch nicht so, dass er ihr unnötige Luxusgegenstände kauft, sondern Sachen, wodurch sie sich besser fühlt, zum Beispiel das Lattenrost, um ihren Rücken zu entlasten, dass sie weniger Probleme damit bekommt.
Es ist ja nicht so, dass man jeden Tag eine Rechnung aufstellt wer was gezahlt hat in einer Beziehung und wenn mann sich wirklich liebt sind so ein paar Euro doch auch kein Problem. Wenn er es sich leisten kann und es gerne macht, ist es doch in Ordnung, da braucht man dann auch kein schlechtes Gefühl haben.
Mein Mann bezahlt gerade auch sehr viel für mich, weil ich ja mit unserem Baby zu Hause bin, er macht das aber gerne und würde mich auch weiterhin finanzieren, wenn ich zu Hause bleiben mag. Für ihn ist das auch kein Problem und er macht das gerne. Ich denke, dass man es immer davon abhängig machen sollte wie der anderen Person das passt. Wenn sie sich nicht ausgenutzt fühlt ist doch alles in Ordnung.
Nicht alles kann direkt in Geld aufgewogen werden, wenn sie ihren Anteil leistet und zusätzlich noch den Haushalt in der entsprechenden Größe schmeißt wieso sollte sie sich dann schlechter fühlen? Es sind nun einmal Tätigkeiten, die eine Menge Kraft und Zeit fressen aber bescheiden bezahlt werden, nämlich gar nicht. Somit sehe ich es eher als Arbeitsteilung, einer übernimmt das Zuhause und der andere schafft das richtige Geld heran.
Natürlich kann man das auch beziffern eine einfache 1 Zimmer Wohnung ist schnell geführt vom Haushalt im Gegensatz zu einem 10 Zimmer Haus. Somit geht man eigentlich vom Zeitaufwand her aus, ist das nicht in Relation kann man schon von Aushalten und auch Ausnutzen sprechen. Denn brauche ich pro Woche nur 5 Stunden für meinen Haushalt, dann bleibt genug Zeit übrig einen weiteren kleinen Job zu ergreifen als wenn der Haushalt jede Woche 100 Stunden in Anspruch nimmt.
Mag schon sein, dass man in einer Beziehung nicht über jeden Euro rechnet und einer schon einmal etwas mehr finanziert als der andere. Aber es sollte sich dabei dennoch im Rahmen halten. Sitzt man nur Zuhause und macht rein gar nichts, dann würde ich einen solchen Partner auch nicht finanzieren. Kinder alleine sind kein Grund, wenn sich nur auf deren Erziehung hinaus geredet wird, dass man deswegen nicht arbeiten kann und will. Leider wird dieses Argument oft genug Missbraucht und als Vorwand benutzt, da es mit den Jahren angenehmer ist gerade wenn die Kinder betreut werden wie im Kindergarten oder in der Schule, und man Zeit für sich hat, was angenehmer ist als seinen Hintern auf eine Vollzeitarbeitsstelle zu bewegen.
Kommt da nicht noch etwas mehr, wie den Großteil des Haushaltes dann würde es für mich auch nicht in Frage kommen einen solchen Partner zu finanzieren. Denn dann käme ich mir schlichtweg ausgenutzt vor in finanzieller Hinsicht wie auch in der Zeit, denn die Hausarbeit dürfte ich wohl auch noch nebenbei erledigen während Partner nur mit Kind Zuhause sitzt und ein wenig spielt, essen kocht und mehr nicht.
Somit kommt es auch auf die weiteren Umstände und auch die Haltung der jeweiligen Person drauf an. Bemüht man sich um eine Stelle und hat einfach nur momentan Pech das es eben nur ein kleiner Job ist der wenig abwirft nebenbei aber noch andere Sachen übernimmt, dann würde ich mir auch nicht ausgenutzt vorkommen. Gerade wenn nichts gefordert wird, sondern es freiwillig gegeben wird. Sitzt jemand nur Zuhause auf seinem faulen Hintern und fordert dann noch ständig ein neues Auto, neue Klamotten und Co dann würde ich auch nichts freiwillig finanzieren, selbst wenn es gehen würde.
Liebe und Geld zu vergleichen und in einen Topf zu schmeißen ist kompletter Schwachsinn. Auch wenn man sich liebt kann zu wenig Geld vorhanden sein, dass es für das einfachste nicht reicht und trotzdem so miteinander umgehen wie oben beschrieben. In anderen Beziehungen kann dagegen zu viel vorhanden sein auch wenn man trotzdem nie jemanden finanzieren würde auch wenn Liebe vorhanden ist. Kommt nicht nur darauf an, sondern auch ob eine Seite gibt und die andere Seite überhaupt das annimmt.
Auch wenn du immer behauptest, dass er so gut mit Aktien und allem verdient wird er deinen gewünschten Lebensstandard mit Haus, mehr Kinder, Weltreise und allem weiteren Krams wohl kaum finanzieren auf die Dauer mit nur einem "Aktiengehalt". Dazu natürlich keine Abstriche machen wie bereits mehrfach betont. Deine rosarote Traumwelt scheint ja wirklich gut zu funktionieren, alles passiert nur aus Liebe. Derjenige der sich "Aushalten" und finanzieren lässt hat natürlich immer den schöneren Part und wird das ganze auch nicht erkennen wie der finanzierende Part, gerade wenn die Wünsche doch riesig sind und keinerlei vermehrte Gegenleistung kommt ist es einfach nur noch ein Ausnutzen, denn die Wohnung wird nicht größer und auch das Kind mit der Zeit immer einfacher in der Pflege, dass vermehrt Zeit für andere Dinge bleibt.
Selbst wenn es ginge, würde solch ein Leben rein gar nichts für mich sein. Dafür bin ich zu unabhängig und auch zu Stolz mich auf die Dauer von jemand anderen finanzieren zu lassen, gerade wenn die erbrachte Gegenleistung wie z.B. Haushalt, das ganze nicht mehr aufwiegen kann. Da gehe ich lieber arbeiten, mache mehrere Jobs, schmeiße meinen eigenen Haushalt und begleiche meine Rechnungen selbst bzw. leiste meinen eigenen Anteil in der Beziehung entsprechend der gleiche Menge wie der Partner. So kann mir auch nie jemand vorhalten ich habe mich aushalten und finanzieren lassen, auch nicht Jahre später wenn die Verliebtheit und Rosarote Brille defekt ist und es an das Aufteilen des Trümmerhäufchens geht.
Ich kann deine Freundin da durchaus verstehen. Ich denke, man fühlt sich einfach etwas "minderwertig", wenn man nicht gleich viel beisteuern kann und häufig eingeladen wird etc. Mir geht es da mit meinem Freund nicht anders. Er ist seit 30 Jahren beamter und hat noch ein Nebengewerbe. Ich arbeite als Tierarzthelferin. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Er lädt mich dann auch häufig zum Essen ein, wenn wir ausgehen. Dennoch finde ich es wichtig, dass auch ich manchmal bezahle - eben nach meinen Möglichkeiten. Und Dinge wie Autoreparaturen etc. zahle ich am liebsten selbst. Wenn dies gerade nicht möglich ist, dann leihe ich mir das Geld, bezahle es ihm aber bei nächster Gelegenheit zurück.
Ich denke, wenn deine Freundin wirklich ein Problem damit hat, sollte sie es offen vor ihrem Freund ansprechen. Dieser hat dann die Möglichkeit, darauf zu reagieren und wird nicht von irgendwelchen unterschwelligen Disbalancen überrumpelt - meist ist es ja doch schwer, seine Emotionen zu unterdrücken.
Vielleicht denkt er ja wirklich nicht, dass sie ihm etwas schuldig sei und muss es nur mal wörtlich von ihm hören? Vielleicht macht er aber auch Andeutungen in die Richtung, ohne dass er es tatsächlich ernst oder sogar böse meint. Offenheit ist in einer Beziehung sehr wichtig - gerade bei solchen Themen.
Emanzipation ist gut und vernünftig, aber warum sollte man sich als Frau schlechter stellen? Wenn man nicht gemeinsam lebt, dann ist es logisch, dass der Besserverdienende dem anderen nicht das Leben finanziert. Aber wer gemeinsam lebt, der sollte realistisch rechnen.
Die komplette Übernahme des Haushalts, die Steuererklärung und so weiter sind Geld wert. Bis heute gilt für die Ehe, dass der Partner, der allein den Haushalt regelt, seinen Beitrag zum Familienunterhalt geleistet hat. Es ist nicht emanzipiert, die tradierten Rollenbilder beizubehalten, und dann noch zusätzlich zu arbeiten.
Das ist doch ein schlimmerer Zustand als früher. Jetzt macht Frau weiter die Hausarbeit und sorgt komplett für sich selbst? Das ist ja mal eine echte Verbesserung! Es gibt zig Lebensmodelle, die für beide Partner fair sind. Aber muss man sich als Frau doch nicht massiv schlechter stellen, weil das angeblich emanzipiert sein soll.
Kommt immer drauf an. Wenn der Partner 8000 Euro Netto im Monat verdient würde ich mich nicht wegen eines Lattenrostes oder eines Restaurantbesuch schlecht fühlen. Verdient der Partner aber auch eher wenig hätte ich schon ein schlechtes Gewissen, wenn er mir so unwichtige Dinge wie eine Inspektion bezahlt.
Ich finde gar nicht, dass man sich schlecht fühlen muss, wenn der Partner viel für einen bezahlt, solange er das freiwillig und gerne macht. Ich frage meinen Partner nie nach Geld oder ob er mir dies und jenes kauft. Wenn ich etwas brauche oder haben will, dann kaufe ich es mir in der Regel selbst. Wenn mein Freund mir dann aber trotzdem etwas bezahlt oder kauft, obwohl er das nicht "müsste", also wenn es sich um Sachen handelt, die ich auch selbst zahlen könnte oder um Sachen, die nicht wirklich nötig sind, wie ein Restaurantbesuch, dann freue ich mich einfach.
Er macht das dann ja freiwillig und aus eigenen Stücken und nicht deshalb, weil ich ihn dazu gedrängt oder darum gebeten habe. Und es freut ihn ja auch, wenn ich mich freue und so haben wir beide etwas davon. Da muss man sich nicht schlecht fühlen, vor allem deshalb nicht, weil es doch auch nicht so sehr aufs Geld ankommt, wie ich finde. Solange beide damit einverstanden sind, muss man doch nicht jeden Euro in einer Partnerschaft aufwiegen. Wenn einer mal etwas mehr zahlt als der andere, ist das doch in Ordnung.
In vielen Beziehungen gleichen sich die Ausgaben mit der Zeit ohnehin aus, wie es bei mir und meinem Partner ist. Wenn das aber nicht der Fall ist, weil die Frau beispielsweise deutlich weniger verdient wie im Beispiel, finde ich das aber auch nicht weiter schlimm. Man kann dem Partner ja auch auf andere Weise zeigen, wie viel er einem bedeutet, ohne dafür extra Geld ausgeben zu müssen und ohne den Betrag immer direkt ausgleichen zu wollen.
Man ist eben ein Team und unterstützt sich in vielerlei Hinsicht. Während der Mann in dem Beispiel mehr Geld für die Frau ausgibt, kümmert sie sich ja dafür mehr um den Haushalt. Und solange sie sich eben auch Gedanken darüber macht, was ihr Mann ihr so schenkt und wie viel Geld er für sie ausgibt, ist das doch toll. Schlimm wäre es meiner Meinung nach nur, wenn sie so etwas von ihm erwarten oder fordern würde oder wenn sie es nicht mehr anerkennt, wenn er ihr auch etwas Teures kauft, weil es normal für sie geworden ist.
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