Sich schlank vorstellen und so schneller abnehmen?
Ich habe gesehen, dass eine Frau ein neues Abnehmprogramm durch Selbsthypnose ausprobieren wollte. Sie hatte sich dafür ein Buch von einem Autor gekauft, der dieses Programm wohl entwickelt hat. In dem Buch wurde sie dann dazu angewiesen, dass sie sich selbst schlank vorstellen sollte. Sie sollte sich dazu auch noch freuen und im Zimmer hüpfen und springen.
Sie meinte, dass sie sich dabei doch etwas blöd vorgekommen wäre. Aber es sollte durchaus motivierend sein, wenn man sich selbst schon ein Bild vorstellt, wie man dann mit weniger Gewicht aussehen würde.
Ich weiß nicht recht, ob ich mir wirklich vorstellen kann, dass dies mehr Motivation zur Gewichtsabnahme bringt. Ich habe diese Methode jedoch auch noch nicht ausprobiert. Die Testerin dieser Selbsthypnose, hat am Ende der zwei Monate Testzeit anscheinend aber wirklich ein paar Kilo verloren und konnte dann eine Kleidergröße kleiner tragen.
Meint ihr, dass es wirklich zum Erfolg führt, wenn man ein schlankes Bild von sich selbst im Kopf hat, um schneller oder besser abzunehmen? Habt ihr das schon ausprobiert? Hat euch diese Methode durchaus motiviert?
Das ist ja witzig. Der Bericht lieft vorhin auf RLT Punkt12 oder?! Den habe ich auch gesehen. Ich teile deine Meinung und stehe dem Abnehmen durch Selbsthypnose doch ehr skeptisch gegenüber. Ok, zuerst hat sich das im Beitrag alles ganz toll angehört und ich war schon versucht, mir das Buch zu bestellen. Aber dann hat die Skepsis doch überwogen. Ich denke wenn man wirklich dauerhaft abnehmen will, bleibt einem nichts anders übrig, als in irgendeiner Art und Weise Verzicht zu üben. Eben die gute alte FDH und Sport.
Ich halte das ehrlich gesagt für ein zweischneidiges Schwert. Mag sein, dass das am Anfang motivieren würde beim Abnehmen. Ich sehe aber auch das Risiko, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte. Denn seien wir ehrlich: jeder Mensch ist anders, jeder Organismus ist anders. Dementsprechend tickt auch nicht jeder Mensch gleich und Vorstellung und Realität sind auch nicht immer dasselbe.
Jeder Mensch nimmt ja auch anders ab. Wenn ich zum Beispiel Gewicht verliere oder zunehme, dann macht sich das als erstes an meinen Hüften und Oberschenkeln bemerkbar. Andere Frauen verlieren die Pfunde eher an der Oberweite. Was bringt es mir also, wenn ich zu viel Bauch habe und mir ausmale, dass das Fett am Bauch zuerst abgespeckt wird und dann schrumpft aber der Busen mehr und mehr und am Bauch habe ich immer noch eine Wampe? Man kann nicht immer vorhersehen, wie sich der Organismus beim Abnehmen entwickeln wird und daher finde ich es schon dämlich, wenn man sich in seiner Phantasie sonstwas ausmalt, was mit der Realität gar nichts gemeinsam hat.
Wenn man dann merkt, dass man von der Phantasie her auf dem Holzweg hat und es einen vielleicht sogar frustriert, wenn der Busen schrumpft, aber die Wampe dableibt, dann demotiviert das vielleicht sogar beim Abnehmen. Daher sehe ich das schon kritisch und würde eine derartige These mit Vorsicht genießen.
Als Motivations-Psychotrick kann ich mir schon vorstellen, dass es hilft, sich Erfolge schon im Voraus möglichst detailliert und positiv vorzustellen. Irgendwo habe ich nämlich auch schon mal gehört, dass es für das Belohnungszentrum im Gehirn gar keinen so großen Unterschied macht, ob eine Situation wirklich eingetreten ist oder ob man sie sich bloß vorgestellt hat.
Deswegen kann man sein Hirnkastl angeblich durchaus ein bisschen überlisten, und wenn man das Gefühl hat, sein Ziel praktisch schon erreicht zu haben, ist man natürlich motivierter, als wenn man sich auf den Jetzt-Zustand konzentriert und sich denkt: "Das schaffe ich nie!" Und so fällt es einem leichter, noch ein bisschen disziplinierter zu sein, und es stellen sich im Idealfall auch die erwünschten Erfolge ein.
Als Wundermittel würde ich die Kraft der Selbsttäuschung oder Suggestion jedoch nicht ansehen. Vom Denken alleine wird niemand schlank, sondern nur davon, weniger Kalorien zuzuführen, als man verbraucht. Vielen Leuten hilft es jedoch allem Anschein nach, ein bisschen Brimborium und Budenzauber mit Hüpfen, Springen, Lachen, Glitzer, Konfetti und rosa Einhorn um Probleme zu ranken, deren Lösung objektiv betrachtet vor allem unangenehm, unglamourös und langweilig ist.
Ich glaube einfach nicht, dass man allein mit seiner Vorstellungskraft so viel bewirken kann. Wenn das so einfach wäre, dann würde es doch so viele Probleme nicht geben. Raucher könnten sich vorstellen, wie sie mit dem Rauchen aufhören und faule Schüler könnten sich vorstellen, wie sie sich jeden Tag an den Schreibtisch sitzen, lernen und so nur noch gute Noten schreiben. Aber so einfach ist es dann doch nicht.
Natürlich kann man sich das vorstellen und auch möglichst detailliert ausmalen, wobei ich glaube, dass es im Endeffekt nichts bewirkt und auch keinen Unterschied macht. Die Emotionen, die mit solchen Vorstellungen verbunden sind, sind doch zu schwach, zumindest ist es bei mir so. Wenn man etwas selbst nicht erlebt hat, kann man sich nicht wirklich in die Lage hineinversetzen und auch nicht die entsprechenden Gefühle heraufbeschwören, so dass diese Vorstellungen doch sicher schneller wieder in Vergessenheit geraten, als sie aufgekommen sind.
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