Sich schämen, bestimmte Medikamente in Apotheke zu kaufen?

vom 18.11.2015, 18:35 Uhr

In vielen Zeitschriften findet man nun auch Werbung zu bestimmten Medikamenten. Manchmal kann man dabei eine Ecke der Seite ausschneiden, wobei da extra eine Linie vorhanden ist. Auf diesem Schnipsel steht dann noch einmal der Name des Medikamentes. Auf der Seite steht, dass viele Leute sich schämen würden, bestimmte Medikamente in der Apotheke zu kaufen, so dass es ihnen leichter fallen würde, einfach den Schnipsel vorzulegen. Das ist beispielsweise bei Mitteln gegen Scheidenpilz der Fall.

Ich habe noch nie Medikamente in der Apotheke gekauft, für die ich mich geschämt hätte, würde so etwas aber vermutlich auch eher in der Online-Apotheke kaufen. Gerade dann, wenn Leute hinter einem anstehen, kann es schon unangenehm sein, wenn man dann laut mitteilen muss, was man haben möchte und vielleicht auch laut beraten wird.

Schämt ihr euch manchmal dafür, bestimmte Medikamente in der Apotheke zu kaufen? Nehmt ihr dafür auch gerne so Zeitungsschnipsel mit oder schreibt auf, was ihr haben wollt, damit ihr das dann vorlegen könnt? Bestellt ihr so etwas nur in Online-Apotheken oder macht es euch generell nichts aus, alle möglichen Medikamente in der Apotheke zu kaufen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wenn man ein Rezept hat, hat man ja damit sozusagen einen Schnipsel und muss nichts laut sagen. Die Apotheker sind ja dann auch nicht so dreist oder unüberlegt, laut zu beraten. Außerdem gibt es ja auch einen Höflichkeitsabstand, der oft mit einer Linie gekennzeichnet ist. Den sollte man gerade in Apotheken wirklich einhalten. Also Medikamente gegen Vaginalpilz habe ich auf diese Weise schon gekauft.

Ein Mal hatte ich aber kein Rezept, weil es mir schon zu peinlich war, mit dem Problem zum Arzt zu gehen. In dem Fall habe ich auf eine Online-Apotheke zurückgegriffen. Das fand ich wirklich sehr praktisch. Der Fahrer, der es einem dann in einer Tüte an der Haustür übergibt, hat ja keine Ahnung, was sich in der Tüte befindet. Und so muss nichts laut ausgesprochen werden.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Da ich ja in einer Apotheke arbeite, hätte ich es in einem solchen Fall leichter. Ich merke aber, dass es schon einige Medikamente und andere Dinge, wie zum Beispiel Windeln und so etwas gibt, bei denen es manchen Kunden peinlich ist, diese zu kaufen. Dann gibt es aber schon Möglichkeiten, das diskret zu regeln. So haben die meisten Apotheken eine Ecke, die nicht ganz so überlaufen ist und die sich für solche Gespräche besser eignet.

Außerdem ist es immer so, dass ein Abstand gewahrt bleiben sollte, was gerade bei solchen Themen natürlich wichtig ist. Und es gibt auch noch einen Beratungsraum, in dem man dann wirklich ungestört ist und niemand zuhört. Ansonsten denke ich auch, dass solche Abschnitte aus der Zeitung nicht schlecht sind oder sonst kann man es natürlich auch aufschreiben, was man haben möchte. Das wird dann sicher nicht laut vor allen Kunden vorgelesen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ein Medikament, bei dem ich ganz große Probleme hatte, es zu kaufen, war die Pille danach. Ich habe es einfach nicht über mich gebracht, in die Apotheke zu gehen. Für eine Onlinebestellung reichte die Zeit nicht mehr.

Aber ich habe eine Freundin, die das dann für mich übernommen hat. Sie sagte mir im Anschluss, dass sie ordentlich in die Mangel genommen wurde. Sie musste richtig einen Fragebogen ausfüllen. Da war ich schon sehr erleichtert, dass sie mir den Gefallen tat und ich mich nicht schämen musste.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn man Probleme hat, dann muss man sich dagegen Medikamente besorgen. Angenehm ist das sicherlich nicht immer, aber es muss ja sein. Peinlich ist mir das dann nicht. Hauptsache ist doch, das einem geholfen wird. Wobei ich noch nie mit einem Schnipsel in der Hand in die Apotheke gegangen bin, sondern immer nur mit dem Problem oder einen Rezept. Die Beratung bei uns ist auch sehr gut, weswegen einem nichts peinlich sein muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Der Schnipsel soll ja eigentlich auch nur der Erinnerung gelten und oftmals sind diese Medikamente und der entsprechende Schnipsel ja auch in Zeitschriften der etwas höher betagten Altersgruppe zu finden. Natürlich lesen auch Jüngere diese Zeitschriften, aber wenn man aufgrund gewisser Umstände nicht aufnahmefähig ist, dann ist solch ein Schnipsel mit dem Namen des Medikamentes schon praktisch.

Grundsätzlich schäme ich mich nicht, wenn ich ein Medikament in der Apotheke kaufe. Aber wenn du in einem kleinen Ort lebst, so wie ich, wo jeder jeden kennt und man sich schon gerne das Mäulchen zerreißt, dann kann es schon unangenehmer werden. Manche Dinge kaufe ich dann lieber leise und lege der Apothekerin einen Zettel mit dem Präparat vor.

Stellt euch mal vor, die Nachbarin einer Nachbarin meiner Mutter wäre in meinen Jugendjahren, auch wenn ich bereits volljährig gewesen wäre, durch den Ort gewandert und hätte herumposaunt:" Ja, die W., die war in der Apotheke und hat sich die Pille danach geholt. War wohl umtriebig, die Kleine." Und wie bei dem Spiel der Stillen Post kann am Ende zum Beispiel herauskommen, dass W. wechselnde Partner hätte und nicht verhüten würde und wahrscheinlich Vaginalpilz und andere wundervolle Dinge hätte. Dann wird es schon unangenehmer und ich kann die Scham dann schon verstehen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also, ich persönlich habe mich bisher nie geschämt, wenn ich in der Apotheke mein rezeptpflichtiges Medikament gegen meine überaktive Blase gekauft habe. Jedoch ist mir die Problematik, dass viele Menschen sich schämen, bestimmte Medikamente in der Apotheke zu kaufen, bekannt. Einige greifen daher auch auf Onlineapotheken wie beispielsweise Dokteronline.com zurück.

In diesem Fall wird sogar der Gang zum Arzt/zu einer Ärztin vermieden, da das eventuell notwendige Rezept von einem in der Europäischen Union zugelassenen Arzt direkt auf der Plattform ausgestellt wird. Hierzu ist das Ausfüllen eines Fragebogens notwendig. Stellt der Arzt/die Ärztin das Rezept für das notwendige Medikament im Anschluss aus, wird dieses sofort an eine Partnerapotheke übermittelt. Diese liefert das gewünschte Medikament diskret und sicher an die angegebene Adresse.

» Fabi2000 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,99 »



Bisher habe ich mich für kein Medikament geschämt. Ich wüsste aber auch keine Situation, wo das Personal laut raus posaunt hätte, gegen was ich da ein Medikament bekomme. Es wurde immer nur die Dosierung und die Einnahmedauer besprochen. Also selbst lauschende Kunden wüssten dann nicht, was ich habe.

Ich selbst bin ja nicht so der Freund von Onlineapotheken. Mir fehlt da einfach die Beratung. Erst neulich musste ich Antibiotika einnehmen. Da wurde ich direkt in der Apotheke bei uns darauf hingewiesen, dass ich mit Milch und Milchprodukten aufpassen muss. Das wird bei einer Onlinebestellung nicht mitgeteilt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Mir fällt irgendwie nichts ein, was mir peinlich sein könnte. Eine Geschlechtskrankheit vielleicht, aber die würde ich eh nicht auf eigene Faust behandeln wollen, also hätte ich ein Rezept von meiner Gynäkologin. Und wenn man ein Rezept hat, egal für was, schiebt man das ja in der Regel einfach über den Tresen und führt keine große Unterhaltung darüber, was da verschrieben wurde.

Bleibt die Frage, ob mir das vor der Person, die das Rezept bearbeitet, peinlich wäre. Vielleicht wenn ich die Person privat kennen würde und wüsste, dass sie extrem indiskret wäre. Aber in dem Fall wüsste ich ja dann wohl welche Apotheke ich nicht aufsuchen sollte. Generell denke ich mir aber immer, dass das einfach zum Beruf dieser Leute gehört und, dass sie sehr wahrscheinlich schon sehr viel "peinlicheres" Zeug verkauft haben als das, was ich gerade kaufe.

Punktedieb hat geschrieben:Ich selbst bin ja nicht so der Freund von Onlineapotheken. Mir fehlt da einfach die Beratung. Erst neulich musste ich Antibiotika einnehmen. Da wurde ich direkt in der Apotheke bei uns darauf hingewiesen, dass ich mit Milch und Milchprodukten aufpassen muss. Das wird bei einer Onlinebestellung nicht mitgeteilt.

Dann hast du die falsche online Apotheke. Ich bekomme bei jeder Bestellung einen extra Zettel, auf dem drauf steht wie und wann ich das Medikament einnehmen muss. Und als ich vor einiger Zeit ein neues Medikament bestellt habe, unabhängig von meiner üblichen Bestellung, hatte ich auf diesem Zettel außerdem einen Hinweis auf mögliche Wechselwirkungen mit meiner üblichen Medikation stehen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich sehe durchaus einen Unterschied zwischen "sich schämen" und "ein bisschen Diskretion walten lassen". Ich bin nicht der Ansicht, dass ein Dutzend Fremde genau jetzt wissen müssen, dass ich von einem Pilz befallen bin oder meine Bronchien nicht so recht mitspielen.

Aber für gewöhnlich schubse ich wie die meisten Menschen mein Rezept unter dem Plexiglas durch und die Sache hat sich. Apothekenpersonal ist ja auch routiniert und geschult genug, um nicht quer durch den Laden zu grölen, dass man die Salbe ja dünn auf die Hämorrhoiden aufzutragen hat, nicht wahr, Frau Gerbera?

Nur einmal musste ich mich ein bisschen ärgern, als ich versucht habe, diskret zu schildern, dass ich gerne einen Einweg-Pinkelbecher wegen wiederkehrenden Harnweginfekts hätte und die Dame entweder schwerhörig oder völlig begriffsstutzig war. Ich meine, wozu braucht man denn einen sterilen Plastikbecher mit Deckel, wenn man gleichzeitig Zeug gegen Blasenentzündung kauft? Um daraus Tee zu trinken? Und "Urinprobe" sagt einer gelernten Apothekerin mal so gar nichts? Da war es mir schon leicht peinlich, laut und deutlich vor sechs Rentnern zu artikulieren, dass der Becher zum "Reinbieseln" gedacht sei.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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