Sich rechtfertigen müssen, dass man Eltern nicht besucht?

vom 21.10.2015, 01:35 Uhr

Eigentlich habe ich mit einer Bekannten von mir für nächstes Wochenende einen Kinoabend geplant, diese hat nun aber abgesagt. Sie fährt ihre Eltern besuchen, obwohl sie das gar nicht so gerne möchte. Diese finanzieren ihr Studium und möchten im Gegenzug auch regelmäßig besucht werden.

So muss sich meine Bekannte oftmals dafür rechtfertigen, warum sie ihre Eltern nicht an jedem Wochenende besucht. Zu Beginn des Semester wollen ihre Eltern ihr auch gar nicht glauben, dass sie schon lernen muss und wollen, dass sie dennoch kommt. Die Hin- und Rückfahrt im Zug findet meine Bekannte aber sehr stressig.

Musstet ihr euch als Student auch schon häufiger darüber rechtfertigen, warum ihr eure Eltern an einigen Wochenenden nicht besucht habt? Oder haben eure Eltern respektiert, dass ihr lernen musstet oder Zeit für euch haben wolltet?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein Partner wurde am Anfang seines letzten Studiums auch von seinen Eltern unterstützt. Wir wohnen ungefähr 1,5 - 2 Stunden Fahrt von ihnen entfernt und so war klar, dass wir da einfach nicht ständig kommen können. Wobei die das anfangs auch nicht wirklich verstanden haben. Sicherlich aber auch, weil er immer bei ihnen gewohnt hatte und die Mutter sich einfach schlecht von ihrem Sohn trennen konnte.

Nach und nach wurde das aber besser. Ich denke, dass man da einfach im Gespräch bleiben muss und den Eltern auch klarmachen muss, dass sie sich damit kein Besuchsrecht erkaufen, sondern eben nur ihr Kind unterstützen und das Geld aus dem Fenster geworfen ist, wenn man diese immer wieder besuchen muss. Da muss man einfach drüber reden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich klingt das ein bisschen so, als ob die Eltern das Studium finanzieren würden und deswegen sich das "Recht" nehmen würden zu verlangen, dass ihr Kind eben jedes Wochenende nach Hause kommt. Da braucht man als Student einen sehr langen Atem. Ich gebe zu, dass ich in derselben Situation war als ich mein Studium anfing damals.

Damals haben meine Eltern verlangt, dass ich wirklich jedes Wochenende nach Hause fahre, was mit der Bahn hin und zurück 5-6 Stunden waren. Zeit, in der man so gesehen nicht wirklich was machen kann und die einfach nur stressig ist wenn man das Gequetsche bedenkt und die Verspätungen und dergleichen. Besonders vor Feiertagen oder Ferienzeiten war das echt die Hölle und ich kam total genervt und gestresst an. Zu Hause lernen konnte ich auch nicht wirklich, weil immer zig Aufgaben gefunden wurden, die wichtiger waren. Also setzte ich mich nach und nach durch und bin letzten Endes nur noch alle 3 Wochen nach Hause gefahren.

Ich finde es total dämlich, wenn man sich als Student dafür rechtfertigen muss, dass man nicht jedes Wochenende nach Hause fährt. Ich meine, man ist erwachsen und muss sich auch mal abnabeln. Ich finde Eltern befremdlich, die dann erwarten, dass man mit 25 im Studium immer noch am Rockzipfel von Mama hängt und jedes Wochenende nach Hause zum Essen und Wäsche waschen kommt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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