Sich nicht über Chef beschweren aus Angst vor Kündigung?
Es kommt ja durchaus vor, dass Arbeitnehmer irgendwelche Konflikte mit dem Chef haben. Nicht immer ist der Chef auch ansprechbar und offen, um den Konflikt zu lösen. Daher gibt es die Möglichkeit, sich bei entsprechender Betriebsgröße an den Betriebsrat zu wenden und sich eben zu beschweren. Viele Mitarbeiter haben aber Angst, sich über den Chef zu beschweren, weil sie eine Kündigung befürchten.
Könnt ihr derartige Ängste nachvollziehen? Würdet ihr in dieser Situation vielleicht ähnlich handeln? Ich persönlich hatte noch nie einen Anlass mich an den Betriebsrat wenden zu müssen, daher weiß ich gar nicht, ob ich in der Situation Angst um meinen Job hätte. Wie ist das bei euch?
Es wäre bescheuert zu sagen, dass man das nicht nachvollziehen kann. Jeder ist auf seine Arbeit angewiesen und den Chef zu kritisieren ist nicht immer leicht. Das Problem ist einfach, dass man nicht auf einer Ebene ist und der Chef da durchaus auch einen Strick daraus drehen kann und dennoch darf man sich nicht alles gefallen lassen und muss reagieren. Ob man dann am Ende herausgeworfen wird oder nicht, wird sich zeigen, aber deswegen kann man sich nicht alles gefallen lassen und muss dennoch reagieren. Immerhin muss man auch an die eigene Seele denken.
Natürlich kann ich das nachvollziehen, wer kann das nicht? Jeder hat Angst vor Repressalien wenn man den Chef beim Betriebsrat anschwärzt deshalb sollte man sich gut überlegen ob sich dieser Schritt lohnt. Gekündigt werden kann man natürlich nicht so leicht aber ein Zuckerschlecken ist es mit Sicherheit auch nicht wenn einen der Chef nicht mag oder es auf einen abgesehen hat. Und wenn es ein Chef ist mit dem man im vor hinein schon nicht reden konnte, wird das Arbeitsverhältnis nach einem Gespräch mit dem Betriebsrat bestimmt auch nicht besser sein.
Es kommt vor allem darauf an welche Themen oder Situationen man runter schlucken kann und welche nicht. Es gibt durchaus Dinge über die man sich zwar richtig ärgern kann, über die man aber auch genauso gut hinweg sehen kann. Andere Dinge kann man nicht so einfach hinnehmen zum Beispiel sexuelle Belästigung. Bei letzteren würde ich zum Betriebsrat gehen egal welche Konsequenzen das für mich hat. Wo man aber seine eigene persönliche Grenze zieht muss jeder für sich entscheiden.
Ich denke auch, dass das wohl jeder verstehen kann, dass man sich vor schlimmen Folgen fürchtet, wenn man sich über den Chef beschwert. Natürlich ist es verständlich, dass man seinem Ärger auch Luft machen möchte, wenn etwas ist. Es ist natürlich auch nicht gut, alles in sich hinein zu fressen. Aber wenn man sich beschwert, muss man natürlich mit Konsequenzen rechnen, die nicht unbedingt positiv sind. Deswegen sollte man sich eine solche Beschwerde schon gut überlegen.
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