Sich nicht auf den Tod zeitig vorbereiten können?

vom 17.05.2016, 18:09 Uhr

Ich bekam heute in den Nachrichten mit, dass wohl Erika Berger im Alter von 76 Jahren am Sonntag plötzlich verstorben sein soll. Ich finde solche Todesmeldungen immer traurig, weil das einen Verlust für andere Menschen bedeutet, die dieser Person sehr nahe gestanden haben. Aber ein Satz wurde bei dieser Nachrichtenmeldung gesagt, den fand ich irgendwie irritierend.

Dort wurde dann gesagt, dass diese Frau plötzlich verstorben sei, dass sie sich gar nicht richtig hätte auf den Tod vorbereiten können. Das finde ich schon ein wenig übertrieben, schließlich war sie 76. Mag sein, dass die Lebenserwartung mittlerweile jenseits der 80 liegt, aber trotzdem muss man doch ab einem gewissen Alter mit dem Tod rechnen und es kann doch auch sein, dass sie sich innerlich darauf eingestellt hat oder zumindest ihre letzten Angelegenheiten geregelt hat.

Findet ihr, dass man in diesem Alter keine Zeit hatte, sich auf den Tod vorzubereiten, wenn man verstirbt? Ich finde es ist was anderes, wenn man mit 18 Jahren bei einem Unfall ums Leben kommt, aber mit 76 sieht man den Tod doch mehr oder weniger kommen oder sehe ich das falsch?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass im Fall von Erika Berger gemeint ist, dass sie eben nicht krank war und so plötzlich verstorben ist. Wenn jemand schwer krank ist, kann man sich ja doch eher darauf vorbereiten, dass dieser vielleicht nicht wieder gesund wird und auch sterben könnte. Erik Berger hatte sicher mit 76 schon ein Alter, in dem man mit allem rechnen muss, aber sie war ja eigentlich nicht krank. Wäre ihr Sturz nicht gewesen, dann hätte sie sicherlich auch noch einige Jahre gelebt.

Bei meinem Nachbarn war es so, dass er über 80 und auch krank war. Da konnte man sich ja schon eher darauf vorbereiten, dass er nicht mehr 100 wird und es kam daher nicht so plötzlich. Ich verstehe aber durchaus, was du meinst. Wenn jemand in jungen Jahren ohne vorherige Krankheit verstirbt, ist das sicherlich etwas ganz anderes als in einem erhöhten Alter.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke, dass man immer damit rechnen muss zu sterben. Ich meine man kann jeden Tag umfallen und ist weg. Von daher ist es naiv nicht damit zu rechnen sterben zu können. Ich denke, das da eher gemeint gewesen ist, dass sie eben keine Krankheit hatte und recht plötzlich verstorben ist. Dennoch ist das ein Alter wo das Ganze realistischer wird, in dem man mehr daran denkt und es dann auch jeden Tag so sein kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Was verstehst du unter Vorbereiten genau? Sicherlich ist es jedem bewusst, dass er irgendwann mal sterben muss aber wann das ist, ob heute, morgen oder in 100 Jahren weiß niemand. Das kommt doch immer überraschend, gerade für einen selbst und auch wenn man weiß das man alt ist, muss man noch lange nicht damit anfangen sich mit dem Thema zu befassen. Es gibt auch alte die haben nichts, hüpfen mit 90 munter durch die Gegend und fallen dann einfach Tot um. Meinst du diese haben sich darauf vorbereitet?

Etwas anderes ist es, wenn man eine Krankheit hat mit einer ungünstigen Prognose die auch das Leben entsprechend beenden kann und es ein schleichender Prozess ist. Aber auch dann bereitet sich nicht jeder darauf vor. Tod ist ein Thema, welches gerne verdrängt wird und mit dem man sich nicht gerne befasst. Entsprechend befassen sich auch Todkranke Menschen lieber mit etwas nettem anstatt mit diesem Thema. Vorbereiten finde ich in dem Zusammenhang einfach unpassend getroffen, denn vorbereiten kann ich mich darauf nicht, egal in welchem Alter und in welcher Situation ich bin. Ich kann mich damit befassen, mehr aber auch nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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