Sich nicht akzeptieren können, wie man ist?

vom 23.08.2016, 23:12 Uhr

Ich finde es wichtig, sich selbst zu mögen, wobei es für mich auch dazugehört, sich selbst zu akzeptieren. Jeder Mensch hat Macken und niemand ist perfekt, weder vom Charakter, noch vom Aussehen. Von daher sollte man irgendwann aufgeben, sich ständig ändern zu wollen, sich mit anderen zu vergleichen und anders sein zu wollen, als man ist.

Ich stelle aber immer wieder fest, dass manche sich nicht so akzeptieren können, wie sie sind. Es gibt ja viele Frauen, die gefühlt ihr halbes Leben lang versuchen, abzunehmen, wobei das erfolglos bleibt. Ich denke, dass ich mich schon längst einfach mit meinem Gewicht arrangiert und das akzeptiert hätte. Könnt ihr euch so akzeptieren, wie ihr seid und findet ihr das wichtig oder findet ihr es viel wichtiger, euch immer wieder zu verbessern?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es wichtig, dass Menschen lernen, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Ich weiß, dass es schwer ist, aber das ist zum Beispiel ein Grund für die Ausstrahlung ohne Selbstbewusstsein. So merken viele, die gerne mobben, wo sie es tun können und mit ihren bösartigen Kommentaren erfolgreich sind.

Menschen die übergewichtig sind und den Kopf immer gesenkt halten, sich schlecht reden usw. Das ist wirklich ein Problem für viele Menschen. Sie können sich nicht akzeptieren und das lässt viel Angriffsfläche zu, weil man sich selber nicht akzeptieren kann. Deswegen bin ich davon kein Freundin und musste selber erlernen, dass ich nicht perfekt bin und es mir egal ist, was andere sagen.

Man muss das natürlich lernen, wenn man bisher es nie so getan hat. Doch wenn man nur sagt, ich bin nicht die Hübscheste, dann brennt sich das ein. Ich bin gut so, wie ich bin. Das sollte ein Credo vieler jungen Mädchen werden, weil es wichtig für das Selbstbewusstsein ist. So prallt auf die Dauer alles ab, was andere einen gerne an den Kopf werfen wollen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde wiederum, dass man sich akzeptieren können muss, um sich verbessern zu können, um es ganz simpel zu formulieren. Wenn ich mir beispielsweise nicht eingestehe, gelegentlich ein besserwisserisches Großmaul zu sein, sondern mir vielmehr einrede, ich sei schon ganz in Ordnung, so wie ich bin, und die anderen Leute einfach nur blöd, habe ich schließlich überhaupt keine Chance, mein Auftreten angenehmer und für alle Beteiligten vorteilhafter zu gestalten. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Oft habe ich den Eindruck, dass "sich selbst zu akzeptieren" quasi als Allheilmittel für alle möglichen Probleme angesehen wird und nur darauf hinausläuft, sich selber auf die Schulter zu klopfen, und zu sagen: Gerbera, du bist ein ganz toller Mensch! Meiner Erfahrung nach funktioniert diese Form der Selbstakzeptanz nicht oder nur bei Leuten mit wenig Talent zu Selbstreflexion und Selbstkritik. Wenn man ganz ehrlich ist, kann schließlich kaum jemand von sich behaupten, wirklich ein ganz toller Mensch zu sein. Da ist schließlich beispielsweise der Hang zum Selbstmitleid, oder die ständige Gier nach Aufmerksamkeit, oder das völlige Unvermögen, einfach mal den Rand zu halten oder oder oder...

Daher gehören Selbstakzeptanz und der Wunsch danach, mehr zu werden als man ist, für mich ganz eng zusammen, wobei es nicht unbedingt ein angenehmes und für viele auch eigentlich kein sehr erstrebenswertes Gefühl ist, sich selbst zu akzeptieren, weil man dabei ja auch der Tatsache ins Auge schauen muss, dass man zum Beispiel schon öfter feige, arrogant, verletzend oder was auch immer war und sich trotzdem sagen muss: Ja, das war ich und daran bin ich auch schuld. Es mag Menschen geben, die auch ihre unangenehmsten und widerwärtigsten Seiten erkennen und mit einem Achselzucken und einem "So bin ich nun mal" abtun können, aber zu diesen zähle ich mich nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich gehöre dann wohl zu der Fraktion, die sich eher nicht selbst akzeptieren und wohlfühlen können, wie sie sind. Ich finde eigentlich ständig irgendwas an mir, dass mir nicht gefällt. Ganz vorne weg natürlich das Gewicht, die Figur und das Aussehen. Aber auch von meinem Verhalten her, denke ich oft, dass es doch noch Verbesserungen geben könnte. Ich wäre gerne Selbstsicherer, aber dazu gehört natürlich als Grundschritt, dass man sich eben so mag, wie man ist.

Ich erlebe auch immer wieder, dass gerade die Menschen die hübsch sind und eine gute Figur haben, solche Sprüche klopfen, von wegen man müsse sich selbst so mögen wie man ist und ähnliches. Da denke ich mir nur, dass diese ja auch leicht reden haben und sicherlich manche Probleme von anderen Menschen eher nicht dahingehend nachvollziehen können.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit mir. Natürlich reflektiere ich meine Handlungen und mir ist da auch durchaus bewusst, was ich besser machen kann, aber das kann ich dann ja auch umsetzen. Ich finde es aber wichtig, dass man sich selber so akzeptiert, wie man ist und sich nicht immer wieder mit Selbstzweifeln quält. Dafür ist das Leben auch zu kurz. Immerhin bringt es auch nichts gefühlt immer die selben Ziele zu haben, die man das ganze Leben lang nicht umsetzen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Ich finde wiederum, dass man sich akzeptieren können muss, um sich verbessern zu können, um es ganz simpel zu formulieren. Wenn ich mir beispielsweise nicht eingestehe, gelegentlich ein besserwisserisches Großmaul zu sein, sondern mir vielmehr einrede, ich sei schon ganz in Ordnung, so wie ich bin, und die anderen Leute einfach nur blöd, habe ich schließlich überhaupt keine Chance, mein Auftreten angenehmer und für alle Beteiligten vorteilhafter zu gestalten. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Passender hätte man es nicht formulieren können. Man braucht immer einen ersten Schritt, und das hier ist eindeutig der richtige Weg dahin. Erst mal muss man sich eingestehen können, dass man nicht zufrieden mit sich ist, diesen Punkt auch akzeptieren und dann daran arbeiten. Alles andere ist nur halbherzig und oftmals nicht vom Erfolg her auch gekrönt.

Wenn man ehrlich ist, wird jeder an sich etwas finden mit dem man nicht ganz einverstanden ist sich aber damit arrangieren kann und es nicht so in den Vordergrund tritt. Manches fällt auch anderen auf, diese erwähnen das und man lässt sich davon direkt beeinflussen und denkt, dass man der schlechteste Mensch auf Erden ist. Das Selbstbewusstsein spielt damit auch eine große Rolle, wenn man das nicht hat, dann lässt man sich von vielen anderen dazu noch andere Dinge einreden, die an einem selbst nicht passen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich glaube, dass jeder Mensch eines Tages so eine Phase hat, in welcher er sich selber nicht mag. Ich hatte das einige Jahre lang auch und eines Tages habe ich mir gesagt, dass ich nun einmal so bin und ich in Ordnung bin. Solange man nicht Depressionen bekommt oder den ganzen Tag an sich selber herum studiert, ist das vermutlich normal und ansonsten sollte man sich Hilfe suchen.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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