Sich neben dem Partner unattraktiv und hässlich fühlen?

Meine Freundin erzählte mir heute, dass sie vor einigen Tagen mit ihrem Partner zusammen in einem Bekleidungsgeschäft war. Ihr Partner und sie brauchten beide neue Kleidung und haben auch etwas gefunden, was sie anprobiert haben. Sie meinte, dass ihr Partner super in den ausgesuchten Klamotten ausgesehen hätte. Er ist auch recht groß und schlank und sie meinte, dass sie gedacht hätte, was sie doch für einen schicken Partner hätte.

Aber auch gleich wäre ihr der Gedanke gekommen, dass sie doch wirklich unattraktiv und hässlich wäre und was ihr Freund doch eigentlich an ihr findet. Sie meint, dass sie sich weder hübsch findet noch eine besonders gute Figur hat. Sie bezeichnet sich sogar als zu dick. Ihr Partner sieht das nicht so und wünscht sich nur, dass seine Freundin mal figurbetontere Kleidung trägt.

Nun meinte er wohl, dass seine Freundin unbedingt daran arbeiten sollte, sich eben wieder attraktiv zu fühlen. Aber sie meint, dass sie da sicherlich machen könnte, was sie wollte und dies nicht passieren würde. Ich weiß auch nicht so recht, wie ich ihr da helfen kann. Sie meint sogar, dass ihr Partner im Laufe der Zeit immer attraktiver wurde und sie sich immer mehr verschlechtern würde und sie früher mit Anfang 20 viel besser ausgesehen hätte.

Was rät man in so einem Fall? Habt ihr das auch schon mal gehabt, dass ihr euch neben dem Partner unattraktiv oder sogar hässlich gefühlt hat? Was kann meine Freundin da ändern? Wie kann ich ihr helfen, dass sich sich wieder hübsch fühlt und solche Gedanken nicht mehr hat?

Selber habe ich das noch nie gehabt und kenne das auch nicht von anderen Leuten. Der Freundin würde ich dazu raten Sport zu machen. Sie fühlt sich dick und nicht hübsch, dann muss sie doch etwas dagegen unternehmen. Wenn ihr die Figur nicht gefällt ist das ja nichts, was man so hinnehmen und womit man leben muss.

Wenn sie aber wirklich schlank ist, eigentlich eine gute Figur hat und sich das nur einbildet, sollte sie vielleicht mal hübsch mit dem Partner ausgehen, sich richtig sexy anziehen und schauen, wie das wirkt. Als Partner würde ich versuchen mehr Komplimente zu machen.

@Ramones: Woher willst du denn wissen, dass die Freundin gar keinen Sport macht? Vielleicht macht sie Sport aber fühlt sich trotzdem nicht wohl in ihrer Haut? Bist du eigentlich auch dazu in der Lage, über den Tellerrand zu schauen oder fühlst du dich viel zu wohl in deiner Traumwelt und willst sie deswegen nicht verlassen? Man kann nicht jedes Problem durch Sport lösen, von psychischen Problemen hast du offensichtlich keine Ahnung und erteilst trotzdem Ratschläge, die aber niemandem helfen würden.

Ich habe eine Freundin, die regelmäßig Sport macht. Sie ist meiner Meinung nach wirklich sehr hübsch und hat eine tolle Ausstrahlung, aber trotzdem redet sie sich ein, dass sie zu dick ist und unattraktiv. Da hilft auch der ganze Sport nichts, den sie seit Jahren macht und da helfen auch die vielen schönen Kleider nichts, die sie im Schrank hat. Da würde nicht mal eine Schönheitsoperation helfen, wenn sie auf diese Idee käme. Das Denken ist einfach viel zu tief drin, das kriegt man mit solchen "Kunststückchen" nicht einfach so weg, das geht viel tiefer.

Ich glaube auch nicht, dass jede(r), der/ die sich vorübergehend oder dauerhaft fett und hässlich fühlt, nur eine Diät oder mehr Sport machen muss, und voilá, Problem gelöst. Es weiß doch jeder Depp, der mal in der Pubertät war, dass es nur bedingt etwas mit der Realität zu tun hat, ob man sich subjektiv wohl und attraktiv in seiner Haut fühlt oder in den Spiegel schaut und ein Wrack sieht.

Wenn ich in den Spiegel schaue oder mich mit meinem Partner vergleiche, hängt es nach wie vor zumindest ein bisschen von meiner psychischen Tagesform ab, ob ich mir denke: "Gar nicht mal so schlecht, altes Mädchen!" oder ob ich mich frage, wieso der Herr sich mit einem derartigen Komposthaufen überhaupt vor die Tür traut. Überspitzt formuliert. In der Mehrheit der Fälle bin ich (subjektiv) ganz zufrieden mit meinem Äußeren, auch wenn ich (objektiv gesehen) schon 10 Kilo zuviel auf den Rippen habe und jedwede Form von Sport verabscheue.

Nach dieser Logik müsste ich also immer mal wieder eine Woche Diät und Sport machen, weil ich mich gerade dick fühle, aber wenn mein Selbstwertgefühl wieder eine bessere Phase hat, bin ich wieder genau richtig dick, oder was? Ich denke vielmehr, dass es in unserer Gesellschaft leider mehr oder weniger normal ist, dass man sich angesichts der unerreichbaren Schönheitsideale, mit denen man von Kindheit an zugemüllt wird, als durchschnittlich aussehender Mensch hin und wieder hässlich fühlt.

Das geht auch wieder vorbei. Und immerhin hat der Typ, der im Anzug ach so toll aussieht, seine Partnerin auch nicht in der Lotterie gewonnen, sondern sie ist ihm auch optisch positiv aufgefallen. Das ist doch etwas, an das man sich halten kann, wenn man schon vom Urteil anderer Menschen derart abhängig ist.

Ich kann mich Täubchen und Gerbera nur komplett anschließen und weiß auch nicht was Ramones hier wieder von sich gibt mit ihren Weisheiten. Sport ist sicherlich keine Lösung, wenn die Figur schon passt und das einfach nur vom Kopf her kommt und vom denken, dann wird ein wenig Sport auch nichts daran ändern. Das Problem scheint hier aus dem psychischen Bereich zu kommen, zusammen mit Selbstbewusstsein und Selbstwahrnehmung die in eine ganz andere Richtung gehen wie die vom Partner.

Daher ist es doch eher angebracht seinen Mund zu halten und nicht alles auf Sport zu schieben und eine tolle Ernährung. Angeblich kennst du das nicht einmal von anderen Menschen? Da frage ich mich auch, wie gut du andere Menschen kennst, denn das ist nichts was man einfach so jemanden auf die Nase bindet auch nicht einem "guten Freund".

Ich denke die Dame muss wieder anfangen sich selbst zu lieben und auch zu akzeptieren. Niemand ist optisch perfekt und nicht nur die Optik ist es was zählt in einer Partnerschaft. So kann man auch die Partnerin an der Seite lieben die ein paar Kilogramm zu viel hat, keine perfekte Haut hat und hier und dort einen optischen Makel. Es geht in einer Beziehung nicht nur um das äußere, und man darf auch nicht vergessen, dass dabei manche einfach mehr Glück haben als andere und besser aussehen. Aber davon nicht entmutigen lassen, manche sind mit einer tollen Figur immer noch Charakterhässlich und Oberflächlich, da kann auch das Aussehen nur bedingt darüber hinweg täuschen.

Sie soll sich einfach mal für sich selbst fragen, was sie an sich mag und was sie gar nicht mag. Auch warum sie auf die Idee kommt, dass sie nicht mehr optisch gut genug für ihren Partner ist und auch er sollte das machen. Denn ich kann mir vorstellen, dass sie ihn anders wahrnimmt als er sich selbst. Dennoch scheint er mit sich und der Beziehung zufriedener zu sein und kann darüber einfacher hinwegsehen als sie, die sich daran fest beißt mit dem Gedanken nicht mehr "gut genug" zu sein. Wäre das aber der Fall, dann hätte sie auch keinen Kerl mehr an der Seite wenn er nichts an ihr finden würde und über den Rest der nicht perfekt nicht hinweg sehen könnte.

Ich denke, dass es schwer ist, einen Ratschlag zu erteilen. Im Endeffekt kann man solchen Personen ja so viele Komplimente machen wie man will - wenn sie selbst überzeugt von ihrer Meinung sind, dann werden sie die Komplimente für sich auch nicht annehmen und ernst nehmen können. Wenn sie sich selbst anders sehen als sie die Umgebung sieht, dann können sie im Endeffekt auch nichts mit Komplimenten anfangen.

Wenn sich Magersüchtigen als viel zu dick sehen, bringt es ja auch nichts, wenn Außenstehende ihnen sagen, dass sie viel zu dünn seien. Wenn sie sich selbst nicht so sehen, dann kann man als Außenstehender einfach nicht viel machen. Die Erkenntnis muss dann ja von einem selbst kommen.

Ich denke, dass jeder mal solche Tage hat. Ich selbst habe auch hin und wieder so einen Tag, an dem ich mich schrecklich unwohl in meiner Haut fühle und dann meinen Partner betrachte und ich mich auch frage, was er an mir sieht. Wenn das aber hin und wieder nur vorkommt, ist das ja normal und nicht weiter schlimm. Bedenklich ist es, wenn man ständig nur so denkt und sich da hineinsteigert.