Sich mit dem Busfahrer anfreunden, bei oftmaligem Fahren?

Früher hatten wir am Land draußen immer die gleichen inländischen Busfahrer. Heutzutage fahren nur mehr Ausländer und das auch immer sehr fluktuierend. Mit einem Busfahrer habe ich mich angefreundet, weil ich oft mit ihm gefahren bin und ich vorne öfter mit ihm geredet habe. Das war auch einige Jahre so, bis die Linie von privaten Anbietern mit anderen Busfahrern übernommen wurde.

Würdet Ihr Euch mit einem Busfahrer anfreunden, wenn Ihr öfters mit ihm im Bus fährt? Habt Ihr auch schon so etwas erlebt oder trennt Ihr das gänzlich von Eurem Privatleben?

Das sollte gänzlich immer getrennt bleiben. Außerdem ist die Bezeichnung 'befreundet' auch untreffend. Freundschaften entstehen über einen langen Zeitraum und beruhen auf gegenseitigem Interesse! Sofern man sogar von Bekanntschaft reden kann. Es ist ein Dienstleister, der noch nicht mal die Möglichkeit hatte, sich dem Gerede zu entziehen, da er auf fester Position sitzen muss oder auch nicht unhöflich wirken wollte. Warum suchen manche nur so krampfhaft Kontakte oder texten irgendwelche Dienstleister dauernd zu?!

Interessant. Nur, weil man ein paar mal mit jemandem gesprochen hat, ist man gleich "befreundet"? Da habe ich offensichtlich eine ganz andere Definition von Freundschaft. Eine Freundschaft existiert für mich erst dann, wenn man sich gegenseitig vertraut, loyal ist, gerne Zeit zusammen verbringt und über alles miteinander sprechen kann.

Ein Busfahrer mit dem man zu dessen Dienstzeiten ein wenig geplaudert hat, gehört für mich nicht in diese Kategorie. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich nicht auf die Idee käme, während der Arbeitszeit des Busfahrers (und in Anwesenheit von zig Fahrgästen) meine privaten Probleme auszubreiten. Da würde das Gespräch für mich immer oberflächlich und distanziert bleiben und das widerspricht in meinen Augen einer echten Freundschaft.

Für mich ist es nun auch keine Freundschaft, wenn man mit einem Busfahrer auch schon öfter mitgefahren ist und einige Male miteinander geredet hat. Das ist für mich auch eher eine Bekanntschaft. Ich kenne es außerdem auch so, dass man während der Fahrt nicht mit dem Busfahrer reden darf, auch wenn sich daran kaum jemand mal hält. Da ich mich aber schon daran halte, bekäme ich gar keine Gelegenheit, nähere Bekanntschaft mit einem Busfahrer zu machen.

Ich muss dazu sagen, dass es sich um alte Postbusse am Land handelte, die keine Trennscheibe hatten und ich oft allein mit dem Busfahrer die letzten 30 Minuten zum Gartenhaus unterwegs war. Wir haben uns dann auch oft ausgemacht, wann wir wieder reden könnten, aufgrund des Dienstplans. In innerstädtischen Bussen habe ich noch nie mit Busfahrern geredet und dazu müsste man sich auch neben ihn stellen. Das würde ich auch nie machen. Am Land kannte man sich schneller und besser.