Sich in welchen Situationen unerwünscht fühlen?
Sicher hatte jeder schon einmal das Gefühl, irgendwo unerwünscht zu sein. Ich finde dieses Gefühl schrecklich, so dass ich immer versuche sicherzugehen, dass die entsprechenden Leute auch wollen, dass ich dabei bin, wenn ich irgendwo hingehe. Wenn ich mir nicht sicher wäre und es sich um ein Freizeit-Ereignis oder eine vermeidbare Situation handeln würde, würde ich es mir wohl reichlich überlegen, ob ich da wirklich hingehen würde.
Wann hattet ihr schon das Gefühl, unerwünscht zu sein und wie geht ihr generell mit solchen Situationen um? Versucht ihr da auch, quasi auf Nummer sicher zu gehen und einfach fernzubleiben, wenn ihr wisst, dass man nicht begeistert sein wird, euch zu sehen?
Ich hatte als ich nicht mehr das kleine süße Mädchen war, ohne eigenen Willen, schnell das Gefühl eigentlich unerwünscht zu sein. Meine Mutter beging irgendwann auf mich als Tochter eifersüchtig zu sein, weil mein Vater mit mir spielte, sich mit mir beschäftigte und von ihrer Seite kam dann nur noch Schlechtes, irgendwann übertrug sich das auf meinen Vater, der dann aufgrund dessen das meine Mutter immer nur Mist erzählte schlecht von mir dachte. Mir wurde immer erzählt, dass man sich ein Mädchen gewünscht hätte, aber nie gedacht hätte, dass so etwas dabei herumkommt.
In der Schule war ich dann ab der 5. Klasse Außenseiterin und da hatte ich natürlich oft das Gefühl unerwünscht zu sein, weil die Gruppe dann immer etwas für sich gemacht hat und mich spüren ließ, dass ich da nicht mitmachen darf oder mitmachen soll.
Ich kann mich auch noch an Situationen aus meiner Kindheit und Jugend erinnern, als ich mich "unerwünscht" gefühlt habe. Das berühmte "Du darfst heute nicht mitspielen!" kam öfter mal vor, oder auch, dass ich der Höflichkeit halber zu Kindergeburtstagen eingeladen wurde, obwohl mich das "Geburtstagskind" gar nicht mochte. Und in späteren Jahren gab es dann die Cliquenbildung, als auch längst nicht mehr jeder mit jedem gesprochen hat.
Mittlerweile bin ich glücklicherweise in der Lage, mein Sozial- und Privatleben selbst zu gestalten und nicht mehr darauf angewiesen, dass man mich gnadenhalber mit durchschleppt. Auch erzwungene soziale Situationen wie damals in der Schule muss ich mir nicht mehr antun, sodass ich meinen Alltag durchaus so gestalten kann, dass ich mich nicht "unerwünscht" fühlen muss. Das heißt zwar nicht, dass man mich immer und überall mit offenen Armen empfängt, aber ich bin schließlich lernfähig.
Wenn es nur um Höflichkeitsbesuche geht, bleibe ich eben nicht lang, im Job geht es nicht darum, sich zu Hause zu fühlen, und davon abgesehen bleibe ich eben daheim, wenn ich genau weiß, dass mir eine Veranstaltung oder ein sonstiger Anlass persönlich nicht zusagt.
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