Sich in Briefen "im Voraus" bedanken

vom 04.01.2017, 19:48 Uhr

Wenn ich einen Brief an Behörden, Versicherungen usw. schreibe oder jemanden einen Brief mit einer Bitte darin schreibe, dann kommt es schon mal vor, dass ich mich auch "im Voraus" bedanke. Ich habe beispielsweise meinem Vermieter gebeten diese Vermieterbescheinigung zu unterschreiben und mir in den Briefkasten zu schmeißen. Ich habe diese Vermieterbescheinigung per mail geschickt mit einem Schreiben dabei und bedankte mich im Voraus, dass er mir diese Bescheinigung auch gibt.

Ich habe das damals auch in der Berufsfachschule für Wirtschaft so gelernt, dass man sich auch in Schreiben im Voraus bedanken sollte, weil das immer einen guten Eindruck macht und man dann auch mit einer schnelleren Antwort rechnen kann, zumal man dann nicht nochmal antworten muss, wenn dann die Antwort gekommen ist. Eine Bekannte meinte, dass es unsinnig ist und sie sich niemals schon für was bedanken würde, was sie noch nicht hat.

Wie sehr ihr das? Habt ihr euch auch schon im Voraus bedankt oder sehr ihr das eher als unnötig an? Bedankt ihr euch auch schon für was, was ihr erst noch bekommen sollt? Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich mich für Bemühungen im Voraus bedanke.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bedanke mich in Briefen auch des Öfteren im Voraus. Vor allem immer dann, wenn, sobald die von mir erbetene Leistung erbracht worden ist, keine weitere Kommunikation nötig sein wird. Ein Dankesschreiben im Nachhinein wäre in vielen Fällen für beide Seiten doch unnötig zeitaufwendig - man muss bedenken, wie viele Briefe man bei manchen Jobs täglich öffnet und durch wie viele E-Mails man sich klickt.

Ein gesondertes Dankesschreiben wäre es für manche Kleinigkeiten auch reichlich übertrieben. Ganz ohne Danke wäre aber reichlich untertrieben. In den meisten Fällen ist es doch auch zu 100% sicher, dass der Bitte nachgekommen wird, weil es einfach keine offenen Fragen mehr gibt.

Daher finde ich es immer ganz praktisch, das einfach an die Bitte anzuhängen und habe auch nicht das Gefühl, mich damit zu weit aus dem Fenster zu hängen, weil es eben im Voraus ist. Ich finde es schon ziemlich zynisch, sich niemals im Voraus zu bedanken. Das beweist nur, dass man immer an das Schlechte im Menschen glaubt oder an sein eigenes Pech.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das ist eine übliche Standardformulierung. Immerhin macht man den Behörden und anderen Personen mit seinem Anliegen und seiner Anfrage auch Arbeit und bedankt sich somit im voraus für die Bemühungen. Ich habe noch nie erlebt, dass man nachdem man eine bestimmte Unterlagenakte erhalten hat dann nochmals einen weiteren Brief schickt und sich dann erst bedankt. Fände ich auch reichlich komisch und nervig, wenn ich dann noch Post aufmachen müsste mit Danksagungen nachdem die Arbeit für die Personen auch erledigt ist.

So oder so gehört es für mich zum angemessenen Ton in der schriftlichen Form mit Ämtern, Behörden, Kunden und Lieferanten mit dazu. Wirklich ein Zacken bricht auch niemanden aus der Krone wenn man diese kleine Floskel mit einfließen lässt und beansprucht auch weniger Zeit, als wenn man nachträglich nochmals ein Dankesschreiben aufsetzen würde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich schreibe eigentlich unter jeder Mail, in der ich jemanden um etwas bitte: "Vielen Dank!". Das "im Voraus" schenke ich mir meistens, da es ja eigentlich offensichtlich ist, dass sich meine Dankesworte auf die Erfüllung der Bitte beziehen, weswegen es mir etwas pedantisch vorkommt, ausdrücklich zu schreiben, dass das "Danke" sich auf die hoffentlich erfüllbare Bitte oder umsetzbare Dienstleistung bezieht.

Dabei ist mir auch egal, ob es sich um einen Gefallen handelt, um einen Service gegen Bezahlung oder ob ich jemanden auf einen Fehler oder eine Pflichtverletzung hinweise, sprich, dass der Empfänger eigentlich gar keinen Dank zu erwarten hätte, sondern eher Ärger, wenn er seinem Job nicht nachkommt. Ich finde, dass Höflichkeitsfloskeln das Alltagsleben schon sehr erleichtern, und mir selber ist es auch lieber, wenn man sich auf höfliche Art an mich wendet, auch wenn man mir eigentlich befehlen könnte. Es ändert schließlich nichts an den Fakten, aber ein bisschen gutes Benehmen halte ich durchaus für wichtig.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wenn ich jemand anderen schriftlich um etwas bitte, was dieser Person Arbeit macht, sei es eine Bescheinigung ausstellen oder irgendetwas anderes in der Art, dann bedanke ich mich ebenfalls im Voraus für die Mühen. Natürlich nicht im privaten Bereich, also bei Freunden oder so, aber wenn es etwas offizielles ist, dann auf jeden Fall.

Für mich gehört das zum Guten Ton und auch ich habe das ebenfalls so gelernt, egal ob das dann beruflich bedingt ist oder ich eben privat eine Bescheinigung benötige. Ich habe ja schließlich eine Bitte und möchte das dieser nachgekommen wird und da bricht mir ein Danke sicherlich keinen Zacken aus der Krone, ganz im Gegenteil, ich finde das höflich und wenn ich selber solche Schreiben bekomme, dann finde ich das auch immer angemessen, als ein ich bräuchte xyz und nix weiter.

Vor allem ist dann auch das Danke direkt im ersten Schreiben mit erledigt und man braucht nicht im nachhinein nochmal ein Danke hinterher schicken, das schafft nur unnötige zusätzliche Arbeit, die sich jeder wirklich sparen kann.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich tue mich auch 'im Voraus' bedanken. Bedanke mich dann aber immer für die Bemühungen. Also im eigentlichen Sinne bedanke ich mich nicht für noch nicht erbrachte Leistungen, sondern einfach das sie sich damit befassen - unabhängig davon, ob sie auch wirklich die Leistung erbringen.

Zudem bin ich bisher damit immer gut gefahren. Also es schadet in meinem Augen nicht sich zu bedanken. Im Gegenteil - ich denke es ist positiv und wirkt sich auch auf den weiteren Verlauf positiv aus, wenn man höflich bleibt und sich für Bemühungen bedankt. Auch wenn es meistens der Job der Menschen ist, die unsere Schreiben erhalten, so denk ich mir ist es für diese auch positiv, wenn sich die Menschen bedanken. Und ein Dankesschreiben im Nachhinein ist auch eher unüblich. Da bedanke ich mich vorher und hinterher nach der Leistung hat sich das mit der Kommunikation eh erledigt.

Es ist einfach eine Art Vertrauensvorschuss denk ich auch - mit dem bedanken tut man ja auch sagen, dass man darauf vertraut das die Anfrage/Schreiben zeitnah bearbeitet wird und man sich in der Hinsicht auch bemüht dies positiv zu Ende zu bringen. Also ist es für mich auch etwas positives und daher nicht unnötig.

» *-Mimi0971-* » Beiträge: 25 » Talkpoints: 18,95 »


Ich bedanke mich in Briefen oder Mails auch durchaus schon mal im Voraus. Ich finde das einfach höflich und man erspart sich dadurch ja auch einen weiteren Brief, in dem man dann vielleicht erst Danke sagt. Gelernt habe ich das in dem Sinne nicht.

Aber es gehört für mich zum guten Ton und es schadet ja auch nichts. Natürlich spielt es auch immer eine Rolle, an wen sich das Schreiben richtet. Wenn es sich um ein förmliches Schreiben an eine Behörde handelt, dann schreibe ich auch nicht unbedingt Danksagungen hinein.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde es selbstverständlich, sich in Briefen im Voraus zu bedanken, gerade wenn man ein Anliegen hat, das bearbeitet werden soll. Für mich gehört das einfach dazu, wenn man höflich und respektvoll klingen möchte und ich finde es eher eigenartig, wenn man das weg lässt und sämtliche Hilfe als selbstverständlich ansieht.

Ich habe das auch nicht anders beigebracht bekommen und verzichte nie auf diese Danksagung. Daher verstehe ich nicht so wirklich, warum du das hier in Frage stellst, da das für mich eben so normal und selbstverständlich zur Routine gehört wie das tägliche Zähne putzen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke, dass es zum guten Ton gehört sich vorher zu bedanken. Was will man es denn auch danach machen? Immerhin müsste man dann ja noch mal einen Brief oder eine Mail schreiben und das macht keinen Sinn. Sich zu bedanken für die Mühe, die entsteht finde ich aber schon wichtig. Dass es damit schneller geht denke ich aber nicht, immerhin ist das mittlerweile eine standardisierte Formulierung, die im geschäftlichen Briefverkehr gewöhnlich benutzt wird.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kenne es in offiziellen Briefen durchaus so, dass man sich im voraus bedankt, wenn man in dem Brief eben ein Anliegen schildert, das man gerne erledigt hätte. Sicher ist es vielleicht einfach nur eine Phrase, aber trotzdem gehört sie für mich einfach dazu, weil ich es höflich finde, wenn man sich schon vorab dafür bedankt, dass einem geholfen wird. Denn später bedanken sich sicher nur wenige Menschen, wenn das Anliegen erledigt wurde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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