Sich geplant betrinken schon einmal erlebt?
Ich kenne recht viele Leute, die richtig planen, sich zu betrinken. Gerade dann, wenn eine tolle Party ansteht oder wenn irgendwelche Prüfungen hinter sich gebracht wurden, kommt oftmals die Aussage, dass man sich nun richtig betrinken würde.
Ich habe dabei auch schon von vielen Kommilitonen gehört, dass sie sich nun richtig betrinken würden, wenn die letzte Prüfung geschafft war. Sie wollten das eben feiern und da sie in der Prüfungszeit keinen Alkohol getrunken hatten, hatten viele das Bedürfnis danach, eben "richtig" zu feiern, wobei sie sich dann auch betrinken wollten.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich schon einmal geplant hatte, mich richtig zu betrinken. Ich war durchaus einige Male in meinem Leben betrunken, wobei ich das eigentlich nie so wirklich geplant hatte. Und ich wollte durchaus auch schon oft auf bestandene Prüfungen anstoßen, wobei ich mich dabei aber auch nicht gleich betrinken wollte.
Habt ihr schon einmal geplant, euch so richtig zu betrinken? Wann war das?
Ich habe mich bisher zweimal bewusst betrunken und zwar deswegen, weil ich vor einem Ereignis Angst hatte und weil ich das unangenehme Angst-Gefühl dadurch betäuben wollte, dass ich eben einen sitzen habe. Das hat auch gut funktioniert. Ich glaube auch, dass man mir das nicht angemerkt hat. Es war kein super schlimmes Ereignis, was bevorstand, aber ich wollte es eben ohne Angsterleben absolvieren.
Ich habe nie den Sinn von diesem "vorglühen" verstanden wie das hier genannt wird. Warum muss man bereits betrunken zu einer Party gehen? Warum muss man sich überhaupt betrinken? Alkohol schmeckt doch gar nicht, egal in welcher Form. Ich verstehe nicht, wie manche Menschen der Ansicht sein kann, dass man nur dann Spaß haben kann, wenn man so voll ist, dass man sich am nächsten Tag an nichts mehr erinnern kann.
Da ich nie Alkohol trinke wenn ich Auto fahre muss ich es schon planen wenn ich auf einer Feier oder etwas ähnlichem Alkohol trinken möchte. Ich muss dann eben jemanden finden, der nach der Feier nach Hause fahren kann oder direkt eine Taxifahrt planen. Aber geplant Betrunken habe ich mich tatsächlich noch nie. Ich kenne die Menge, mit der es mir gut geht und mehr trinke ich nicht, weil es mir dann irgendwann nicht mehr gut geht.
Täubchen hat geschrieben:Alkohol schmeckt doch gar nicht, egal in welcher Form.
Du meinst, dass dir Alkohol nicht schmeckt. Aber man sollte bekanntlich von sich nicht auf andere schließen. Mag sein, dass es Leute gibt, die Alkohol trinken obwohl ihnen das Getränk nicht schmeckt, aber das trifft auf die Mehrheit mit Sicherheit nicht zu.
Ich habe nie ein Partyleben geführt und hatte auch nie das Bedürfnis, meine Hirnzellen zu ruinieren, nur weil ich eine poplige Prüfung bestanden habe. Diese Saufkultur, die gerade unter jungen Leuten ja sehr verbreitet ist, hat mir nie irgend etwas gebracht.
Aber andererseits habe ich mich auch kaum jemals (wenn man von ein paar "Jugendsünden" aus purer Unerfahrenheit absieht) versehentlich betrunken. Da war schon immer Plan dahinter, weil ich weiß, dass ich so gut wie nichts vertrage. Es kommt auch nur extrem selten vor, und seit ich die 30 überschritten habe, kann ich mich an keinen derartigen Vorfall mehr erinnern, und zwar nicht wegen Filmriss. Aber hin und wieder hat es sich eben ergeben, dass ich in geselliger Runde, auf dem Volksfest oder im Pub keine Lust auf Apfelschorle hatte, während der Rest der Tischrunde laut und peinlich wurde.
Und da ich nur sehr wenig Alkohol vertrage und genau weiß, dass ich nach einem Cocktail die portugiesische Nationalhymne singe und dazu schuhplattle, wusste ich immer genau, worauf ich mich einlasse. Zwischen "betüdelt" und "bewusstlos" gibt es ja immer noch eine Grauzone und ich war zumindest noch nie so blau, dass ich nicht noch nach Hause gefunden hätte.
Ich kenne es von früher auch, dass sich oft Schulfreunde getroffen haben, um sich zu betrinken, weil sie eben etwas besonderes feiern wollten oder einfach die Freizeit genossen haben. Auch in der Studienzeit haben sich Studenten oft geplant betrunken.
Ich war früher auch an einem Punkt, an dem ich wissen wollte, wie Alkohol bei mir wirkt und ich deswegen im Kreise von Freunden geplant habe, viel zu trinken und dabei mehr getrunken habe, als mir im nachhinein lieb war. Aber ich finde es auch ganz interessant zu erfahren, wie der eigene Körper auf Alkohol reagiert. Ich zumindest fand die Erfahrung an sich gut, aber noch einmal würde ich es nicht machen.
Aber ich glaube ich gehöre mit meiner Meinung eher zu einer Minderheit. Die meisten, die ich kenne, betrinken sich regelmäßig geplant, weil sie daran Spaß empfinden. Ich finde dieses Verhalten gehört nicht ins Erwachsenenalter.
Bei mir ist es (früher) auch eher so gewesen, dass es geplant war, wenn ich mich mal betrunken habe. Wie du schon gesagt hast, wusste man dann vorher, dass der Abend ein wenig feuchtfröhlicher wird und dass man an dem Abend dann auch mehr Alkohol zu sich nimmt, weil zum Beispiel ein Geburtstag ansteht oder man mit dem Freundeskreis zusammen feiern geht. Man plant dann zwar nicht direkt, dass man sich betrinkt, aber man weiß, dass es dazu gehört und am Ende doch sowieso darauf hinauslaufen wird.
Ich muss sagen, dass ich es auch nicht verwerflich finde - wieso auch? Es endet ja letztendlich gleich und man hat Alkohol getrunken. Ob dies spontan oder geplant passiert, ist am Ende ja egal, weil die Folgen sind die Gleichen. Man schläft am nächsten Tag meist recht lange, gibt am Abend viel Geld aus und hat (meistens) ordentlich Spaß. Geplant ist meist besser als ungeplant, weil man dann immerhin weiß, wie man nach Hause kommt und dann vielleicht nicht mitten irgendwo im Nirgendwo steht.
Ich kenne das geplante betrinken eher anders. Es wurde mal gesagt, dass man sich durchaus einmal kontrolliert betrinken sollte, damit man weiß, wie sich das anfühlt und wie man unter Alkoholeinfluss reagiert. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich noch nie geplant betrunken habe. In meiner Teenagerzeit ist es einmal versehentlich passiert, dass ich zu viel Alkohol getrunken und dann auch wirklich betrunken war. Das fand ich aber richtig schlimm und habe danach nie wieder so viel konsumiert, dass es nochmal vorgekommen wäre. Irgendwann habe ich dann gar keinen Alkohol mehr getrunken.
Ich kann nicht nachvollziehen, was daran toll sein soll, wenn man schon vorher plant oder verkündet, dass man sich betrinken wird. Ich kann dem Gefühl nichts abgewinnen und finde das sehr unreif und albern.
Täubchen hat geschrieben:Alkohol schmeckt doch gar nicht, egal in welcher Form.
Zwar mag ich kein Bier, aber ich finde schon, dass beispielsweise ein aromatischer Rotwein oder ein frischer Weißwein gut schmecken können. Dennoch stehe ich nicht auf absichtliches Betrinken nur um des Rausches Willen. Da für mich die genannten Getränke einen Genuss darstellen, trinke ich sie gern in kleinen Schlucken, wobei jeder Schluck genossen wird. Davon werde ich zwar etwas müde, aber nicht richtig betrunken.
Früher bin ich durchaus mit meinem Mann feiern gegangen und da stand dann auch fest, dass das kein Abend ohne Alkohol werden wird. Natürlich will man nicht brechend über der Toilette hängen, aber Alkohol trinken ist doch normal, wenn man Party macht. Gerade wenn man noch jung ist kann man das doch auch machen, da gehört das einfach dazu und wenn man dann lange gelernt und gebüffelt hat, dann kann man sich so vielleicht auch belohnen. Es ist ja auch das Treffen der Freunde, das Genießen der Musik was da schön ist und nicht nur das Trinken.
Ich habe es aber auch schon erlebt, dass Menschen ganz gezielt Kummer wegtrinken wollen. So habe ich schon ein paar Mal einen Anruf bekommen, ob man sich nicht treffen könnte, die Freundin hätte Schluss gemacht und man will mal ordentlich einen Trinken gehen. Das mache ich dann als Freundin auch mal mit, wobei ich das nun wirklich selten mache und gefühlt ewig keinen Alkohol mehr getrunken habe, aber die Situation kennt man ja vielleicht.
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