Sich für Job bewerben und dann Extrawürste verlangen?
Bei uns auf Arbeit wird demnächst eine Veranstaltung stattfinden, mit der ich alle Hände voll zu tun habe. Jedenfalls wurde ich damit beauftragt, die Anmeldungen der Teilnehmer zu koordinieren und einige Helfer zu organisieren, weil das alleine gar nicht alles zu schaffen wäre von der Größe der Veranstaltung her.
Jedenfalls stand auch von Anfang an fest, an welchen Tagen die Helfer benötigt werden und wie lange etwa, also die exakte Uhrzeit. Wir können keinen Helfer entbehren und brauchen die wirklich von Anfang bis Ende und das habe ich auch so klar gemacht. Trotzdem hat sich eine junge Frau bei mir gemeldet, die (bevor ich ihr überhaupt zugesagt habe) ziemliche Extrawünsche hatte, was die Arbeitszeiten angeht. So wollte sie unbedingt früher gehen dürfen, weil sie eigentlich gar nicht so lange Zeit hat und ihr war das zu viel so lange an einem Tag zu arbeiten.
Dementsprechend habe ich sie natürlich nicht genommen, da wir jeden einzelnen Helfer bis zum Schluss brauchen und wenn jemand nicht so viel Zeit hat, dann hat er eben Pech. Könnt ihr verstehen, dass man sich für einen Job als Helfer meldet und dann Extrawünsche hat? Würdet ihr diese Extrawünsche auch einfordern, bevor die Zusage überhaupt vorhanden ist? Würdet ihr als Organisator bzw. Arbeitgeber diese Extrawünsche gewähren und berücksichtigen? Oder ist das zu viel verlangt?
Sind wir mal ehrlich, du brauchst Helfer und davon jede Menge. Aber dann nicht mal Abstriche zu machen wenn einer sich zwar anbietet, aber nicht voll da sein kann ist schon ein wenig Vermessen. Ich würde zusehen, dass sich diese Person noch mit einplanen lässt und wenn, dann wird sie halt nur als halber Helfer gewertet. Wo ist denn das Problem dabei? Besser einen mehr, als am Ende gar keinen zu haben.
Ich finde es schon sehr vermessen direkt zu fordern, dass man Helfer braucht aber diese dann auch bitte nur von Anfang bis Ende Zeit haben müssen und man ansonsten sich gar nicht erst melden muss. Von daher finde ich es hier eher der jungen Frau zu Gute gehalten, dass diese sich anbietet aber auch sagt was geht und was nicht geht und würde das nicht als Extrawurst abtun, sondern mich dafür bedanken für den Einsatz und schauen wie ich sie dann einplanen kann.
Du kannst nicht erwarten, dass jemand bei einer freiwilligen Veranstaltung sich extra ins Zeug legt wenn noch Forderungen aufgestellt werden. Würde zu mir eine Mail kommen, ich brauche Helfer die von 6-24 Uhr können und keine Ausnahme gemacht wird, könnte mir das mal Kreuzweise am Hintern vorbei gehen, da ich auch andere Dinge zu tun habe. Mit einer Absage auf ein Angebot mit weniger Umfang würde ich mir dann auch denken "haben offenbar genug Auswahl und brauchen mich nicht" und auch das würde mich dann kalt lassen. Aber wenn hinterher dann noch gejammert wird, dass es zu wenige Helfer waren hätte ich einen guten Grund noch weiteres Salz in die Wunde zu streuen mit der Absage, die auch noch schriftlich vorliegt. Sprich man kann dir das hinterher noch negativer auslegen wenn man es darauf anlegt.
Schreibe ich solche Dinge aus mit Helfern die gebraucht werden, dann gebe ich auch keinen Rahmen vor der strikt eingehalten werden muss sondern gebe die Zeiten vor, die man bräuchte. Kann dann einer nur die Hälfte auch wunderbar, dann ist der Bereich abgedeckt und ich brauche eher jemanden für die restliche Zeit. Für eine halbe Stelle jemanden zu finden ist einfacher, als wenn man jemanden von A bis Z braucht und danach sucht, da sich dann auch eher Leute dazu bereit neigen für weniger Stunden etwas zu machen.
Von daher teile ich das auch gerne von Anfang an in zwei Bereiche auf von der Zeit und nehme dabei auch Rücksicht und wenn jemand komplett könnte, wunderbar, der lässt sich dann flexibler einplanen aber ich muss ihn dann auch nicht zwangsläufig wenn es anders geht, direkt komplett einspannen sondern diesem auch ein wenig Luft lassen.
Ich denke auch, dass man in so einem Fall schon Zugeständnisse machen könnte, wenn man Helfer für so eine Sache sucht. Vielleicht findet man ja einen Helfer, der nur Vormittags kann, während ein anderer nur später Zeit hätte. Das würde dann doch auch passen. Ich würde so etwas daher nicht rundheraus ablehnen, sondern erst mal schauen, wie sich die Lage entwickelt, bevor ich dann hinterher ganz ohne Helfer da stehe, weil niemand die ganze Zeitspanne Zeit hätte.
Anders sieht es für mich natürlich bei einem anderen Job aus, für den man sich bewirbt und bei dem man dann direkt sagt, dass man an bestimmten Tagen keine Zeit hat oder solche Sachen. Das würde ich als Arbeitgeber dann auch nicht so unbedingt tolerieren. Aber in einem solchen Fall wie bei dir beschrieben wäre ich von der Anfrage auch nicht genervt, auch wenn diese Frau nicht die ganze Zeit helfen kann. Ich wäre auch eher dankbar, dass sie sich trotzdem angeboten hat.
Es geht um eine Veranstaltung und wenn ich das richtig verstanden habe, dann arbeiten die Helfer auf freiwilliger Basis mit, oder? Ich habe schon einige Veranstaltungen durch und ich kann auch nicht immer bis 18 oder 22 Uhr bleiben und das sage ich dann auch direkt. Schließlich hat man als Helfer auch ein Leben neben der Arbeit oder dem Verein und muss sich auch um andere Dinge kümmern.
Bei uns im Verein wird auch immer gesagt, dass man von Anfang bis Ende keinen Helfer entbehren kann, aber es ist oftmals möglich, dass ein Helfer früher geht, weil er noch etwas anderes vor hat. Teilweise wird dann zwischen den Helfern, die zu unterschiedlichen Zeiten können, eine Art Schichtbetrieb organisiert, so dass es keinerlei Engpässe gibt.
Bei einem Job bei einem Arbeitgeber würde ich einfach nachfragen, wie es geregelt ist, wenn es mal aufgrund eines Termins zu zeitlichen Engpässen kommt. Meistens kann man da problemlos etwas regeln ohne dass die Arbeitsleistung sinkt, besonders wenn solche zeitliche Engpässe nur in Ausnahmefällen vorkommen. Aber wenn es sich um eine freiwillige Sache handelt, kann man auch Kompromisse eingehen.
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