Sich frei nehmen, um sich um krankes Haustier zu kümmern?
Wenn ein Kind krank ist, dann nehmen sich die Eltern ja oft frei, um sich um ihr Kind zu kümmern. Allerdings ist das nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Tieren so. Erst kürzlich sah ich einen Bericht im Fernsehen, bei dem es um einen kranken Hund ging. Die Besitzerin kümmerte sich rund um die Uhr um das Tier, welches nur noch kurz zu leben hatte, nahm sich für das Tier frei und richtete auch ihre ganze Freizeit nach ihm aus.
Habt ihr euch schon einmal von der Arbeit frei genommen, um sich um euer krankes Haustier zu kümmern? War das wirklich nötig oder wart ihr ein wenig überfürsorglich? Inwieweit hat euer Arbeitgeber für so etwas Verständnis?
Was bleibt einem anderes übrig, notfalls muss es eben unbezahlter Urlaub sein. Nach Operationen muss man eben darauf achten. Bei manch schwerer Infektion geht es auch nicht anders. Schließlich bleiben Hund oder Katze nicht unbedingt von Nähten oder externen Fixateuren weg oder lassen Infusionen brav laufen.
Glücklicherweise musste ich noch nie von der Arbeit fernbleiben, weil ein Haustier krank war. Bis vor ein paar Jahren hätte ich mich auch unter allen Umständen ins Büro geschleppt und die Versorgung des Tiers so gut wie möglich anderweitig organisiert. Irgend jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis hätte sich schon gefunden.
Mittlerweile sehe ich das ganz anders. Familie hat Vorrang, und dazu gehören auch Haustiere. Ich habe zudem einen Job mit wenig Verantwortung, sodass nicht gleich die Welt untergeht, wenn die Akten mal drei Tage liegen bleiben. Zur Not würde ich unbezahlten Urlaub nehmen. Wochenlang könnte ich natürlich auch nicht fehlen, aber ein paar Tage würde ich mir einfach nehmen.
Auch wenn ein Tier sehr alt und krank ist, könnte ich mir vorstellen, ihm vor dem finalen Tierarztbesuch noch ein paar schöne Tage zu machen und dafür daheim zu bleiben. Aber wenn es sich planen lässt, nehme ich lieber regulären Urlaub. Man muss es ja nicht darauf anlegen, Ärger zu bekommen.
Es kommt darauf an um was für eine Krankheit es sich handelt. Wenn es möglich ist, nehme ich den kranken Hund mit auf die Arbeit. Ich habe da glücklicherweise sehr viel Spielraum was solche Sachen angeht und kann bei bspw. Magenbeschwerden auch stündlich oder nach Bedarf mit dem Hund rausgehen. Mein Niederlassungsleiter mischt sich da nicht ein, da es ihm lieber ist wenn ich mit Hund statt gar nicht anwesend bin.
Wäre es etwas Schlimmeres, wo es eben nicht nur darum geht, dass der Hund Betreuung benötigt, würde ich auch zu Hause bleiben. Auch da würde mir keiner einen Strich durch die Rechnung machen. Ich habe in Notfällen auch schon die Arbeit abgebrochen und bin Heim oder zum Tierarzt gefahren.
Mir ist einer meiner Hunde mal die Treppen hinunter gefallen und konnte danach nicht aufstehen. Ich habe direkt nach dem Telefonat meine Sachen gepackt, kurz Bescheid gesagt und bin direkt losgefahren. Denn auch wenn mein damaliger Freund zu Hause gewesen ist, bin ich es die die Verantwortung für die Hunde übernommen hat. Das heißt für mich dann auch da zu sein, wenn die mich brauchen.
Ich hätte in dieser Situation gar nicht weiter arbeiten und erst nach Feierabend zum Tierarzt fahren können. Für mich gehen solche Dinge definitiv vor.
Ich habe kein Haustier und musste demnach auch noch nicht bei der Arbeit frei nehmen, um mich darum zu kümmern. Aber eine Kollegin hat sich schon öfter frei genommen, um sich um ihre Katze zu kümmern, wenn diese krank war. So sind schon einige ihrer Urlaubstage drauf gegangen, weil sie zum Tierarzt musste oder sich zu Hause um das Tier gekümmert hat. Mein Chef hatte dafür aber immer Verständnis und so war es auch kein Problem.
Wenn eins meiner Tiere so krank ist, dass es Betreuung braucht oder so, dass der gesundheitliche Zustand instabil ist und sich recht schnell ändern kann, dann bleibe ich auf jeden Fall Zuhause und kümmere mich darum. Genau so nehme ich mir frei, um zum Tierarzt zu fahren, weil ich nicht einsehe, mein Tier mit irgendjemand anderem zum Tierarzt zu schicken.
Natürlich kann man nicht immer davon ausgehen, dass der Chef Verständnis dafür hat, dass man wegen eines Tieres nicht zur Arbeit kommt. Deswegen lote ich sowas immer schon am Anfang des Arbeitsverhältnisses aus und lasse mich dann auch gegebenenfalls krankschreiben, statt einen Urlaubstag zu nehmen, um mich um mein Tier zu kümmern.
Da ich nicht arbeite, war es bei uns bisher nie nötig, dass sich einer frei nimmt, weil ein Haustier krank war. So kümmere ich mich dann immer um das kranke Tier.
Bei Bekannten war es so, dass der Hund eine Augenerkrankung hatte und einige Male am Tag verschiedene Augensalben bekommen musste. Die Familie hat dann eine Liste aufgehängt, in die dann jedes Familienmitglied eingetragen hat, wann es welche Salbe verabreicht hat. Da alle zu unterschiedlichen Zeiten zu Hause waren, klappte das so immer ganz gut.
Eine Freundin hat sich auch frei genommen, als sie ihre Hündin kastrieren ließ. So kurz nach einer frischen Operation möchte und sollte man sein Haustier ja auch nicht alleine lassen. Mir wäre das auch zu riskant und ich würde mein Tier dann überwachen wollen.
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