Sich Essen von Freunden fürs Krankenhaus mitbringen lassen?
Als ich damals mal für eine Woche im Krankenhaus lag, habe ich das Essen dort immer gegessen, ohne mich großartig darüber zu beschweren. Soweit ich das in Erinnerung habe, konnte ich da immer zwischen mehreren Gerichten wählen, wobei da immer etwas dabei war, was ich ganz in Ordnung fand. Besonders lecker und schmackhaft war es nicht, aber es war okay für mich.
Meine Eltern und Freunde hatten mir da immer noch einige Snacks, Süßigkeiten und auch frisches Obst mitgebracht, aber bei den Hauptspeisen habe ich jedoch das gegessen, was ich im Krankenhaus so bekommen habe.
Nun habe ich kürzlich einen Artikel über das ungenießbare Krankenhausessen gelesen. Darin stand, dass sich gerade sehr viele junge Patienten einfach Essen von Freunden und Verwandten mitbringen lassen würden, da ihnen das Krankenhausessen nicht schmecken würden. Das könnten Pizzen sein, aber auch belegte Brötchen und Gerichte aus Restaurants, die zum Mitnehmen bestellt wurden. Es stand sogar darin, dass manche sogar Döner mitbringen würden.
Habt ihr euch immer Essen mitbringen lassen, als ihr im Krankenhaus lagt oder habt ihr einfach immer das Krankenhausessen gegessen? Inwieweit ist es überhaupt erlaubt, sich eigene Speisen mitbringen zu lassen? So ein Döner kann ja auch einen ziemlichen Gestank verbreiten.
Was hat das denn mit dem Alter der Patienten an sich zu tun? Ich wüsste nicht, warum ausgerechnet junge Menschen sich da Essen mitbringen lassen sollten. Wenn mein Großvater mit über 80 im Krankenhaus landet, bringt meine Oma ihm auch immer Essen mit, weil sie der Meinung ist, dass er da nichts vernünftiges bekommt und sonst verhungern würde.
Ich lag im Februar wegen der Geburt meines Sohnes mit ihm zusammen im Krankenhaus, das war nicht besonders lange. Das Essen war eigentlich recht lecker, muss ich sagen und es wurde auch darauf geachtet, dass man ausgewogen aussuchen kann, was man wünscht. Ansonsten war da auch genug Obst und ähnliches dabei. Irgendwelche Snacks, Obst oder andere Speisen habe ich mir da nicht mitbringen lassen, musste ich aber auch nicht.
Generell finde ich es auch nicht so gut, wenn man sich Speisen mitbringen lässt. Gerade bei so Sachen wie Pizza, weiß man nie, ob man es dann auch verträgt oder im schlimmsten Fall macht man dadurch die Erkrankung schlimmer oder bringt vielleicht auch noch etwas für eine Lebensmittelvergiftung mit.
Also als ich im Krankenhaus lag, habe ich mir mein Essen liefern lassen und Freunde und Bekannte haben mir immer etwas mitgebracht. Das Problem war im Krankenhaus zum Beispiel, dass Obst nur für Privatpatienten vorgesehen war und ich deshalb nur einen mickrigen Joghurt bekommen habe, obwohl ich ihn nicht mal so gut vertrage.
Auch wurde der Essensplan nie so ausgeführt wie ich ihn gewünscht habe, ich habe an sich etwas Anderes bestellt, bekam aber immer das Falsche, beziehungsweise Dinge, die ich bewusst abbestellt habe. Also haben mir Freunde und Bekannte teilweise auch das tägliche Essen mitgebracht, so bin ich halbwegs im Krankenhaus durchgekommen.
Zudem denke ich, dass auch Patienten ganz gut einschätzen können, was sie vertragen. Und auch Krankenhauskost kann bestialisch stinken und widerliche Düfte verbreiten, das hat auch nicht unbedingt etwas mit Döner zu tun. Wenn ich einen Döner haben möchte, weil ich den kompletten Tag hindurch nichts zu essen bekommen habe, weil nichts für mich dabei war, dann ist es halt so, dass ich auch Döner bestelle, wenn ich es denn aus gesundheitlichen Gründen darf.
Ich lag schon mehrfach im Krankenhaus, aber habe ich niemals darum gebeten, dass man mir etwas zu Essen mitbringt. In den meisten Fällen war es so, dass meine Freunde sowie Verwandte es mir angeboten haben, damit ich nicht an dem Krankenhausessen gehen musste. Es schmeckt auch eigentlich nicht im geringsten. Ich finde es gar ekelig und muss mich dadurch auch erbrechen, aber da ist jeder anders empfindlich.
Es gab beim letzten Mal viel Suppe, wo ich im Krankenhaus lag. Diese waren grausam und salzig. Deswegen hat mir mein Freund etwas Graupensuppe mitgebracht. Ich fand das wirklich süß und aufmerksam. Hätte er das nicht gemacht, hätte ich wirklich nichts gegessen. Es war nämlich ungenießbar.
Doch auch im Alltag gibt es nichts, was das Krankenhauspersonal wirklich kochen kann. Alles schmeckt zu übersalzen und teilweise auch wie Instant-Mist. Deswegen bin ich immer dankbar, wenn meine Freunde mir was mitgebracht haben. Es ist kein muss, weil ich mir auch schon mal zur Pforte des Krankenhauses eine Pizza liefern lasse. Mir ist das wirklich egal, aber ich esse da nichts mehr.
Ich war schon einige male im Krankenhaus gelegen und dabei auch in unterschiedlichen Häusern in unterschiedlichen Städten. Das Essen ist in manchen in Ordnung, in machen komplett grauenhaft und bei anderen dafür richtig gut. Pauschal kann man es also nicht sagen ob das immer etwas für mich wäre, zudem ich im Krankenhaus auch selten überhaupt Hunger habe und meistens auch wenig oder gar nichts esse.
Die städtischen kleinen Krankenhäuser waren eigentlich die besten. Dort hat das mit dem Wunschgericht welches man sich aus 5 unterschiedlichen aussuchen konnte auch immer gut geklappt. Nichts war verkocht oder versalzen und hatte auch Geschmack. In den Unikliniken sah das anders aus, da konnte man zwar ebenfalls bestellen aber im Endeffekt wurde geliefert was sie gerade hatten und wollten.
So landete bei mir trotz bestellter Vegetarischer Variante am Ende der Fisch und auch das Fleischstück bei mir auf dem Teller, zusammen mit einer "Suppe" die nur aus Wasser und 3 Bohnen bestanden hat. Joghurt und Obst gab es gar nicht, dass war alleine den Privatpatienten vorbehalten und wenn doch mal etwas für die Kassenpatienten abgefallen ist, dann war das Obst schon matschig und halb gammelig. Als einen ganz besonderen Witz habe ich es verstanden, wenn die Diabetiker nur Dinge mit Zucker hingestellt bekommen haben wie Griesbrei, Schokopudding und Milchreis der nur aus Zucker bestand und ebenfalls nicht zu genießen war.
Aber nicht immer hatte ich Besuch oder jemanden auch mitgeteilt, dass ich in der Klinik war. Somit war das mitbringen vom Essen dann schon schwierig, aber der Lieferdienst liefert auch auf die Station wenn man es entsprechend angibt am Telefon oder zumindest an die Pforte und man holt es dort ab. Kommt auch immer auf die Zeit drauf an, schlechtes Gewissen habe ich deswegen nicht und ich habe mich auch bei schlechtem Essen auch immer bei der Krankenhausleitung beschwert wie auch bei der Krankenkasse. Denn es ist unverschämt das Essen abzurechnen wenn es definitiv nicht zum Essen geeignet war.
Wenn man Pech hat, kann Krankenhausessen wirklich eine Zumutung sein. Gerade wenn man nach einer speziellen Ernährungsform lebt oder Allergien oder Intoleranzen hat, kann man mit gängigem Krankenhausessen richtige Probleme bekommen. Wünsche nach veganem oder vegetarischem Essen werden zwar aufgenommen, aber was dann im Nachhinein auf dem Teller landet, sieht wie schon beschrieben oft ganz anders aus.
Für Veganer gibt es daher ein Netzwerk extra für Krankenhausaufenthalte-Man kann sich registrieren und im Bedarfsfall bringen einem freiwillige Fremde Menschen, die ebenfalls im Netzwerk sind und in der Nähe des Krankenhauses wohnen, vegane Mahlzeiten vorbei.
Leidet man unter beispielsweise unter einer Fructose-Intoleranz und dies wird vom Krankenhauspersonal nicht ernst genommen oder aufgrund von Unkenntnis wird weiter Obst und Gemüse serviert, dann hat man ein richtiges Problem. In diesem Fall hat man wohl keine andere Wahl, als zu hoffen, dass ein Freund oder Verwandter einen mit verträglichem Essen versorgt, solange man ans Krankenbett gefesselt ist.
Da ich selber im medizinischen Bereich tätig bin und viele Jahre im Krankenhaus ausgebildet wurde und auch dort gearbeitet habe, weiß ich, dass das Krankenhausessen ein ständiges Streitthema ist. Man muss allerdings auch realistisch bleiben, was die eigenen Erwartungen angeht. Natürlich wird man in einer Klinik nicht so ein exquisites 3-Gänge-Menü aus nachhaltig angebauten Zutaten bekommen können, wie man es sich privat zuhause zubereiten würde. Das ist allein bei den Mengen und den Anforderungen an die Halt- und Lagerbarkeit nicht möglich. Noch dazu muss das Essen so gewählt werden, dass der Großteil der Patienten es auch isst und verträgt. Gefühlt jeder zweite Patient auf der internistischen Normalstation leidet an Bluthochdruck und muss auf den Salzgehalt des Essens aufpassen; also ist es kein Wunder, dass die Großküchen Speisen ausgeben, die einem "Gesunden" fad und nahezu ungewürzt vorkommen.
Solange es nicht zur Regel wird und es sich eher um Snacks und die ein oder andere Zwischenmahlzeit handelt, sehe ich kein Problem darin, dass man sich mal etwas Essbares von Bekannten mitbringen lässt. Süßigkeiten werden ja ohnehin bei fast jedem Angehörigenbesuch mitgeschleppt, und auch ein Brötchen vom Bäcker darf es mal sein. Aber manche Patienten müssen vor, während oder nach ihrer Diagnostik und Therapie bestimmte Ernährungsregeln beachten, und diese Maßnahmen sollte man definitiv nicht dadurch sabotieren, dass man einem kranken Bekannten Unmengen an Essen, das eben nicht in diesen Speiseplan passt, mitbringt und heimlich zusteckt - auch, wenn der Gedanke nett gemeint ist. Immerhin hat es seinen Sinn und Zweck, dass einem Hypertoniker salzarme Kost und Flüssigkeitsrestriktion verordnet und bei Pankreas- und Leberschaden fettreduzierte Kost eingetragen wird. Hält man sich nicht daran, schlägt sich das auf Dauer in den Laborwerten nieder und verlängert möglicherweise sogar den Aufenthalt unnötigerweise.
Am besten ist es immer, einfach kurz den behandelnden Arzt oder das Pflegepersonal zu fragen, was der Patient haben darf und was man ihm mitbringen kann, wenn man ihm etwas Gutes tun will. Damit zeigt man Kooperationsbereitschaft und Verständnis für die Einschränkungen, die der Krankenhausaufenthalt mit sich bringt, und dann fühlt sich auch niemand hintergangen. Wird eine Essensspende aber abgelehnt, dann sollte man sich auch daran halten, denn die Behandlung in einer Klinik ist nunmal kein Urlaub im 5-Sterne-Hotel und das Essen dort nicht nach Appetit und persönlichen Vorlieben, sondern nach Inhaltsstoffen und medizinischer Indikation ausgesucht. Und frei nach dem Motto "gute Medizin schmeckt nicht" muss man sich damit leider auch abfinden können.
Ich habe Freunden und Verwandten beim Besuch im Krankenhaus fast immer etwas mitgebracht. Von meiner Seite aus waren es meistens nur Kleinigkeiten wie Obst, Süßigkeiten oder ein Stück Kuchen, manchmal auch bestimmte Getränke. Aber gerade Ehepartner habe ich schon ganze Gerichte mitbringen sehen. Ich war noch nicht oft länger als ein paar Stunden selbst Patient in einem Krankenhaus, aber bei den bisherigen Besuchen hat mir das Essen dort auch so gut wie gar nicht geschmeckt.
Dass ein Krankenhaus nicht die Möglichkeiten hat herrliche Gerichte zu zaubern ist mir bewusst. Ich fand die Auswahl auf den Menükarten nicht schlecht, aber ich verstehe, dass man nach ein paar Tagen die Nase voll davon hat. Ich selbst bin auch kein großer Fan von Kantinen, für mich sind solche Menüs generell nichts. Ich finde es darum ganz normal, dass man befreundeten Patienten eine Freude machen möchte. Eine leckere Mahlzeit wie man sie kennt und liebt ist der Genesung ja auch ganz zuträglich.
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