Sich durch viele Hobbys gestresst und überfordert fühlen?

Ich habe es schon einige Male bei Freunden miterlebt, dass sie sich durch ihre Hobbys und Interessen irgendwann gestresst und überfordert gefühlt haben. Da war es beispielsweise ein "Muss", mit dem Kumpel dreimal wöchentlich an festen Tagen und zu einer festen Uhrzeit ins Fitnessstudio zu gehen. Dazu gab es dann noch irgendwelche Vereine, bei denen man angemeldet war und da gab es dann auch noch das Instrument, mit dem regelmäßig üben wollte.

Im Endeffekt artete die Freizeitgestaltung bei einigen dieser Freunde in purem Stress aus und sie hetzten von einem Termin zum anderen oder sie kamen gar nicht dazu, mal durchzuschnaufen und einfach mal das zu tun, auf was sie in dem Moment wirklich Lust gehabt hätten.

Das kann ich für mich gar nicht so recht nachvollziehen. Das ist meiner Meinung nach auch nicht der Sinn von Hobbys, die man ja freiwillig machen sollte und deshalb, weil man wirklich Lust darauf hat und das gerne macht. Kennt ihr das von euch und habt ihr euch schon durch zu viele Hobbys überfordert gefühlt, weil ihr nichts davon vernachlässigen wolltet?

Ich glaube ein Hobby sollte immer Entspannung und ein Ausgleich zum Alltagsstress sein. Allerdings hat man auch eine große Auswahl an Sachen, die man machen kann und da kann so eine Überforderung auch schnell entstehen. Gerade bei sportlichen Erfolg muss man ja auch dranbleiben und kann es bestimmt nicht so gut ertragen sich da mal zurück zu nehmen. Wenn ich ein Hobby ausübe möchte ich da meinen Spaß haben, Ablenkung haben und nicht Stress haben.

Eines meiner Hobbys hat mit dem Theaterspielen zu tun. Das ist tatsächlich ein Hobby, das in der Endphase vor der Premiere ziemlich stressig werden kann. Die letzte Probenphase wird erfahrungsgemäß stressig und hektisch und ist oft von Versagensangst und Lampenfieber begleitet: "Das schaffen wir nie. Es wird ein Fiasko werden." Am stressigsten sind meistens die Schlussproben, die Generalprobe und die Stunden vor der Premiere. Das ist dann vorübergehend alles andere als ein Hobby zum Entspannen und Spaßhaben. Aber insgesamt gesehen macht es trotzdem Spaß und gibt mir am Ende ein Gefühl von Zufriedenheit und Erfüllung.

Da ich in der Kinder- und Jugendhilfe tätig bin gibt es keinen gleichbleibenden Arbeitsplan und ich kann tatsächlich seit acht Jahren keinem festen Hobby mehr nachgehen, da es mit der Diebstplangestaltung nur selten möglich ist, immer den gleichen Tag in der Woche frei zu bekommen. Ich hätte aber gern ein festes Hobby. Ich hatte feste Hobbies, die ich irgendwann ausgegeben habe, da ich ihnen nicht mehr regelmäßig nachgehen konnte. Somit hat das Einhalten der Termine Stress für mich bedeutet und ich habe mir neue Hobbies gesucht, denen ich Zuhause nachgehen kann.

Ich habe aber einige Freunde, die in der Woche mehreren Hobbies nachgehen und mir oft davon berichten wie stressig das manchmal nach der Arbeit noch ist. Sie haben geregelte Arbeitszeiten. Ein Hobby ist für mich aber etwas, was entspannt auszuführen sein sollte. Etwas an dem man Freude hat und dies nicht mit Stress verbinden muss. Ich häkele zum Beispiel gern und dafür brauche ich keine festen Zeiten. Zum anderen habe ich immer gern Zumba gemacht, was bei meinen Arbeitszeiten für mich besser Zuhause auszuüben ist. Seitdem habe ich auch wieder Spaß daran.

Man sollte für sich entscheiden ob das Hobby in den Zeitplan passt und Freude daran haben. Ich habe damals Kinder im Kindergarten betreut, die teilweise drei oder mehr feste Angebote in der Woche hatten. Irgendwann wird somit ein Hobby eher zum Zwang und das sollte nicht passieren. Mein Motto ist lieber weniger Hibbies nachzugehen, für die man aber auch Zeit hat und somit ohne Stress auch nicht die Freude daran verliert.