Sich durch Egoismus besser fühlen?

vom 10.10.2017, 18:15 Uhr

Ich habe von einer Studie gelesen, nach der Männer angeblich geiziger sein sollen. Laut dieser Studie sollen sich Männer viel besser fühlen, wenn sie egoistischer handeln, während Frauen sich besser fühlen würden, wenn sie teilen und großzügig sind. Ich halte diese These für sehr gewagt.

Denn je nach Situation fühle ich mich auch besser, wenn ich egoistisch handle. Gesunder Egoismus gehört zum Leben nun mal dazu und bevor ich ausgenutzt werde und mich schlecht fühle, bin ich auch egoistisch. Wie seht ihr das? Fühlen sich nur Männer besser, wenn sie egoistischer agieren oder ist das Blödsinn?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kenne jemanden der sehr egoistisch ist und das kommt nicht immer gut an. Da frage ich mich, ob sich diese Person auch durchweg gut fühlt. Ich würde mich nicht als besonders egoistisch bezeichnen und komme gut damit zurecht. Mir macht es nichts aus, auch mal an andere zu denken.

Allerdings denke ich, dass es durchaus normal ist, dass man auch mal an sich selbst denkt und sich deswegen dann nicht gleich schlecht fühlen muss. Da kommt es sicher darauf an, in welcher Situation das ist. Wenn ich dadurch jemanden hängen lassen würde, würde ich mich nicht damit gut oder besser fühlen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es ganz normal, dass man zuerst an sich denkt und dann erst an andere. Schließlich muss man in erster Linie sein ganzes Leben lang mit sich selbst glücklich sein. Soziale Kontakte und Interaktionen mit anderen Menschen sind nicht unwichtig, aber zuallererst sollte man schon an sich und seine Bedürfnisse denken.

Das bedeutet für mich aber nicht, dass man dann direkt in unangenehmer Weise egoistisch oder anderen Menschen gegenüber negativ eingestellt ist. Vielmehr bin ich der Ansicht, dass es auch für andere Leute angenehmer ist, wenn jemand ein eigenes Leben führt und sich selbst nicht zurückstellt. Völlig altruistische Menschen empfinde ich persönlich oft als eher anstrengend und oft auch ziemlich penetrant.

Die Überlegung, dass Männer eher egoistisch sind, während Frauen zuerst an sich und dann erst an andere denken, finde ich ziemlich klischeehaft. In der Vorstellung einiger Leute mag das sicher so sein, aber für mich ist das eine veraltete und sicher auch falsche Sichtweise. Langweilige Mädchen, die immer nur um andere besorgt sind und sich am liebsten für andere Leute aufopfern würden, gibt es natürlich ebenso wie irgendwelche Kerle, die das Gefühl haben, die einzigen relevanten Personen auf dieser Erde zu sein.

Beides finde ich nicht ansprechend und ich denke auch nicht, dass man so eine klare Trennung machen kann. Es gibt auch Männer, die zuerst an andere denken und es gibt Frauen, für die zunächst ihr eigenes Leben im Mittelpunkt steht.

Mit welcher Einstellung man sich besser fühlt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde ja auch dazu tendieren, dass man sich besser fühlt, wenn man zuerst an sich denkt und schaut, dass es einem selbst gut geht. Andere Menschen fühlen sich vielleicht besser, wenn sie sich für andere aufopfern. Pauschal beantworten kann man diese Fragen nicht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es um ehrlich zu sein schon wichtig, dass ein gesunder Egoismus vorhanden ist, weil das vollkommen natürlich und menschlich ist. Man sollte sich immer sehr wichtig nehmen, aber auf keinen Fall übertrieben. Es ist aber nicht unnormal, wenn man sich in vielen Situation als erstes berücksichtigt statt immer andere. So sollte es aber auch in vielen Bereichen und Situationen sein, wenn wir doch mal ehrlich sind.

Ein gesunder Egoismus muss einfach sein, aber leider wird gesellschaftlich von vielen immer so getan, als wenn das total schrecklich sei. Dabei sage ich immer, dass sich sicherlich fast niemand davon freisprechen kann, in manchen Situationen egoistisch gehandelt zu haben und das ist auch gar nicht weiter dramatisch.

Ich denke auch mal mehr an mich und finde das ganz gesund. Man sollte sich niemals vergessen, nur weil man jemand anderen gerne hat oder lieber hat. Sich selber darf man einfach nicht vergessen und das haben aber schon viele Menschen getan.

Ich kann auch nicht beurteilen, ob Männer automatisierter mehr an sich denken, als Frauen. Ich bin jedenfalls dann eher Mann statt Frau, um ehrlich zu sein. Denn ich bin der Meinung, dass ich vorgehe und das erst danach ich anderen helfen werde. Wieso? Ganz einfach, wenn es mir dreckig geht, kann ich auch nicht sehr gut für andere da sein - so sehe ich das.

Ich brauche auch einen gewissen Egoismus, um gewisse Dinge im Alltag regeln zu können und ich denke, dass man das nicht vergessen sollte. Egoismus ist immer eine Frage der Intensität und wenn alles im Rahmen ist, dann empfinde ich es als gesund.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde das nicht verallgemeinern wollen, sondern es einfach von der jeweiligen Situation abhängig machen. Manchmal fühle ich mich in der Tat besser, wenn ich egoistisch handle, aber in anderen Situationen ist es dann so, dass ich mich besser fühle, wenn ich mich großzügiger verhalte und meine Sachen teile. Da ich mich manchmal eben auch mit Egoismus besser fühle, würde ich nicht sagen, dass dieses Phänomen nur Männer betrifft.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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