Sich durch Belohnungssystem wie ein Kind fühlen?

Unsere Trainerin im Sportverein kam auf die tolle Idee, dass sie sich aufschreibt, wer in diesem Monat am fleißigsten bzw. regelmäßigsten an den Stunden teilnimmt. Sie meint damit die Motivation zu fördern und eher zum Sport zu animieren.

Nun habe ich schon gehört, dass sich einige darüber lustig gemacht haben und meinten, dass sie sich wie die Kinder fühlen würden, die für besonders gute Leistungen ein Bonbon bekommen würde. Ich muss auch sagen, dass ich es schon ein bisschen komisch finde. Da die meisten in der Gruppe doch Erwachsene sind und eben ein paar Jugendliche.

Würdet ihr euch durch ein Belohnungssystem wie ein Kind fühlen? Könnt ihr nachvollziehen, dass nun manche Mitglieder so denken?

Ich habe letzten Monat angefangen in ein Fitnessstudio zu gehen, ich habe ein Vertrag abgeschlossen, mir wurden Geräte erklärt, und zum Schluss Habe ich einen Plan von diesem Fitnessstudio bekommen wo draufsteht "Prämien-Programm" dass wie folgt funktioniert: Du trainierst innerhalb von 8 Wochen 20-mal und du wirst für dein regelmäßiges Training von uns belohnt!

Also ein Belohnungssytem für Jugendlich/Erwachsene die ins Fitnessstudio gehen. Innerhalb dieser 8 Wochen gibt es insgesamt 5 Prämien die mann bekommen kann, ich habe bereits 2 erhalten. Ich finde so etwas echt super und denke nicht dass ein Belohnungsystem ausschließlich nur für Kinder sein sollte.

Es ist doch immer die Frage wie das Belohnungs- oder Prämiensystem dann aussehen soll. So wie Silasbeb das beschreibt hat das bei weitem nichts mehr damit zu tun, das man sich dann anschließend wie ein Kind fühlt, da wird ein zusätzlicher Anreiz geschaffen regelmäßig ins Fitness Studio zu gehen und gerade am Anfang den inneren Schweinehund ein wenig besser zu überwinden, weil man sich eine Kleinigkeit erarbeitet.

Gerade beim Sport finde ich das gar nicht schlecht, dann die Ergebnisse sieht man nun mal nicht innerhalb von wenigen Tagen und man muss sich erstmal an den neuen Wochenrhythmus mit Sport gewöhnen. Ähnlich ist es aber auch, wenn man schon lange Sport macht, da sieht man dann irgendwann keine Erfolge mehr oder nur noch minimale und warum da nicht auch von außen nochmal einen Anreiz setzten, das man durchhält.

Ich finde das völlig in Ordnung, wenn man für Leistungen auch einen Anreiz setzt. Bei der Arbeit kennen das ja auch sehr viele, da kann es durchaus sein, das mal ein Bonus ausgezahlt wird und das ist im Endeffekt nichts anderes, als ein Belohnungssystem, weil man das Jahr über eben einen guten Job gemacht hat. Würde das irgendwer als kindisch ansehen? Ich glaube nicht.

Die Idee finde ich generell gar nicht so schlecht, weil es wirklich viele Leute zu geben scheint, die beim Sport nicht besonders viel Disziplin haben und oft Ausreden finden warum Sport heute überhaupt nicht geht. Und das betrifft hauptsächlich Erwachsene, jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder beim Sport begeisterter und regelmäßiger dabei sind.

Die Frage wäre für mich dann eher, ob dieses System tatsächlich etwas bringt. Es gibt ja Untersuchungen die zeigen, dass Routine das beste Mittel ist wenn man regelmäßig Sport treiben will. Also, dass es einfach normal wird, dass man jeden Abend auf dem Weg nach Hause beim Fitnessstudio vorbei fährt oder jeden Morgen vor dem Frühstück joggen geht. Das kann ein Belohnungssystem vielleicht unterstützen, aber letztendlich muss man selber die Disziplin aufbringen bis man die Routine verinnerlicht hat.

Es kommt sicherlich auch darauf an wie das Ganze vermittelt wird. Wenn man es von den herab erklärt und dann die Teilnehmer noch klein wirken lässt, entsteht schnell der Eindruck, dass man wieder Kind ist. An sich finde ich dieses System, wenn es beispielsweise noch eine Belohnung für diejenigen, die immer kommen beinhalten würde. super. Irgendwie muss man ja auch dafür sorgen, dass die Leute motiviert sind und auch einen Fortschritt bei sich sehen. Im Sportlichen macht das viel Sinn ohne gleich wieder Kind sein zu müssen.