Sich bei Romanen aus Sicht von Tier hineinversetzen können?
Ich habe vor einiger Zeit einmal ein Buch namens "Sex and the Kitty" gelesen, welches eine Katze als Hauptfigur hatte. Ich fand den Titel ganz witzig und da ich eigentlich noch nie einen Roman aus der Sicht eines Tieres gelesen habe, habe ich das Buch einfach einmal ausprobiert und gelesen.
Abgesehen davon, dass mir die Handlung nicht gefallen hatte, konnte ich mich aber auch gar nicht in die Hauptfigur, also in die Katze hineinversetzen. Verwunderlich ist das eigentlich nicht und ich hatte schon vorher gedacht, dass mir das Buch deshalb bestimmt nicht gefallen würde, wobei ich es dennoch aus Interesse lesen wollte. Mich hat es aber schon sehr gestört, weil es mir eigentlich schon wichtig ist, dass ich mich bei Romanen wenigstens halbwegs mit der Figur identifizieren kann. Das ging hierbei aber nicht.
Lest ihr gerne Bücher mit Tieren als Hauptfigur? Könnt ihr euch dann in das Tier hineinversetzen und kann euch das Buch dennoch gefallen, auch wenn ihr es nicht könnt?
Die Annahme, dass ein Roman aus Sicht eines Tieres geschrieben wurde, stimmt doch eigentlich gar nicht. Der Roman wurde aus Sicht eines Charakters geschrieben, vom dem der Autor behauptet, das es sich um ein Tier handelt. Dieser Charakter hat in der Regel sehr viele menschliche Züge und menschliche Gedanken und auch ohne Biologin zu sein halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass echte Tier tatsächlich so denken.
Ich muss mich nicht unbedingt mit irgendeinem Charakter in einem Roman identifizieren können um den Roman zu mögen und ich muss mich auch nicht unbedingt in die Geschichte hinein versetzen können. Wenn man Thriller ließt will man das vielleicht auch gar nicht so unbedingt.
Für mich muss ein Roman gut geschrieben und die Geschichte gut konstruiert sein und genau da liegt bei allen Tierromanen, die ich bisher angetestet habe das Problem. Es reicht eben nicht einen Roman "aus der Sicht" eines Tieres zu schreiben, dieser Witz wird schnell alt, aber viele Autoren verlassen sich eben darauf, dass dieser Gimik die Geschichte irgendwie trägt, was natürlich nie funktioniert. Jedenfalls bei mir nicht.
Wenn ich überlege, was für Romane mit Tieren ich so gelesen habe, dann finde ich "Felidae" recht gelungen. Aber die Katzen sind eben viel mehr Mensch als Katze. Bei "Glenkill" machen die Schafe noch relativ viel Spaß, aber auch sie sind eben sehr menschlich, In der Fortsetzung "Garou" lässt das ganze schon sehr nach. Ab und zu finde ich so einen Roman nett, aber ständig möchte ich das nicht lesen.
Wobei das bei anderen Romanen auch nicht anders ist. "Er ist wieder da" hat sehr amüsante Momente. Das Buch lässt sich gut lesen. Aber eine Fortsetzung wie Hitler sich in unserer Zeit schlägt, die muss ich nicht dringend haben.
Allerdings identifiziere ich mich in der Regel nicht mir Personen aus Büchern. Wenn mir das wichtig wäre, dann wäre meine Leseliste arg eingeschränkt. Es ist einfach immer eine Frage, wie gut ein Autor es hinbekommt, die Handlung und Personen als ganz natürlich darzustellen. Recht gut gelungen finde ich da zum Beispiel die "Zamonien" Bücher von Walter Moers.
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