Sich bei Polizei nach stattgefundenen Verbrechen erkundigen?

vom 02.10.2018, 07:40 Uhr

Bei Facebook wird in einer regionalen Gruppe gerade heftig diskutiert. Auf einem örtlichen Supermarkt-Parkplatz soll eine 13-jährige von 5 Männern vergewaltigt worden sein und jemand wollte wissen, ob die Täter inzwischen schon geschnappt worden sind. Viele reagierten eher geschockt, da diese Meldung eben neu war. Daraufhin meinte dann eine Userin, sie hätte soeben bei der Polizei angerufen und sich erkundigt und dass man ihr mitgeteilt hätte, dass diese Tat nie stattgefunden hätte.

In welchen Situationen würdet ihr bei der Polizei persönlich anrufen und euch erkundigen, ob bestimmte Verbrechen tatsächlich stattgefunden haben? Findet ihr so ein Verhalten sinnvoll? Ich meine, die Polizei ist so schon unterbesetzt. Kann es da nicht sein, dass die Polizei dann nicht dort ist, wo sie wirklich gebraucht wird, weil sie aufgehalten worden ist?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Der Notrufnummer der Polizei sollte tunlichst nur in echten Notfällen betätigt werden. Für alle anderen Belange gibt es durch Suchmaschinen im Internet zu erfahrende "Servicenummern". Auch ist die Polizei in einigen Bundesländern im Internet bestens aufgestellt. Zitat:

Um auch auf Facebook und Twitter als Polizistinnen und Polizisten "auf Streife zu sein", hat die Polizei auch die Möglichkeit geschaffen, personifizierte Accounts auf Twitter und Facebook zu betreiben.

Da sieht man dann auch, ohne selbst in Facebook etc. angemeldet zu sein, was gerade an Einsätzen gefahren wurde, die irgendeine öffentliche Relevanz haben. Dabei gilt eine Einschränkung: Berichte über Suizide und dergleichen werden grundsätzlich nach Pressecodex behandelt, also nur in Ausnahmefällen veröffentlicht. Informationen, die aus ermittlungstechnischen Gründen zurückgehalten werden müssen, werden nach wie vor anonym behandelt.

Anfragen und Meldungen über gefahrenbringenden Straßenzustand (Ölspur) zum Beispiel über ein anderes Formular werden in der Regel nur dann an die zuständige Dienststelle weitergeleitet und zeitnah beantwortet, wenn der Fragesteller oder Hinweisgeber seine Identität preisgibt, eine gültige Emailadresse, Angabe der Anschrift, unter der er aktuell polizeilich gemeldet ist. Sind die entsprechenden Felder nicht ausgefüllt, kann das Formular nicht gesendet werden. Das soll Missbrauch und Denunziantentum verhindern helfen.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn man nicht selber betroffen ist, finde ich es schlimm, wenn man die Polizei damit nervt. Wir hatten mal den Fall, dass auf der Baustelle meines Schwiegervaters ein großer Unfall war. Es war aus den Nachrichten nicht ersichtlich ob es Tote gab, was durchaus möglich gewesen wäre. Lange haben wir überlegt, ob wir deswegen anrufen, aber man wollte es ja wissen.

Da arbeitet ja auch nicht nur einer und daher hätte es bis zur überbrachten Todesnachricht wohl auch eine Weile gedauert. Daher haben wir dann angerufen oder besser gesagt mein Mann hat angerufen und da wurde ihm dann mitgeteilt, dass nur der Kranfahrer im Krankenhaus ist und es dem aber auch gut gehen würde.

Letztendlich sah das alles furchtbar aus und so waren wir froh, dass wir diese Information bekommen haben. Wegen irgendeinem Mist, den man bei Facebook liest würde ich mich da aber nicht melden, immerhin arbeiten die ja da auch und haben jede Menge zu tun, da kann so ein Anruf schon sehr behindernd sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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