Sich bei Flugbuchung über Kleinkinder informieren?
Eine Bekannte von mir fliegt demnächst in den Urlaub und sie ist da etwas vorbelastet. Sie hatte einmal einen sechsstündigen Flug und nicht weit von ihr saß eine Familie mit einem Baby und einem Kleinkind. Die beiden haben fast den kompletten Flug über und bei jeder Ansage der Flugbegleiter geheult. Meine Bekannte dachte wirklich, dass ihr der Kopf platzt und sie war total fertig als das Flugzeug endlich gelandet war.
Das will sie kein weiteres Mal mitmachen und seitdem fragt sie daher auch immer bei einer Flugbuchung ob den Kinder an Bord wären. Manche Airlines geben Auskunft, andere eher nicht. Sie weiß aber inzwischen schon an welche sie sich wenden muss. Natürlich kann man nicht ausschließen das noch später eine Familie Tickets bucht, aber man kann zumindest den Wunsch äußern, dass man nicht in der Nähe einer Familie sitzen will.
Ich selbst fliege demnächst auch mit meinem Freund weg und ich überlege daher auch schon diesen Wunsch bei der Flugbuchung zu äußern. Ich habe auch Angst davor das ich mir über Stunden das Geplärre von einem Kind anhören muss, dass muss wirklich nicht sein. Wie ist das bei euch so? Achtet ihr darauf das kein Kind in der Nähe sitzt, wenn ihr einen Flug bucht? Oder ist es für euch ok sich über Stunden lang beim Fliegen das Heulen von einem Baby anhören zu müssen?
Ich finde das ein wenig albern. Irgendwo habe ich auf solchen Reisen festgestellt, dass der eigene Geduldsfaden so oder so relativ dünn ist und zusätzlich immer irgendein Mitreisender nervt. Nur weil ein Baby an Bord ist, muss das ja nicht durchgehend schreien.
Ich habe es auch schon erlebt, dass eine Oma und ihre Enkelin im Grundschulalter nervten, wobei es ständig um einen Fleece-Pullover ging. Auf einer anderen Reisen hat sich hinter uns ein Rentnerpaar seine Filmaufnahmen auf der Videokamera angeschaut inclusive Ton, den man angeblich nicht abschalten konnte. Da bei uns nur ein stetes Rauschen ankam, habe ich dann irgendwann angeboten, dass ich mal den Ton abschalte, da wurde es ruhiger.
Auf der selben Reise allerdings auf der Hinfahrt, nervte dagegen ein Mädchen im späten Teenageralter, das mit seiner Patentante unterwegs war und wirklich zu allem und jenem mit nölender Stimmlage seine unqualifizierte Meinung kundtat. Ich überlegte den Busfahrer zu bestechen sie an der nächsten Raststätte zu vergessen.
Es ist natürlich klar, das plärrende Kleinkinder nerven, aber die sind es nicht allein. Je nach Situation hätte ich die gern gegen andere Nervbratzen eingetauscht. Wenn man seine Ruhe will, hilft nur der Privatjet.
Ich habe noch nie nachgefragt, ob eine Familie mit Kleinkind in meiner Nähe sitzt und das würde ich auch nicht tun. Sicher kann es schon ziemlich stören, wenn neben einem die ganze Flugdauer ein Kind weint, das sehe ich ein. Aber ich hatte mal zwei Frauen neben mir, die sich fast die ganze Zeit bei einem Flug über neun Stunden unterhalten haben und das auch in einer ziemlichen Lautstärke. Das fand ich auch ziemlich nervig, aber ändern kann man es ja nicht.
Ich möchte damit sagen, dass es zwar vielleicht etwas bringt, dass man durch so eine Frage oder Bitte nicht in der Nähe eines Kleinkindes sitzt, dass es aber trotzdem möglich ist, dass man sich durch andere Mitreisende gestört fühlt. Man kann eben nicht alles planen.
Wir flogen auch einmal mit unserer gerade zwei Jahre alt gewordenen Tochter. Sie hatte ein eigenes Flugticket, eher wollten wir nicht zusammen verreisen. Sie sollte schon einen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz im Flugzeug haben. Darauf legten wir wert. Auf unserem Flug waren zwei Babys und zwei Kleinkinder unter zwei Jahre. Die Kleinen saßen alle in der ersten Reihe allein.
Und das erstaunliche an der Angelegenheit war, dass sie lieb und leise waren. Probleme hatten eher die älteren Kinder. So mussten sich zwei dreijährige Jungen übergeben. Unsere Kleine war locker drauf und machte keinerlei Schwierigkeiten. Start und Landung überbrückten wir mit einer Nuckelflasche voller Tee. Das klappte prima und im Gegensatz zu mir hatte sie keine Probleme mit den Ohren.
Wir haben uns so sehr auf unser Baby gefreut und standen das allen werdenden Eltern zu. Da wäre es für uns gerade zu anstößig gewesen, würden wir es missbilligen, wenn andere Kleinkinder ebenfalls am Flug teilnehmen. Solche Gedanken hatten wir tatsächlich niemals. Das wäre ja irgendwie wie eine Kinderkrippe ohne Kinder, weil wir wollten, dass dort nur unsere Tochter wäre. Ein echt bescheuerter Gedanke.
Ich bin Mutter von 2 Kindern, daher kann ich schon verstehen, was du meinst, aber so ist es nun mal. Wir kommen alle nicht erwachsen auf die Welt und Kinder neigen manchmal dazu einfach mal blöd drauf zu sein, wenn sie zu wenig Schlaf hatten. Wir hatten einen Flug mit meinem Sohn, der da gerade 3 war, seine Schwester 1,5 Jahre. Beide haben fast 2 Stunden super durchgehalten. Wir hatten einen kleinen Koffer nur mit Spielsachen dabei. Nun war es aber so, dass wir in Richtung Ende gingen und meine Tochter nun eingeschlafen war, mein Sohn aber absolut übermüdet wach war.
Er hatte dann gefühlt ständig eine Frage, was auch okay war, aber gerade bei der Landung war es dann bei uns sehr laut. Mein Sohn wollte raus, Urlaub machen, meine Tochter hatte keinen Bock auf aufwachen und wollte schlafen. Geschrei war da und stell dir mal vor, das war für alle um uns sitzenden Menschen okay, weil Kinder nun mal so sind.
Natürlich macht es hier einen Unterschied, ob es um 10 Minuten oder um 6 Stunden geht, aber man kann sich ja auch selber etwas auf die Ohren packen und dann hört man das auch nicht mehr so. Tatsächlich ist ein genervter Blick nicht hilfreich, da werden Eltern eher gestresster und bekommen das Kind dann noch weniger beruhigt. Das bringt dir dann auch nichts, also pack dir was auf die Ohren und gut ist. Man muss auch mit Mitmenschen leben, egal wie alt sie sind.
Ich finde es auch nicht so toll, wenn ältere Menschen im Flugzeug brüllen wie ihr Stuhlgang war, nur weil sie es nicht mehr selber hören, aber so etwas gibt es auch. Damit lebe ich auch. Nachzufragen ob Familien dabei sind, finde ich daher für dich sicherlich nachvollziehbar, aber schon einigermaßen albern.
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