Sich aus Scham keine Hilfe holen?
Weltweit gibt es sehr viele Menschen, welche entweder schlimme Situationen durchgemacht haben und traumatisiert sind oder in der Gegenwart im Alltag sprichwörtlich durch die Hölle gehen. Menschen können aufgrund solchen Gegebenheiten sehr schnell psychisch krank werden, oft erst schleichend und dann zunehmend mit immer mehr Symptomen, welche auch von Menschen von außen manchmal, jedoch nicht immer wahrnehmen können oder wollen.
Betroffene wollen und können auch manchmal nicht einsehen, dass sie Probleme haben und wenn doch, dann schämen sie sich das vor Anderen zuzugeben und zu zeigen aufgrund von Stigmatisierungsängsten oder das man nicht mehr ernst genommen wird. Kann man die Angst nachvollziehen, wenn Menschen sich aus Scham keine Hilfe holen?
Ist unsere Gesellschaft in weiten Teilen noch nicht bereit zu akzeptieren, das psychische Erkrankungen zwar Krankheiten sind, die Betroffenen dadurch aber nicht gleich ihre Würde und Rechte an einer Pforte abgeben? Als Gesellschaft möchte man immer den Anspruch haben Tolerant zu sein. In vielen Teilen sind wir untereinander aber leider nicht tolerant, was sich so schnell auch nicht ändern wird.
Meiner Meinung nach ist oft weniger Scham als vielmehr an absoluter Mangel an langfristigen Angeboten die größte Schwelle, eine Therapie anzufangen. Leider gibt es zwar in jeder dritten Straße einen Zahnarzt, aber einen Psychiater oder Psychotherapeuten zu finden, der freie Plätze anbietet ist schwierig.
Sicher gibt es auch Menschen, die aus Scham jede Hilfe erstmal ablehnen oder nicht einmal erkennen, dass sie ein Problem haben. Gerade im Suchtbereich herrscht viel Verleugnung. Und noch immer herrscht bei vielen Männern der Glaube vor, Probleme lange Zeit alleine lösen zu müssen. Dann gibt es ja noch, wie man auch hier im Forum schon lesen konnte, die verbreitete Tendenz, Depression als Faulkrankheit oder ein mangelndes Zusammenreißen ab zu klassifizieren. Wie sollen dann Betroffene ihre Krankheit dann als solche erkennen können?
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