Sich aufschreiben, wie viel Zeit ihr mit anderen verbringt?

Ich habe bereits in einem anderen Thema meine aktuelle Situation geschildert, nämlich dass ein Kumpel von mir sich aus unserem Freundeskreis ausklammert, da er einen Neuzugang nicht leiden kann. Dies bedeutet für mich extremen Stress, da er mich besonders gerne mag und ich ihm eben auch beistehen soll und Zeit mit ihm verbringen soll, was nun natürlich wesentlich schwieriger ist, da ich auch noch gerne viel Zeit mit unserem eigentlichen Freundeskreis verbringen mag.

Da er mir regelmäßig vorwirft, dass wir kaum Zeit miteinander verbringen und mir das mittlerweile sehr auf die Nerven geht, habe ich nun angefangen, mir diese gemeinsamen Zeiten aufzuschreiben. Damit kann man Diskussionen gleich aus dem Weg gehen, denn so ist es eben keine subjektive Wahrnehmung mehr, sondern man weiß ganz genau, wann, wo und wie man etwas miteinander unternommen hat. Er zweifelt da noch ein bisschen (wahrscheinlich auch weil er weiß, dass ihm dann die Grundlage zum Meckern fehlt), aber ich bin damit sehr zufrieden, auch wenn ich es traurig finde, dass mir zur Zeit wenig andere Möglichkeiten bleiben, wenn ich den Stress vermeiden und ihn nicht verlieren möchte.

Nun würde ich gerne mal von euch wissen, ob ihr bereits einmal in einer ähnlichen Situation wart, dass ihr euch die Zeit aufgeschrieben habt, die ihr mit anderen verbracht habt? Wenn ja, wie kam es dazu? Welche Erkenntnisse habt ihr daraus gewonnen?

Ich wäre nicht dazu bereit so etwas zu machen, wenn ich ehrlich bin. Wenn ein Freund meckert, weil er sich selber ausgrenzt, dann ist das wohl auch seine Schuld. Als erwachsener Mensch kann man ja durchaus auch mal mitgehen, wenn man eine bestimmte Person nicht mag. Ich denke, dass das nicht deine Aufgabe ist, dass du dich mit ihm triffst, wenn er sich ausgrenzt. Ich würde da auch nicht ewig diskutieren an deiner Stelle.

Ich würde nun auch nicht auf die Idee kommen, mir aufzuschreiben, wie viel Zeit ich mit anderen Personen verbringe, da ich das Ganze etwas kindisch fände. Nur weil jemand eifersüchtig ist, muss ich mir bestimmt nicht die Mühe machen und immer eine Liste führen, wie viel Zeit ich jeweils mit der Person verbringe und was ich mit ihr unternehme. Das sollte man doch auch selbst wissen, ohne es sich aufschreiben zu müssen.

Wenn jemand so eifersüchtig ist und sich sofort ausgegrenzt fühlt, wenn man nicht so extrem viel Zeit mit ihm verbringt, dann würde ich das nicht auch noch unterstützen wollen. Das wäre mir dann auch zu blöd und ich würde der Person dann eher sagen, dass ich gar keine Lust mehr darauf hätte, überhaupt noch etwas mit ihr zu unternehmen, wenn sie so viel meckern würde.

Ich denke auch nicht, dass so eine Liste besonders hilfreich ist. Die Person wird es doch selbst wissen, wie viel Zeit man mit ihr verbringt und was man mit ihr macht. Dennoch wird sie dann wieder andere Gründe suchen, um deutlich zu machen, wie ausgegrenzt sie doch ist.

Dennoch wird sie dann wieder andere Gründe suchen, um deutlich zu machen, wie ausgegrenzt sie doch ist.

Den Verdacht habe ich ehrlich gesagt auch. Es gibt Menschen, die meckern die ganze Zeit und müssen betonen, wie schwer und schlecht sie es doch haben und da ist es egal was man macht, sie werden immer etwas finden um ihre besonders "bescheidene" Situation zu betonen.

Mir wäre das ehrlich gesagt auch viel zu blöd und ich würde den Kontakt einfach auslaufen lassen. Ich würde nicht einsehen, warum ich die ganze Zeit springen muss, nur weil jemand etwas rummeckert. So wichtig kann dieser Person ja die Freundschaft nicht sein, wenn sie wegen einer neuen Person direkt zickig wird und sich selbst ausgrenzt.

Kontakt und vor allen Dingen Freundschaft ist für mich keine Einbahnstraße. Wenn man also immer selbst ankommen muss, um es der anderen (meckernden) Person recht zu machen und die andere Person sich aber isoliert und ausgrenzt und gar nicht von sich aus den Kontakt sucht, dann wäre das Thema für mich gegessen.

Denn so groß kann der Wunsch nach beidseitigem Kontakt nicht sein, sonst wäre die Person aktiver und nicht so zurück gezogen (immer angenommen, dass die Person psychisch gesund ist und nicht depressiv oder dergleichen). Ich würde so eine "Freundschaft" auch aufgeben, da Freunde für mich anders sind.