Sich auf zukünftiges Enkelkind freuen?
Ich habe am Wochenende das Vergnügen gehabt, den Onkel A meines Partners kennenzulernen. Dieser Onkel ist ein wenig sehr eigen und hat einen sturen Charakter. So soll er immer besser wissen wie man zu leben hat und immer alles richtig machen. Er soll auch immer Ratschläge geben, wie andere leben sollten, was gerade meinem Schwiegervater, dem Bruder dieses Onkels, gehörig auf den Keks geht.
Dieser Onkel A hat zwei erwachsene Töchter. Die eine ist 30, die jüngere ist fast 29 Jahre alt. Er hat beiden immer eingetrichtert, dass sie keine Kinder bekommen sollten, da dadurch der Lebensstandard leiden würde. Ich finde es so schon krass genug, dass er seinen eigenen Kindern sagt, dass Kinder etwas schlechtes sind und man keine bekommen sollte, aber gut. Das soll jeder selbst wissen. Er war auch immer dagegen, dass seine Töchter mal heiraten und eine Familie gründen würden, weil Kinder wie gesagt eben etwas schlechtes sind und einem das Leben "versauen" würden.
Es kam wie es kommen musste. Seine jüngere Tochter, nennen wir sie B, wanderte mit ihrem Partner in die Schweiz aus und kam dann nach einiger Zeit ihre Eltern besuchen. Erst im 5. oder 6. Monat teilte sie ihrem Vater mit, dass sie schwanger ist, wobei er sie noch zu einer Abtreibung überreden wollte. Sie hatte einfach Angst vor seiner Reaktion deswegen hat sie es erst so spät mitgeteilt, was ich bei ihm sehr gut verstehen kann. Er wirkt sehr streng auf mich, als ob mit ihm nicht gut Kirschen essen wäre und das ist nur mein erster Eindruck.
B hat sich jedoch durchgesetzt und das Kind bekommen und auch behalten. Sie hat sogar nach der Geburt ihren Vater angerufen und ihm persönlich gesagt, dass er Großvater geworden ist, wobei er am Telefon Freudentränen geweint haben soll, was für mich irgendwie paradox klingt. Mittlerweile ist seine erste Enkeltochter fast 2 Jahre alt und er erzählt freudestrahlend und stolz über jeden Fortschritt, den das Kind macht.
Ich finde es gut, dass er noch die Kurve gekriegt hat und sich doch noch für den Nachwuchs freut. Denn sonst hätte er ein schlechtes Verhältnis zu seiner Tochter riskiert, was ich sehr schade empfunden hätte. Dennoch kenne ich da auch andere Reaktionen.
Mein Vater beispielsweise liebt Kinder über alles und er macht da auch kein Geheimnis draus. Meine ältere Schwester ist zur Zeit mit dem ersten Kind schwanger und mein Vater hat sich schon eine neue Kamera gekauft, damit er die besten und schönsten Fotos von dem Enkelkind schießen kann. Mein Bruder wird einige Monate später Vater als sie und da ist die Freude auch schon groß.
Meine Mutter hat schon eine Spielzeugkiste für die beiden Enkel angeschafft und erzählt überall voller Stolz davon. Das war aber nicht nur jetzt der Fall, sondern auch viel früher als meine Geschwister und ich noch im Teenager-Alter waren haben die beiden sich das Leben ausgemalt wie es mit Enkelkindern wäre und haben auch schon fleißig Pläne geschmiedet, was man mit den Enkelkindern unternehmen könnte.
Ich finde es schon krass und total übertrieben, wenn man wie im Fall von dem Onkel A meines Partners so vehement gegen Nachwuchs ist. Wenn die Tochter noch ein Teenager ist, kann ich das ja noch verstehen, denn dann müssten die Großeltern um das Enkelkind kümmern, gerade wenn die Mutter noch minderjährig ist. Aber das war bei B überhaupt nicht der Fall, wenn sie fast 29 ist und das ganze zwei Jahre her ist.
Wie würdet ihr auf euer zukünftiges Enkelkind reagieren? Hängt das auch vom Alter eures Kindes ab oder ist das egal?
Immer mit Freude. Ich liebe Kinder und wenn mein Kind Vater oder Mutter wird, dann würde ich mich freuen. Selbst wenn es noch im Teenageralter wäre, würde ich mich freuen. Sicherlich wäre dann alles anders, aber ich denke, dass man ein Kind lieben muss und ihm in so einem Fall auch beistehen muss. Zudem muss immer auch mein Kind diese Entscheidung treffen und nicht ich, ich würde ihm da nicht hinein reden.
Egal in welchem Alter meine Kinder mal schwanger werden, sie wissen, dass ich für sie da bin. Sie wissen allerdings auch, wenn sie noch während der Schulzeit ein Kind bekommen würden, dass ich da bestimmt keine Freudensprünge machen würde. Eben weil sie da mit der Ausbildung noch nicht fertig sind und sie da mehr Hilfe durch meinem Mann und mich brauchen als wenn sie schon auf eigenen Füßen stehen würden. Aber wir würden es meistern, damit Kind und Schule funktioniert.
Allerdings sehe ich die Ansichten des Onkels etwas anders. Er hat, wenn auch auf krasse Weise, seinen Töchtern doch auch irgendwie den Weg dahingehend gezeigt, dass man erst beruflich etabliert sein sollte, bevor man sich dem Thema Familie widmet. Wie gesagt, die Art und Weise ist gewöhnungsbedürftig, aber hat ja hier entsprechend funktioniert.
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