Sich anderen Personen gegenüber beweisen wollen?

vom 05.06.2016, 19:28 Uhr

Ich habe nicht den Anspruch an mich, mich anderen Personen gegenüber immer beweisen zu müssen. Ich will nicht zwangsläufig immer besser sein, als andere und ich möchte andere auch nicht bewusst neidisch machen. Von daher tue ich einfach das, was ich für richtig halte. Allerdings neigen ja gerade Jugendliche besonders dazu, sich gegenüber anderen beweisen zu wollen, so dass sie dadurch auch so manche Dummheiten anstellen.

Wollt ihr euch regelmäßig anderen Personen gegenüber beweisen? Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich auch den Eltern gegenüber beweisen möchte, wenn diese nicht an einen geglaubt haben, so dass man ihnen aufzeigen kann, dass doch etwas aus einem geworden ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich will es meinen Eltern beweisen. Diese haben mir nie etwas zugetraut und rechnen auch schon seit Jahren nicht damit, dass ich mit meinem Mann wirklich glücklich bleibe und so weiter. Am liebsten würden sie mich richtig gerne scheitern sehen und deswegen möchte ich ihnen beweisen, dass sie absolut falsch liegen und ich mein Leben absolut glücklich verbringen kann.

Wobei mir mittlerweile schon egal ist, wie sie mein Leben kommentieren, aber ich möchte es ihnen einfach zeigen und habe ja auch für mich selber den Anspruch nicht im Leben zu scheitern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich möchte mich gerne im Job beweisen. Ich bin nämlich einerseits die Jüngste und noch dazu unverheiratet und kinderlos in einer Clique von Weibern, die allesamt mindestens Teenager, wenn nicht gar Enkelkinder zu Hause haben, und werde deswegen gerne als ahnungsloses Küken belächelt. Und das mit Mitte dreißig. Aber die Damen sind nun mal weder die Hellsten noch mit Aufgeschlossenheit oder Respekt gegenüber Lebensentwürfen gesegnet, die nicht ihre eigenen sind.

Da ich auf zwischenmenschlicher Ebene also auch nach Jahren nicht wirklich punkten kann, habe ich mich schwerpunktmäßig darauf konzentriert, meine Aufgaben in der Arbeit besser zu erledigen als die gelangweilten Damen und so auch attraktivere und anspruchsvollere Aufgaben an Land zu ziehen und mich langfristig auch fortzubilden. Mit eventuellem Neid kann ich auch sehr gut leben.

Dabei geht es mir jedoch, wenn ich so darüber nachdenke, erst in zweiter Linie darum, irgendwelchen Leuten zu beweisen, dass ich durchaus kompetent und nicht völlig nutzlos bin, sondern eher darum, die Zeit, die ich in dem Weiberverein zubringe, auch sinnvoll zu nutzen und mir nicht nur ewige Anekdoten aus der Familie anzuhören.

» Gerbera » Beiträge: 11311 » Talkpoints: 47,42 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich hatte als Kind und Teenager so eine Phase, wo ich mich anderen Menschen gegenüber immer beweisen wollte. Ich habe aber festgestellt, dass das überhaupt nichts bringt. Denn die Personen, denen ich was beweisen wollte, war sowieso nichts gut genug und ich hätte im Prinzip den Nobelpreis gewinnen und präsentieren können und man hätte mich trotzdem nicht ernst genommen und eher belächelt.

Mittlerweile habe ich dieses Lebensalter und diese Phase komplett hinter mir gelassen und mir ist es nicht mehr wichtig, was andere Menschen von mir denken. Ich habe festgestellt, dass man dadurch nur kaputt geht, gerade wenn die Messlatte der anderen Personen ziemlich hoch ist und man eh keine Chance hätte, diese Ansprüche zu erfüllen. Ich fahre mit der jetzigen Strategie viel besser und konzentriere mich seitdem auf die Dinge, die ich machen möchte und verwirkliche mich selbst.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe eigentlich nicht das Bedürfnis, mich vor anderen Leuten beweisen zu wollen. Ich musste mich immer indirekt beweisen. Man hat immer gewusst, dass aus mir nichts werden würde, weil ja aus meiner gesamten Familie außer „Möbelpacker“ & Altenpfleger oder Getränkehändler nichts geworden sei. Das war so der O-Ton einer Seite der Familie. Sozusagen der reichere Teil zu unserem Asi-Teil.

Das ich eigentlich mit links die Schule gemeistert habe, aber nur zu faul war und meine Freunde als wichtiger damals empfunden habe, wurde nicht berücksichtigt. Während die Kinder damals schon Gymnasium waren von dem reichen Teil der Familie. Ich habe immer schon als Jugendliche gesagt, wir sprechen uns weiter, wenn wir Erwachsen sind.

Heute habe ich Fernstudium usw abgeschlossen und arbeite (da habe ich mich anfänglich selber nicht gesehen) in der Sozialpädagogik. Vorher war ich in der Immobilienbranche mit meiner Ausbildung und entsprechend viel auch im Ausland. Ich habe es also eigentlich schon bewiesen, dass ich es kann, auch wenn ich zu faul in vielen Punkten war.

Während vom reichen Teil der Familie die Kids verzogene Rotzblagen sind, die noch immer bei Mama wohnen, sich gerne durchhalten lassen wollen, wenn überhaupt 450 Euro Jobs haben usw. Obwohl sie hoch gebildet sind, aber jetzt offenbar die Nase voll von Arbeiten haben, weil sie glauben, ihnen muss der Reichtum oder ein gut situiertes Leben wegen ihrem Können in die Arme gelegt werden.

Ich brauche es niemanden beweisen. Es passiert vielleicht mal etwas, was wie ein Beweis wirkt, weil ich es dann allen sozusagen „gezeigt“ habe. Das mache ich aber nicht gewusst, sondern passiert es einfach, wenn ich mein Ziel erreicht habe und die ihre Erwartungen nicht bestätigt bekommen haben.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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