Sich anderen Menschen mit dem Spitznamen vorstellen?
Wenn ich mich anderen Menschen vorstelle, mit denen ich direkt per Du bin, also beispielsweise Freunde meines Partners oder meiner Freunde, dann stelle ich mich manchmal direkt mit meinem Spitznamen vor. Bei meinem Spitznamen handelt es sich einfach um eine Abkürzung meines normalen Vornamens. Ich werde auch meistens bei meinem Spitznamen angesprochen, zumindest eben von Freunden, meinem Partner und auch von meinen Eltern.
Wie ist das bei euch, wenn ihr euch anderen Menschen vorstellt? Stellt ihr euch dann auch gerne mit eurem Spitznamen vor, wenn ihr mit den entsprechenden Menschen ohnehin dann per Du seid oder wählt ihr trotzdem immer euren normalen Vornamen?
Ich habe keinen Spitznamen und stelle mich also mit meinem normaler Vornamen vor. Wenn mein Name eine übliche Abkürzung als Spitznamen hat wie etwa Irmi statt Irmgard, Susi statt Susanne oder Ulli statt Ursula, dann würde ich mich in Duz-Gesellschaft mit meinem Spitznamen vorstellen. Mit sehr persönlichen und nicht jedem bekanntem individuellen Vornamen wie etwa Zecke oder ähnliches würde ich noch ein wenig warten.
Ich finde es absolut normal, dass man manche Namen einfach abkürzt. Ich habe beispielsweise noch nie eine Franziska getroffen, die sich auch mit dem Namen vorgestellt hat. Die stellen sich doch alle mit Franzi vor. Ich habe einen sehr kurzen Namen und den muss man nicht abkürzen, hätte ich aber einen längeren Namen würde ich das auch so machen und nicht umständlicher weise einen Namen nennen, mit dem mich sonst keiner anspricht.
Bei mir ist das unterschiedlich. Es kommt auch drauf an wie vertraut und sympathisch mir diese Personen sind und wie oft ich diese noch sehen werde. Wenn das Freundinnen oder Bekannte meiner Partnerin sind die zukünftig öfter mal auf einen Kaffee vorbeikommen und es klar ist, dass wir uns Duzen dann stelle ich mich meist mit meinem Spitznamen vor.
Wenn ich aber auf irgendeiner Feier von einem Bekannten von mir bin und da sind dann Leute aus seinem Sportverein oder vom Stammtisch dann sehe ich die vielleicht höchstens einmal oder zweimal im Jahr wieder und habe ansonsten nichts weiter mit denen zu tun. Trotzdem läge es mir fern diese auf einer Privatparty zu Siezen, wir bieten uns dann schon das "Du" an. Allerdings dauert es dann ein bisschen bis ich meinen Spitznamen nenne. In meiner Jugendzeit bzw. als junger Erwachsener hätte ich wahrscheinlich dann auch einfach zu jedem gesagt, "Servus ich bin der 'Spitzname' ". Jetzt mit Ende 30 bin ich da irgendwie zurückhaltender. Meist nenne ich erstmal meinen Vornamen komplett und wenn dann da einer oder zwei dabei sind mit denen ich mich besser versteh und ein paar Bierchen getrunken sind, dann stößt man nochmal an und nennt seinen Spitznamen.
Ich war auch schon auf medizinischen Kursen bei einer Kur, bzw. auf einem Erste-Hilfe-Kurs etc. Ich habe es auch da schon erlebt, dass sich alle duzen sollten um vermutlich eine "familiärere" Atmosphäre zu schaffen. Trotzdem habe ich mich da mit meinem vollen Vornamen vorgestellt und auch die gesamte Kurslänge ansprechen lassen. Ich finde in einem solchen Umfeld sollte man doch noch eine gewisse Förmlichkeit wahren und das gelingt mir dann eben dadurch dass ich mich mit dem vollen Vornamen ansprechen lasse.
Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen meinen Spitznamen. Er ist eine Abkürzung meines vollständigen Vornamens und wird in der Regel von allen meinen Freunden, Bekannten und Verwandten genutzt. Nur meine Eltern mögen keine Spitznamen und sprechen mich mit vollem Namen an.
Mein Name ist so kurz, dass man ihn für einen Spitznamen gar nicht großartig abwandeln kann. Man könnte höchstens den letzten Buchstaben durch ein i austauschen, um den Klang zu verniedlichen, aber das finde ich überflüssig und nicht besonders altersgemäß. Da ich auch keine Zweitnamen habe, hatte ich entsprechend nie einen wirklich dauerhaften und logischen Spitznamen und habe mich immer mit meinem richtigen Namen vorgestellt.
Ich kann es aber schon nachvollziehen, wenn gerade jüngere Leute dazu neigen, sehr lange oder altbackene Vornamen im Alltag lieber gegen einen fescheren und einfacheren Spitznamen eintauschen. Emanuela ist umständlicher als Ella, Henry klingt moderner als Heinrich, und ungeliebte Doppel- oder Zweitnamen werden eben um das Anhängsel gekürzt. Das empfinde ich auch nicht als schlimm, zu salopp oder unangemessen, insbesondere dann nicht, wenn es schon eine gewisse Beziehungsbasis zu einer anderen Person gibt. Ich richte mich selber auch nach den Präferenzen meiner Freunde und Kollegen, wenn ich diese anspreche.
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