Sich als Mann in jungen Jahren sterilisieren lassen?

Ein Kommilitone von mir ist 25 Jahre alt und hat sich bereits sterilisieren lassen. Er hat bereits früh den Entschluss gefasst, dass er keine Kinder haben möchte und hält an diesem Entschluss fest. Er sagt das meistens auch direkt, wenn er mit einer neuen Frau zusammen kommt, damit Missverständnisse direkt ausgeschlossen werden.

Ich finde das eigentlich ganz gut, denn ich möchte ebenfalls keine Kinder haben und bei Frauen ist eine Sterilisation meist etwas komplizierter, als bei Männern. In den Niederlanden und vielen anderen Ländern ist das zwar nicht teuer und problemlos machbar, aber für viele zu viel Aufwand. Ich selbst finde es aber gut, wenn ein Mann diesen Entschluss fast.

Würdet ihr euch in jungen Jahren bereits zu einer Sterilisation entscheiden? Oder hättet ihr Angst, dass ihr das später mal bereut und dann Probleme bekommt? Kennt ihr Männer oder Frauen die sich bereits in jungen Jahren haben sterilisieren lassen?

Auf mich wirkt das eher so als ob dein Kommilitone schlechte Erfahrungen von Bekannten oder so mitbekommen hat. Möglicherweise hat es ihn abgeschreckt, dass jemand erzählt hat wie er betrunken ein Kind gezeugt hat mit einer fremden Frau und seitdem Unterhalt zahlen muss. Vielleicht hat er auch Angst, dass eine Partnerin ihm ein Kind unterschieben könnte, obwohl er keines will.

Ich kenne niemanden, der sich so jung hat sterilisieren lassen, wobei das für Frauen schwieriger ist, wenn sie keine Kinder haben. Ich wusste gar nicht, dass man das bei Männern offenbar bereitwilliger macht als bei Frauen.

Ich würde mich nie in jungen Jahren sterilisieren lassen. In der Pubertät wollte ich keine Kinder, mit 20 Jahren auch nicht und mit 25 Jahren hatte sich das nicht geändert. Erst mit dem richtigen Mann und in höherem Alter hat sich das gedreht. Mein Mann hatte übrigens keinen besonderen Kinderwunsch. Ob Nachwuchs oder nicht war meine Entscheidung.

Heute habe ich 3 Kinder, aber selbst mit 28 Jahren habe ich noch überzeugt nein gesagt. Ich würde sicher auch ohne Kinder gut leben. Aber eine Sterilisation würde ich trotzdem bereuen. Denn irgendwann war der Kinderwunsch da, obwohl ich nie damit gerechnet hätte. Ich mag übrigens immer noch keine fremden Kinder.

Ich finde es generell nicht gut, wenn mann sich schon in jungen Jahren sterilisieren lässt, egal ob als Mann oder als Frau. Die Meinung kann sich immer ändern, egal wie sicher man sich ist. Ich wollte bis vor einigen Jahren auch nie Kinder haben, wobei ich da durchaus schon in einem Alter war, in dem viele meiner Freunde schon Kinder bekommen haben. Mittlerweile habe ich meine Meinung aber geändert und möchte Kinder, wenn aber auch nicht in nächster Zeit.

Jedenfalls kann man das ja auch nicht selbst beeinflussen, wie sich die Meinung entwickeln wird. Ich kenne sehr viele Leute, bei denen sich die Meinung erst relativ spät geändert hat, wobei das bei cooper75 ja auch der Fall war. Mir wäre das Risiko da einfach viel zu groß, meine Entscheidung später zu bereuen. Das ist ja immerhin schon ein gewaltiger Eingriff und eine gewaltige Entscheidung, die man nicht so voreilig treffen sollte und vor allem nicht in so einem jungen Alter.

Wenn man definitiv keine Kinder möchte, dann kann man sowohl als Frau, als auch als Mann immer auf die Verhütung achten und entsprechend aufpassen. Natürlich kann trotzdem immer etwas passieren, aber das Risiko wäre mir ehrlich gesagt lieber, als so früh schon so eine gewaltige Entscheidung zu treffen, die ich später womöglich noch bereuen würde.

Ich betrachte eine Sterilisation in diesem Alter auch mit eher kritischen Augen. Selbstverständlich ist es sehr gut möglich, dass sich an seinem Entschluss den Rest seines Lebens nichts mehr ändern und er diesen beibehalten wird. Wenn das so ist, hätte er natürlich die richtige Entscheidung getroffen und wohl auch nichts zu bereuen. Nicht unwahrscheinlich ist aber eben auch, dass er in fünf, 10, 15 oder vielleicht sogar erst in 20 Jahren auf die Idee kommt, dass er doch sehr gerne Kinder haben möchte. Dann ist der Zug aber schon längst abgefahren.

Deshalb würde ich mich mit einer solchen Sterilisation auch dann zurückhalten, wenn ich wirklich absolut gar keinen Kinderwunsch verspüre. Es kann ja doch irgendwann mal dazu kommen, dass man seine Meinung vollständig ändert, wenn es dafür einen guten Grund gibt. Da würde ich persönlich mir die Option jedenfalls lieber offen lassen. Trotzdem finde ich gut, dass er zumindest bei potentiellen Beziehungspartnerinnen gleich am Anfang klarstellt, wie seine Meinung zu diesem Thema ist und ihnen auch mitteilt, dass er sterilisiert ist.

Allerdings hoffe ich auf der anderen Seite natürlich auch, dass er die Sterilisation nun nicht zum Vorwand für ungeschützten Geschlechtsverkehr nimmt oder der Meinung ist, jetzt einen Freischein dafür zu haben. Dieses Verhalten kann man, vor allem bei Männern natürlich, nämlich sehr häufig beobachten. Sie wissen, dass sie keine Kinder mehr zeugen können und denken deshalb oftmals gar nicht mehr daran, dass es beim geschützten Geschlechtsverkehr eben nicht nur um den Verhütungsaspekt geht. Ich erinnere mich auch an einen Bericht der besagte, dass sterilisierte Männer sich häufiger Geschlechtskrankheiten einfangen als solche, die diesen Eingriff nicht haben über sich ergehen lassen.

Ich finde das Ganze mehr als fragwürdig in dem Alter. Ich meine, wenn ich mal bedenke, wie sich alleine meine Meinung zu einigen Dingen in den letzen Jahren geändert hat, mag ich mir gar nicht vorstellen, was man damit vielleicht damit kaputt macht oder wie man sich selber mit dieser Entscheidung im Weg stehen kann.

Es kann ja durchaus sein, dass er es jetzt so sieht, aber dann später doch Kinder will. In dem Alter kann man sicherlich keine Entscheidung treffen, die das ganze Leben so sehr beeinflusst. Ich finde so eine Entscheidung in dem Alter viel zu früh. Wenn man das später macht, ist das ja in Ordnung.

Ich finde es auch ein bisschen befremdlich, dass du das so gut findest. Immerhin bist du ja auch immer mal hin und her geschwankt mit deiner Meinung zu dem Thema. Erst warst du ja auch der Meinung nie Kinder haben zu wollen und mittlerweile hast du durch deinen Freund durchaus schon aktiver darüber nachgedacht doch welche zu haben. Manchmal kann man solche Entscheidungen auch an einem Partner koppeln, denn nicht mit jedem kann man sich so etwas vorstellen.

Ich habe mich auch mit 28 sterilisieren lassen, da ich keine Kinder möchte, aber auch keine Hormone als Verhütung nehmen möchte und Kondome sind mir auf Dauer einfach zu umständlich und unschön. Da ich mit 28 in die Private Krankenversicherung eingetreten bin wurde die OP dann bezahlt und da habe ich das gleich machen lassen.

Ein Bekannter hat das im Alter von 26 ebenfalls getan. Sehr viele Freunde rieten ihm mit solchen Entscheidungen zu warten, aber für ihn stand schon seit geraumer Zeit fest, dass er keine Kinder haben möchte. Das sagt er potentiellen Partnerinnen auch frühzeitig. Aktuell hat er eine Freundin, die das nicht im geringsten stört, da sie ebenfalls keine Kinder möchte und es so viel praktischer findet.

Ich würde solche Entscheidungen in jungen Jahren auch eher kritisch sehen. Natürlich muss jeder selbst wissen, was er tut, aber ich würde mich da noch nicht so endgültig festlegen wollen. Auch wenn man sich noch so sicher ist, vielleicht passiert ja irgendetwas, sodass man die Dinge anders sieht und dann ist es schön wenigstens einfach so die Wahl zu haben.

Wie man sich das Maul zerreißen kann, weil jemand die Entscheidung für sich getroffen hat ist krass. Es spielt doch gar keine Rolle warum derjenige das für sich entschieden hat, ob das nun das falsche Beispiel im Umfeld war was mit 14 Jahren überall ohne Tüte Geschlechtsverkehr hatte und nun mit 20 Jahren für 8 Kinder Unterhalt zahlen darf oder auch andere Sachen.

Auch wenn manche hier schreiben, dass sie sich erst später dazu entschieden haben bei manchen ändert sich die Meinung auch nicht mehr. Bei einem Mann kann man das übrigens auch wieder umkehren wenn man das möchte und auch eine Sterilisation ist kein 100% Schutz, dass man nie Kinder zeugt. Von daher ist das auch nichts, was man nicht wieder ändern könnte wenn man es sich nicht doch anders überlegt. Allerdings zahlt man die Kosten dafür dann auch selbst und nicht wie die meisten Krankenkassen zwar das sterilisieren übernehmen, aber das umkehren dann nicht. Selbst Dienstherren und Arbeitgeber kommen für diese Kosten auf, wenn man mal in die Listen der Übernahmen schaut.

Ich kenne einige die sich früh dazu entschieden haben und es nicht bereut haben sondern bis heute Kinderlos Glücklich sind. Aber auch nur dann, wenn diese Entscheidung von ihnen heraus gekommen ist und nicht durch andere getroffen wurden. Meiner Mutter wurde nach der Entbindung vom 4. Kind direkt dazu geraten vom Frauenarzt und man hat ihr keine 5 Minuten Zeit gelassen mit der Entscheidung, da es ein Kaiserschnitt war und man "alles auf einmal macht". Sprich sie wurde damit überfallen, hat ja gesagt und es bereut. Auch wenn nie ein 5. Kind geplant war (wie übrigens keines der Kinder davor auch nicht) hat sie das bis heute bereut, einfach weil diese Fähigkeit als Brut- und Gebärmaschine genommen war.