Sich als junger Mensch alles so merken und nichts notieren?

vom 24.10.2016, 12:10 Uhr

In einem anderen Beitrag habe ich gefragt, ob man sich durchaus mal Fragen notiert, die man einem Arzt stellen möchte. Eben um diese nicht zu vergessen, vielleicht weil man andere Dinge im Kopf hat oder vielleicht doch etwas aufgeregt ist. Ich bin sicherlich noch nicht alt und finde es nicht verwerflich, wenn ich mir gewisse Dinge notiere.

Immerhin dürfte man sich dann doch als junger Mensch auch keinen Einkaufszettel schreiben. Das könnte man sich dann doch normal auch alles so merken. Und wenn man Termine macht, sollte man diese dann auch nicht notieren oder sich auf einem Zettel mitgeben lassen? Ich finde es Quatsch, dass es eine Frage des Alters sein soll, ob man sich manches eben notiert oder auch nicht. Ich habe meist viele Gedanken im Kopf und würde im Supermarkt sicherlich einiges vergessen, wenn ich mir vorher keinen Einkaufszettel schreibe.

In meinem anderen Beitrag meint aber jemand, dass man sich ja bis zu 5 Fragen oder eben Dinge auch so merken können sollte. Ich finde das je nachdem wie viel Stress man hat auch bei 5 Dingen schon durchaus mal schief gehen kann. Meint ihr, dass man sich als junger Menschen alles so merken können muss und sich nichts notieren darf? Wäre es für euch gleich peinlich, wenn ihr euch etwas notiert? Würdet ihr sagen, dass jemand an Alzheimer leiden muss, wenn er noch jung ist und sich manche Dinge lieber notiert? Ist das nicht völlig normal, sich auch mal etwas aufzuschreiben?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Man darf immer alles, aber es ist doch die Frage, ob man das auch so machen sollte. Immerhin arbeitet das Gehirn wenigstens ein bisschen, wenn man sich Sachen merkt und das ist doch auch gut, wenn man es nicht verkommen lässt. Das mit dem Alter habe ich so geschrieben, weil ich der Meinung bin, dass man im Alter vergesslicher wird und da ein Zettel durchaus einen Sinn erfüllt, aber in jungen Jahren sollte man durchaus versuchen sich Dinge zu merken.

Im Stress ist das natürlich immer schwer und dann kann man auch mal durchaus etwas vergessen, wenn man keinen Zettel hat, aber das ist ja auch nicht schlimm. Andere Menschen sind doch auch jederzeit wieder erreichbar und den Supermarkt kann man auch noch mal aufsuchen. Ich finde, dass man möglichst versuchen sollte den Kopf anzustrengen, damit das Gehirn arbeiten kann, das soll nun wirklich keine Kritik sein, aber ich sehe es für mich so.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn man einen Supermarkt um die Ecke hat, ist das sicherlich möglich. Wenn dieser aber 7 km oder weiter weg ist, ist es schon ärgerlich wenn man Dinge vergisst und den Weg nochmal wieder auf sich nehmen muss. Natürlich ist es menschlich mal etwas zu vergessen, aber Arzttermine sind doch meist wichtig und das sehen auch die Praxen nicht gerne, wenn man einfach nicht kommt. Da wäre mir die Begründung " Hab ich vergessen" doch reichlich peinlich. Auch spricht das für mich eher für Unzuverlässigkeit.

Damit mir so etwas eben nicht passiert, würde ich mir solche Dinge lieber notieren. Gerade, wenn einem vieles im Kopf herum geht und man an einige denken muss. Irgendwas bleibt dann doch meistens auf der Strecke, was man dann vergisst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Dämliche Aussage, im jungen Alter sollte man sich Dinge merken und sobald man Alt wird muss man das nicht mehr? Da frage ich dich ehrlich, wo ziehst du die Grenze wann mal alt genug ist sich einen Zettel schreiben zu dürfen oder wann man das ganze muss, da man offensichtlich nicht mehr jung genug ist um sich Dinge merken zu müssen.

Blödsinn, jeder kann sich einen Zettel schreiben wann er möchte und in welchem Alter. Klar kann sich jeder ein paar Dinge merken und es macht auch einen Unterschied ob ich in den Supermarkt renne für drei Sachen oder dort 50 verschiedene Sachen brauche. Die Gefahr bei drei Sachen etwas zu vergessen ist doch sehr gering, egal ob ich das nun auf einem Zettel stehen habe oder nicht. Bei 50 ist garantiert etwas dabei was vergessen wird wenn es nicht aufgeschrieben wird, da kann man 18 Jahre alt sein, 30 oder auch 50.

Ich finde es immer traurig, dass Ramones immer von sich auf andere schließt. Denn nicht jeder rennt täglich in den Supermarkt und kauft seine drei Sachen die man sich problemlos merken kann, da auch nicht jeder den Supermarkt wenige hundert Meter von der Wohnung weg hat. Andere fahren dafür mit dem Auto eine Stecke und da wäre es unwirtschaftlich und unsinnig jeden Tag los zu ziehen, da geht man einmal die Woche groß alles einkaufen und da macht ein Zettel mehr Sinn als die Aktion mit merken. Vergisst man etwas, dann kann man die ganze Strecke nochmals zurück legen was nicht nur Sprit sondern auch Zeit kostet. Sind es nur 100 Meter, dann holt man es in 5 Minuten und ist wieder Zuhause. Ist der Supermarkt 10 Kilometer weg, dann braucht man alleine für die Fahrstrecke schon mehr Zeit.

Blödsinn und Schwachsinn ist auch, dass man im Alter automatisch vergesslicher wird als in jungen Jahren. Das ist eine Sache wie man mit sich selbst umgeht und sein Gehirn fordert. Sein Gehirn kann man aber auch anderweitig fordern anstatt nur mit stupiden Hirnlisten es zu füttern was ich im Supermarkt einkaufen muss, denn das ist monoton und monotone Sachen sorgen nicht für eine Förderung und Aktivierung mehreren Regionen. Wer meint damit geistig fit zu bleiben der wird sich umsehen und in ein paar Jahren deutlich vergesslicher und dümmer als andere sein, die ihre Hirnregionen allesamt ansprechen mit Training.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich merke mir schon immer vieles schlecht. Vor allem, wenn ich es nicht für so wichtig halte, verschwindet es schnell wieder aus meinem Gedächtnis. Wobei das, was ich für wichtig halte und das, was andere für wichtig halten, durchaus zwei verschiedene Aspekte sein können. Wenn mich etwas wirklich interessiert, dann bleibt es im Kopf, aber viele andere Dinge sind schnell vergessen.

Das war bei mir aber schon immer so. Ich kann gut mit Eselsbrücken usw. auswendig lernen, aber einfach so etwas merken ist nicht so mein Ding. Wenn ich mir beispielsweise einen Merksatz dazu ausdenken würde, dann behalte ich es, aber die meisten Dinge sind mir nicht so wichtig, dass ich solche Techniken als notwendig erachte.

Ich habe früher gedacht, dass das irgendwie unnormal sei, aber ich habe dann mal gelesen, dass es typisch für Hochbegabte sein soll, dass sie vieles auch schnell wieder vergessen, wenn sie sich nicht dafür interessieren. Das war dann irgendwie beruhigend. Ich merke mir manchmal nicht einmal das, was mir jemand in einem Gespräch in der Arbeit erzählt hat. Ich muss meine Beratungen eigentlich dokumentieren und wenn ich das nicht gleich danach mache, habe ich wieder vergessen, was besprochen wurde. Aber da ich nun weiß, dass es normal für mich ist, ist es mir auch egal. Ich kann ja damit leben.

Einkaufszettel würde ich mir nicht schreiben. Ich gehe eher spontan einkaufen und kaufe das, was mir gerade gefällt. Da mache ich mir keinen konkreten Plan. Daher muss ich mir auch keine bestimmten Artikel merken, die ich nun unbedingt benötigen würde.

Dass man mit dem Alter vergesslicher wird, stimmt aber wirklich. Man büßt automatisch an Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit ein und das führt dazu, dass man sich auch weniger merkt, weil man weniger mitbekommt. Aber das ist auch ein normaler Prozess, deswegen würde ich mir nicht wahnsinnig Sorgen machen. Das Kurzzeitgedächtnis wird schlechter, das Langzeitgedächtnis bleibt. Es wird aber nicht so schlecht, dass man sich nichts mehr merkt, sondern nur die Fähigkeit, alles ohne Hilfe zu erinnern, nimmt ab. Das ist wissenschaftlich erwiesen.

Ich frage mich ein wenig, was mit Sorae los ist. Mit dem falschen Fuß aufgestanden? Was Komisches im Essen gehabt? Warum so angriffslustig und attackierend heute? Eigentlich schließt du genauso von dir auf andere, etwa beim Beispiel mit dem Wochenendeinkauf. Man kann genauso dagegenhalten, dass es wirtschaftlicher ist, aller paar Tage einkaufen zu gehen anstatt einmal in der Woche. Da kauft man, was man aktuell braucht und es fliegt weniger weg. Sei doch mal ein wenig freundlicher und lass die Laus, die dir über die Leber gelaufen ist, zu Hause.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann mir eigentlich alles möglich sehr gut merken, dabei ist es auch egal ob es sich um Termine handelt, Einkaufslisten, Rezepte, was wann noch wo wie zu erledigen ist, bestimmte Fragen oder auch Vorkommnisse oder Abläufe die vor 2-3 Jahren auf der Arbeit aufgetreten sind habe ich noch sehr sehr lange im Gedächtnis.

Ich bräuchte zum Beispiel für meine privaten Termine überhaupt keinen Kalender, vergessen tue ich trotzdem nichts, auch ToDo Listen sind für mich eher unüblich, wenn ich anfange ToDo Listen zu erstellen, dann nur auf der Arbeit und dann ist es ein eindeutiges Zeichen, das ich hoffnungslos Landunter habe. Witzig ist dann, das ich sie zwar schreibe, aber im Endeffekt dann doch nicht wirklich brauche.

Bei mir geht es im Endeffekt sogar noch so weit, das ich Terminabsprachen treffen kann, ohne in einen Kalender zu schauen und dafür werde ich häufig genug völlig verdutzt angeschaut. Bei mir war das aber schon immer so, ich konnte mir vieles einfach sehr gut merken und habe mir schon immer wenig Notizen gemacht, das hilft mir im Alltag schon sehr und ich bin in vielem einfach auch sehr schnell, weil ich eben nicht ständig Zettel und Stift suchen muss oder in meinem Handy rumtippen muss.

Ich finde aber auch das hat nicht wirklich viel mit dem Alter zu tun, es gibt Menschen die haben per se schon ein recht schlechtes Gedächtnis und andere können sich vieles leichter merken. Sicherlich kann man dies auch ein wenig trainieren und alles hat auch seine Grenzen und die sind bei jedem Menschen auch verschieden und mit dem Alter nimmt auch die Fähigkeit sich vieles leicht zu merken ab, aber nichts desto trotz gibt es auch in hohem Alter Menschen, die sich alles merken können und andere die dies eben nicht können. Deshalb finde ich sollte man da nicht einfach pauschal alle über einen Kamm scheren und sagen Notizen sind nur was für alte Leute oder umgekehrt.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Man darf immer alles, aber es ist doch die Frage, ob man das auch so machen sollte. Immerhin arbeitet das Gehirn wenigstens ein bisschen, wenn man sich Sachen merkt und das ist doch auch gut, wenn man es nicht verkommen lässt.

Seltsam, ich habe immer gedacht, dass Gehirn würde auch "arbeiten", wenn man sich einen Zettel und Stift nimmt und dann manuell aufschreibt, was man sich merken möchte. Oder seit wann wird die Feinmotorik nicht mehr vom Gehirn gesteuert?

Ich finde nicht, dass das eine Frage des Alters ist. Wir waren alle mal Schüler und wer hat nicht mitgeschrieben im Unterricht, wenn der Lehrer was wichtiges für die Prüfung gesagt hat? Wer hat nicht mitgeschrieben, wenn der neue Stundenplan verkündet wurde oder die Hausaufgaben mitgeteilt worden sind? Nach der Logik von Ramones würden ja besonders Schüler (und vielleicht sogar Studenten) ihr Gehirn gar nicht benutzen, wenn sie sich alles aufschreiben müssen und es sich nicht merken können. Das schreit gerade zu nach einer beginnenden Demenz in jungem Alter. Die wenigsten Menschen haben ein fotografisches Gedächtnis und müssen sich nie etwas aufschreiben, machen wir uns keine Illusionen. Soll man jetzt alle anderen deswegen in Panik versetzen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt?

Auch finde ich es immer leicht gesagt, wenn man eh einen Katzensprung von einem Supermarkt weg wohnt und maximal 3 Teile pro Einkauf mitnimmt. Das kann man sich leichter merken als einen ganzen Wocheneinkauf. Ich kaufe teilweise schon für zwei Wochen ein und dementsprechend lang ist auch die Einkaufsliste. Mich würde das ziemlich ärgern, wenn man da das eine oder andere Teil vergessen würde und dann extra wegen dem einen Teil noch einmal zum Geschäft fahren müsste. Ich wohne nicht um die Ecke vom Supermarkt und muss derartige Mengen von Einkäufen schon mit dem Auto erledigen. Es ist nicht gut für die Umwelt, wenn man wegen einem vergessenen Päckchen Salz direkt wieder mit dem Auto los muss.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde nicht, dass man sich als junger Mensch zwangsläufig alles so merken muss und erst später etwas notieren darf, wenn man älter ist. Gerade in der angesprochenen Situation bei einem Arztbesuch ist es doch normal, dass man nervös ist und in solchen Situationen vergesse ich dann gerne mal, was ich sagen oder fragen wollte.

Aber auch schon beim Einkauf im Supermarkt finde ich es deutlich besser, wenn ich eine Liste habe. Ich lasse mich schon mal auch ablenken und dann vergesse ich schon mal auch einen wichtigen Punkt auf der Liste und kann dann nochmal loslaufen. Das kann man ja leicht durch einen Einkaufszettel verhindern und darum mache ich das auch.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mit dem Alter hat Merkfähigkeit nicht unbedingt etwas zu tun. Bestes Beispiel - Telefonnummern. Für die Generation meiner Eltern ist es noch normal, dass man die wichtigsten Telefonnummern im Kopf hat, in meiner Generation kennt man oft nicht mal die eigene Telefonnummer auswendig. Ich weiß ja, wo ich alle Telefonnummern, die ich brauche, finde, warum also merken? Aber wenn man in einer Zeit aufgewachsen ist, in der man jede Nummer eintippen musste, hat man natürlich ein anderen Verhältnis zu Telefonnummern.

Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis. Viele Dinge verbinde ich eh mit einer bestimmten Farbe und Textur, von daher ist das Merken einfach und bei den farblosen Dingen muss ich mich eben ein bisschen mehr anstrengen. Natürlich habe ich auch andere Dinge im Kopf oder bin aufgeregt oder was auch immer, aber ich kann mich recht gut auf das konzentrieren, was in dem Moment relevant und wichtig ist. Das ist wohl auch eine Frage der Übung.

Trotzdem schreibe ich mir natürlich regelmäßig Dinge auf. Es wäre doch total ärgerlich wenn ich nach dem Einkauf noch mal los müsste weil ich so etwas banales aber wichtiges wie Toilettenpapier vergessen hätte. Dann habe ich doch lieber einen Einkaufszettel dabei, den ich dann erst kurz vor der Kasse heraus ziehe und feststelle, dass ich alles habe was ich haben wollte. Das Schreiben eines Einkaufszettels ist ja nun auch kein großer Aufwand.

Mein Gehirn leidet übrigens trotz Einkaufszettel nicht an Unterbeschäftigung. Das muss sich fast täglich mit Dingen beschäftigen, die deutlich anspruchsvoller sind als 2 Liter Milch, Reis und Bananen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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