Sich als Hausfrau feste Arbeitszeiten zu Hause einrichten?

vom 20.09.2018, 22:41 Uhr

Wenn man Hausfrau oder auch Hausmann ist, neigt man ja oft dazu, den ganzen Tag im Haushalt herumzuwuseln und ständig etwas zu tun - so ist beispielsweise meine Mutter. Sobald nur ein Krümel herumliegt, wird dieser auch mitten in der Nacht noch weggewischt.

Ich habe nun kürzlich gelesen, dass dieses Verhalten alles andere als gut sein soll, da man so nie dazu kommt, sich zu entspannen. Während Berufstätige einen Arbeitstag von normalerweise acht Stunden haben und dann Feierabend machen, wuseln viele Hausfrauen und -männer ständig im Haushalt herum, so dass sie quasi nie Feierabend haben. Um das zu verhindern, sollen auch sie sich feste "Arbeitszeiten" mit einer Pause zwischendrin festlegen und danach dann auch nichts mehr machen. Haltet ihr diesen Tipp für sinnvoll? Wie würdet ihr das machen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass das primär damit zusammenhängt, dass man Hausfrau ist. Ich denke viel mehr, dass deine Mutter zu wenig andere Freizeitbeschäftigungen haben wird und sich deswegen zu stark auf den Haushalt konzentriert. Hat sie denn keine Hobbies oder so, denen sie nachgehen kann am Abend oder so? Eine derartige Fokussierung auf den Haushalt ist in meinen Augen nicht mehr gesund, gerade wenn man nicht mal den kleinsten Krümel toleriert und dann regelrecht "ausflippt", wenn man einen erblickt.

In dem Fall würden feste "Arbeitszeiten" gar nichts bringen, weil sie ja dennoch da sitzen und sich langweilen würde. Da hilft nur Ablenkung und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung außerhalb von Einkaufen, Kochen und Putzen. Du bist schon erwachsen und aus dem Haus, Tiere gibt es vermutlich keine (mehr). Sie hat zu viel Leerlauf und braucht Beschäftigung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kenne auch eine ältere Frau, die ständig im Haus und Garten herum wuselt und bei der klein Krümel oder Stäubchen zu finden ist. Bei ihr sieht es wie in einem Ausstellungshaus aus und es liegt nicht mal eine Zeitschrift auf dem Tisch oder ähnliches. Ich würde das Haus schon fast als clean bezeichnen. Die Frau hat keine Hobbys und kümmert sich so den ganzen Tag um das Haus und den Garten. Sie fährt selten mal mit einer anderen Frau zum Einkaufen und ist ansonsten eben alleine, seit ihr Mann gestorben ist.

Ich denke, dass es auf die Person ankommt, ob es sich eben lohnt, feste Arbeitszeiten als Hausfrau oder Hausmann einzuplanen. Manchmal kann es ja auch schon ausreichend sein, wenn man sich einen Plan mit den Dingen erstellt, die bald erledigt werden müssen und dies dann nach und nach abarbeitet. Das muss sicherlich jeder für sich entscheiden und schauen, wie und womit er am besten zurecht kommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es kommt wohl darauf an, ob man Hausfrau als "Beruf" ansieht oder als Lebensstil, wenn ich so darüber nachdenke. Wenn man die Aufgaben im Haushalt wie einen Job wahrnimmt, ist es eigentlich nur logisch, feste Arbeitszeiten und auch Pausen und einen Feierabend zu haben. Und wenn man tatsächlich "nur" Kochen, Waschen und Putzen für zwei Personen als Hausarbeit ansieht, lässt sich das sicher auch gut planen und arrangieren.

Nur ist diese Vorstellung nach meinem Empfinden nicht sonderlich verbreitet, sondern der Haushalt, mit allem was dazugehört, wird eher als "Lebensaufgabe" gesehen, die frau so erfüllt, dass sie weder Feierabend noch Urlaub oder sonstige Boni einer regulären Arbeitnehmerin haben will.

Wo kämen wir da hin, wenn gerade Mütter auf eine 40-Stunden-Woche beharren würden oder abends um halb acht keine Muffins mehr backen würden, weil der Kuchenbazar wie immer beim Zubettbringen thematisiert wurde? Und Papa? Tja, der hat ja den ganzen Tag hart gearbeitet und seinen Feierabend redlich verdient. Trennung zwischen Arbeit und Freizeit ist ja so wichtig für die Gesundheit.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich das gar nicht so verkehrt finde, wenn man wirklich dazu neigt, die ganze Zeit etwas zu machen, wenn man diese Zeiten nicht fest für sich vorgibt. Anders ist es vielleicht auch, wenn man dazu neigt, die Zeit zu vertrödeln. Auch dann können sich Zeiten lohnen, die man sich vorgibt, damit man dann auch etwas tut. Deswegen könnte ich mir das schon vorstellen, wenn ich Hausfrau wäre.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Wenn man kleine Kinder zu versorgen hat, ist das schwierig. Die halten sich nicht an Zeiten und machen auch um neun Uhr abends die Windel voll oder kotzen nachts ins Bett. Ansonsten ist es wahrscheinlich immer gut, Strukturen im Alltag zu haben. Ich habe da zur Zeit so meine Probleme, den Alltag zu strukturieren, weil ich Unmengen an Zeit habe und alles gut aufschieben kann.

In meiner Elterngeneration in Westdeutschland war es normal, dass die Frauen zu Hause blieben und die Männer arbeiteten. Meine Mutter war sehr gut strukturiert und hatte ihre festen Zeiten. Sie stand früh auf und erledigte die Hausarbeit, die darin bestand, das wegzuräumen und zu spülen, was vom Abend vorher da stand, zu putzen, falls nötig, Kinder und Mann ordentlich aus dem Haus zu schicken, die Betten zu machen, einkaufen zu gehen und vielleicht Wäsche zu waschen und/oder im Garten aufzuhängen.

Danach hatte sie Zeit für ihre Hobbys, hauptsächlich Kleidung nähen. Mittags hat sie gekocht und dann abgeräumt und nachmittags hatte sie wieder Zeit für ihre Hobbys, nähte wieder oder saß stickend im Garten oder ging wieder einkaufen, aber eher um mit Leuten zu reden, als dass es nötig gewesen wäre.

Meine Mutter ist, was die Strukturierung ihres Lebens in allen Facetten anging, ein unerreichbares Vorbild für mich. Ich bin da das genaue Gegenteil und tue mich unheimlich schwer damit, irgendetwas zu strukturieren. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, sich als Hausfrau feste Arbeitszeiten einzurichten.

Ich kenne allerdings überhaupt keine reine Hausfrau mehr, außer solche mit kleinen Kindern, wo eine Struktur natürlich auch sinnvoll, aber schwierig ist. Und dann sind da noch die Rentnerinnen und Rentner. Aber die sind ja dann zu zweit zu Hause oder alleine. Die würde ich dann nicht als Hausfrau oder Hausmann bezeichnen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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