Sich ärgern, wenn Partner Essen wegisst?
Wenn wir bei den Eltern meines Freundes sind, dann fällt mir häufiger auf, dass sein Vater sehr sensibel auf Nahrungsmittel reagiert, die er sich selbst ausgesucht hat. Der Vater kauft beispielsweise Süßigkeiten die er mag und verstaut diese dann in einer speziellen Schublade. Wenn seine Frau oder jemand anderes etwas aus dieser Schublade nimmt und isst, reagiert er sehr ärgerlich und es fällt ihm auch immer auf. Es beschwert sich sogar, wenn der Füllstand seiner Limonade nicht mehr der gleiche ist, wie zuvor. Auch Nahrungsmittel aus dem Kühlschrank wie Aufstriche oder Wurst gehören ihm, wenn er sie sich ausgesucht hat und er möchte nicht, dass jemand sie nimmt.
Ich finde diesen Charakterzug relativ unsympathisch, wenn wir haben Nahrungsmittel im Überfluss. Wenn etwas verschwindet, worauf man sich gefreut hat, kann man doch darüber stehen und braucht nicht direkt ein Theater zu machen. Beim nächsten Einkauf, kauft man es eben wieder. Kennt ihr auch Menschen die so reagieren und wie verhaltet ihr euch dann? Gehört ihr vielleicht selbst dazu?
Ich finde das von dir beschriebene Verhalten ziemlich unverständlich und auch unverschämt. Dann soll er eben seinen Namen draufschreiben, wenn ihn das stört.
Ich hatte früher eine kleine Diskussion mit meiner Mutter immer wegen der Eiscreme. Meine Eltern haben gerne Vanilleeis mit Walnuss-Stücken gekauft, die meine Mutter und ich am liebsten mochten. Da wir beide am liebsten aus der Verpackung gelöffelt haben, war immer die Frage, wer eben schneller ist.
Es ist auch schon vorgekommen, dass ich die Reste vor ihr gegessen habe und als sie eben Lust darauf hatte, war nichts mehr da. Das hat sie auch immer geärgert, wobei ich dann gesagt habe, dass sie doch ihren Namen darauf schreiben soll, wenn sie das stört. Nach dem nächsten Einkauf hatte sie zwei solche kleinen Verpackungen gekauft, wobei sie mit Edding auf den Deckel der einen Packung ihren Namen geschrieben hat und das Problem war gelöst.
Ich finde es nicht schlimm, wenn man sich bedient und Sachen eben aufisst, egal ob es jetzt Aufschnitt ist oder Aufstrich oder Süßigkeiten. Dann muss man nächstes Mal eben mehr kaufen und gut ist. Außerdem ist es besser so als wenn die Sachen schlecht werden würden.
Ich persönlich finde es viel störender, wenn ich meinen Teller gefüllt habe und meine Portion essen möchte und mir dann jemand ungefragt meine Portion wegfuttert. So hat mir mein Bruder immer um mich zu ärgern gerne Pommes vom Teller geklaut, obwohl ich die essen wollte. Das finde ich dann schon ziemlich dreist. Wenn man vorher gefragt wird, ob man teilen würde ist das eine Sache, aber ich finde das dreist, wenn man ohne zu Fragen sich einfach bedient während der andere im Begriff ist, diese Portion zu essen.
Wenn ich mir irgendwas besonders gekauft habe und mich darauf freue finde ich es schon etwas ärgerlich, wenn ich davon dann gar nichts abbekomme, weil jemand anders schneller war.
Wobei das ja aber meistens meine eigene Schuld ist. Wenn ich etwas nicht direkt nach dem Kauf esse oder trinke und es steht dann ein paar Tage im Kühlschrank ist es klar, dass das irgendwann weg ist. Bevor ich neuen Joghurt oder sonst was kaufe würde ich auch erst mal das essen, was mein Partner gekauft hat.
Ich verstehe ja auch generell nicht warum der Mann nicht einfach mehr einkauft, wenn andere Leute das, was er sich aussucht, auch mögen. Ich bin zum Beispiel die einzige, die Bitter Lemon mag, das war schon immer so, deshalb war das in meiner Familie auch immer "meine" Flasche. Aber wenn jemand anders auch eine Vorliebe für Bitter Lemon entwickelt hätte, hätten wir halt einfach mehr davon gekauft und uns die Flaschen dann immer geteilt.
Ich finde, dass es immer ganz darauf ankommt, was man sich gekauft hat und welche Menge und ob der Partner davon Bescheid wusste oder nicht. Denn wenn ich mir beispielsweise morgens einen Donut beim Bäcker hole und meinem Partner direkt sage, dass ich ihn gerne am abends beim Fernsehen essen möchte, wäre ich schon ziemlich sauer, wenn er ihn essen würde. Ich hätte ja nur einen und hätte mich eventuell auch den ganzen Tag darauf gefreut. Außerdem wüsste mein Partner dann ja auch bescheid, so dass ich das schon respektlos fände.
Klar ist es ärgerlich, wenn man sich selbst eine Freude machen will, sich etwas gönnt und der Partner das frech weg isst, obwohl er genau weiß, dass man das selbst wollte. Da wäre ich auch sauer und ich würde mich auch fragen, was das soll. Da finde ich es schon verständlich, dass man nicht so angetan ist. Ich würde meinem Partner ja auch nichts weg essen, was er für sich ganz allein gekauft hätte und worauf er sich den ganzen Tag gefreut hätte.
Anders ist es, wenn ich beispielsweise Baguette, Käse oder Marmelade kaufe. Wenn ich meinem Partner nicht direkt sage, dass es für mich ganz allein ist, dann ist es für mich auch selbstverständlich, dass er sich auch davon bedienen kann. Solche Sachen kaufe ich aber von vornherein nicht für mich selbst, sondern für uns beide. So etwas isst man ja aber normalerweise nicht auf einmal auf, so dass ich ja noch immer etwas davon hätte.
Ich kann das beschriebene Verhalten so gar nicht nachvollziehen. Immerhin ist man ja zusammen und dann sollte man sich auch alles gönnen. Essen ist ja auch nichts, was man nicht noch mal kaufen kann, wenn es leer gegangen ist. Das finde ich schon ein bisschen albern.
Früher war das ja mal anders, da hatte man wenig und hatte auch nichts bekommen, aber heute kann man doch einfach kurz einkaufen gehen und hat dann alles wieder. Ich teile gerne mit meinem Partner und auch mit anderen Menschen und kann das Verhalten daher nicht verstehen.
Hm ich behaupte mal, dass das tatsächlich konditioniertes Verhalten ist. Man könnte es auch Futterneid nennen, um dem Kind einen Namen zu geben.
Wir waren fünf Kinder. Und wenn es bei uns ans Abendbrot ging hat meine Mutter einen riesigen Haufen mit belegten Broten gemacht. Und dann hat einfach der schnellere gewonnen. Klar war immer genug da. Aber wenn du gerade den letzten Bissen deines Käsebrotes verschlungen hast und schon die Äuglein auf das Wurstbrot mit Gurke richtest, ist es leidlich unangenehm, wenn der Bruder es einem wegschnappt. Süßspeisen wurden grundsätzlich abgewogen. Wehe einer hatte ein Gramm zu viel. Und das hat sich so geprägt.
Wenn ich mit meiner Freundin auf dem Sofa liege, muss ich mehr Süßkram bekommen als sie. Und die Stücke der Sonntagstorte werden gemustert und dann nach Größe verteilt. Wenn ich allein daheim bin und sehe Süßkram, ist der auch weg bis meine Freundin kommt. Klar könnte ich ihr etwas übrig lassen. Aber wie Gollum schon sagte: "MEIN SCHATZ"
Klar ist das Blödsinn (oder Wahnsinn) und ich wäre es auch gerne mal los. Aber so ist es nun mal. Ich sehe das aber andererseits auch nicht so schlimm. Man kann sich über was anderes aufregen.
Ich kann so ein Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen und würde dem Mann, mit dem man Haus und Bett teilt, einen Vogel zeigen, wenn er so ein Theater um Essen machen würde. In einer Partnerschaft kauft man genauso wie für die ganze Familie für alle ein. Von dem Partner zu verlangen, dass er bestimmte Sachen nicht anrühren soll, ist für mich unvorstellbar. Fehlt nur noch, dass die Eltern für sich den guten Aufschnitt frisch vom Metzger holen und die Kinder das billigste, abgepackte Zeug bekommen.
Am Anfang meiner letzten Partnerschaft kam es auch öfters vor, dass ich Sachen in den Einkaufswagen gelegt habe, die mein Exfreund bis zu dem Zeitpunkt noch nicht probiert hatte. Bei einigen Sachen ist er richtig auf den Geschmack gekommen und hat diese dann verschlungen. Ich bin deswegen aber nie sauer geworden. Man freut sich doch, wenn man anderen eine Freude bereitet. Und mal eben zum nächsten Supermarkt fahren und Nachschub besorgen, wenn man etwas bestimmtes unbedingt haben muss, ist nun wirklich kein Aufwand.
Ich fand es auch völlig in Ordnung, wenn er wegen seiner Schichtarbeit öfters alleine gegessen und eben auch die Reste vom Vortag komplett aufgegessen hat. Wir haben auch vor allem sonntags öfters Kuchen geholt wobei jeder seine Lieblingssorten ausgesucht hat. Hat er dann Daheim doch Lust auf eines meiner Stücke bekommen, habe ich gerne geteilt. Und auch wenn ich im Laufe des Tages nicht alles geschafft habe, konnte er diesen gerne haben.
Statt mich darüber aufzuregen fand ich es zwar nett aber oft auch unnötig, wenn er gefragt hat ob er bestimmte Sachen aus dem Schrank nehmen kann. Und wenn ich dann doch mal auf etwas Lust hatte, was dann nicht mehr da gewesen ist, dann war das eben so und man hat beim nächsten Einkauf vorgesorgt.
Ich bin auch kein Einzelkind und mit Geschwistern aufgewachsen aber Futterneid gab es nie. Man konnte sich jederzeit etwas aus dem Naschschrank nehmen. Es ist immer genug da gewesen sodass niemand extra viel in sich hineinstopfen musste. Ehrlich gesagt kenne ich diesen Neid, dass man unbedingt mehr von etwas haben muss als andere Familienmitglieder gar nicht. Für mich ist es normal, dass man auch mal auf etwas verzichtet, abgibt oder teilt wenn man weiß, dass der Andere das besonders gerne mag.
So etwas wie Futterneid kenne ich gar nicht und ich bin durchaus bereit, meine liebsten Nahrungsmittel zu teilen. Wir haben schließlich keine Hungersnot und ich bin erwachsen, selbstständig und unabhängig. Wenn ich mehr von dem weggefutterten Produkt haben möchte, muss ich nächstes Mal eben mehr kaufen oder ich habe Pech gehabt und darf extra losziehen, um etwas davon zu besorgen.
Prinzipiell werden in unserem Haushalt alle Nahrungsmittel geteilt. Es gibt zwar Dinge, die ich bevorzugt esse oder die mein Partner lieber mag, und diese werden dann auch primär von dem jeweiligen Haushaltsmitglied eingekauft und verzehrt, aber das heißt nicht, dass es dem anderen verboten ist, sich auch daran zu bedienen.
Wenn ich gerade Lust auf die Mettwurst habe, die sich mein Freund fürs Frühstück gekauft hat, und wenn noch mehr als genug davon da ist, dann nehme ich mir etwas; genauso, wie er auch mal "meinen" Frischkäse verwendet, um sein Marmeladenbrot damit aufzupeppen. Wir sind ein Paar und leben seit nunmehr vier Jahren zusammen, sodass ich es auch überflüssig finde, noch jedes Mal nachzufragen, ob der andere etwas dagegen hat.
Die einzige Situation, die mich etwas ärgerlich machen würde, wäre es, wenn mein Partner ein Lebensmittel komplett aufbraucht, das ich mir ursprünglich gekauft habe und dann keinen Nachschub organisiert und auch nicht Bescheid sagt. Ein paar Mal hatten wir den Fall schon, dass ich mich riesig auf eine Praline oder einen Schokoriegel aus dem Naschschrank gefreut habe und dann feststellen musste, dass alles restlos weggeputzt und weit und breit nichts Süßes mehr im Haus war.
Eine Katastrophe oder einen Grund für einen Beziehungskrieg stellt zwar auch das nicht für mich dar, aber ich finde es zumindest angebracht, den anderen davon zu unterrichten, dass man sich am letzten Exemplar seiner Waren bedient hat. Man kann ja alles nachkaufen, aber manchmal ist der Zeitpunkt eben ungünstig und da ist eine kurze Rücksprache definitiv nicht falsch.
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